Aktuelles Januar 2019

Rückblick 2018 & Vorschau 2019: Persönlichkeit über alle Kanäle

One-to-One lautete heuer das Schlüsselwort im B2B-Marketing.
Eines der prägendsten Ereignisse der Branche ereignete sich erst zum Jahresschluss: Ende November verkündete die Deutsche Messe nach über 30 Jahren das Aus der CeBiT, einer der weltweit größten Messen für Informationstechnik. Der Negativtrend bei den Flächenbuchungen über alle Themensegmente hinweg konnte nicht aufgehalten werden, begründete der Veranstalter das Messe-Aus. Dass es sich dabei viel mehr um ein – wenn auch nicht unbedeutendes – Einzelschicksal handelte, zeigt eine Jahresrundschau im B2B-Marketing. One-to-One mit persönlicher Ansprache lautete das Credo auch heuer, das nicht zuletzt in der Messe- und Kongresslandschaft seinen Niederschlag fand. So generierten die elf österreichischen Messe-Leitbetriebe, dazu gehören Messegesellschaften aus Dornbirn, Graz, Innsbruck, Ried, Salzburg, Wels, Wieselburg, Oberwart, Klagenfurt sowie die beiden Reed Exhibitions in Wien und Salzburg, laut Studie des Instituts BMM Markt- und Trendforschung ganze 1,05 Milliarden Euro an Wertschöpfung im vergangenen Jahr. Das sind 1.650 Veranstaltungen in Österreich, bei denen knapp 5,5 Millionen Messebesucher rund 572 Millionen Euro ausgaben. Dem gegenüber stehen 33.362 Aussteller, die insgesamt rund 303 Millionen Euro in ihren Messeauftritt investierten.

Diese Zahlen verdeutlichten nicht zuletzt das analoge Potenzial von Messen. In einer Welt der Digitalisierung stellten diese "den Menschen, die persönliche Begegnung, den Face-to-Face-Kontakt in den Mittelpunkt", brachte es Paul Hammerl, Director Brand PR des führenden Messeveranstalters Reed Exhibitions für HORIZONT auf den Punkt. Einen Case dafür, dass digital eine sinnvolle Ergänzung in der Messewelt bietet, lieferte Reed ebenfalls. Speziell für die B2B-Branche wurden AR-Rundgänge entwickelt, bei denen Kunden noch vor Beginn der Veranstaltung einen virtuellen Rundgang durch die Location machen können.

Personalisiert Richtung Online
Ebenfalls im B2B-Marketing rückte die gesamte Customer Journey – von der Bedarfsweckung bis zum Wiederkauf – in den Fokus. "Gutes B2B-Marketing muss sich zur richtigen Zeit in der richtigen Form mit den richtigen Inhalten an die richtigen Personen richten", resümierte Dialog-One-Geschäftsführer Norbert Lustig. Dabei entdeckte auch der B2B-Sektor Online für sich, denn bereits 74 Prozent der B2B-Einkäufer bevorzugen den Einkauf über eine Website gegenüber dem Kauf beim klassischen Vertriebsmitarbeiter.

Marketing für die Mitarbeiter
Nicht nur auf den Kunden lag der Fokus 2018. Der Trend zu Corporate Publishing fand auch beim Personal seinen Niederschlag. Ein Beispiel dazu lieferte der Baumarkt Hornbach mit einer Mitarbeiterzeitschrift sowie einem TV-Magazin unter dem Titel 'Hallo Hornbach'. Darüber werden aktuelle Unternehmenskennzahlen, Neuigkeiten, Trends und Zukunftsthemen, operative Informationen und ausgewählte Kundenprojekte kommuniziert. "Wir wollen regelmäßig und auf unterhaltsame Art und Weise kommunizieren, um die nötige Transparenz nach innen zu schaffen und damit die emotionale Bindung an Hornbach zu stärken", begründete Marketingleiter Stefan Zöchbauer das Vorhaben gegenüber HORIZONT.

Aufbruch zu Social-Media-Ufern
Der Trend im B2B-Marketing geht laut einer neuen Erhebung des DMVÖ Richtung Social Media: Inzwischen nutzen fast 96 Prozent aller deutschen und mehr als 92 Prozent der österreichischen B2B-Unternehmen soziale Netzwerke für das Erreichen von Zielgruppen. Hier zeichnen sich künftige Ertragspotenziale für die Werbebranche ab: B2B-Unternehmen legen die Betreuung ihrer Social-Media-Kanäle zunehmend in die Hände von Agenturen.
(Quelle: horizont.at)

Internet-Abc: 25 Begriffe, die Sie kennen sollten


Früher wurden in einem Technik-Abc gerne Begriffe wie «E-Mail» oder «Router» erklärt, doch damit gewinnt man heute keinen Blumentopf mehr. Stattdessen gehören mittlerweile andere Begriffe wie «Hashtag» oder «Qi» zur digitalen Allgemeinbildung.
Noch vor zehn Jahren bestand ein Internet- oder Technik-Abc zum grössten Teil aus technisch abstrakten Begriffen. Auch von diesen haben wir einige aktuelle Exemplare ausgegraben, doch heute dominieren vor allem Schlagworte, die unseren Alltag und unser soziales Leben beschreiben. Auf jeden Fall sollten Sie die folgenden 25 Begriffe kennen, denn auf diese werden Sie immer wieder treffen.

Gesellschaft und Spass
Starten wir zuerst mit dem unterhaltsamen und spassigen Teil. Unsere Kommunikation via Facebook, Twitter & Co. wird mittlerweile von vielen Begriffen geprägt, die zur Nutzung dieser Dienste zentral sind.

Social Media
Sprich: «Soschl Midia»

Die sozialen Medien sind der Ort, um sich möglichst vielen mitzuteilen
(im Bild: Twitter in der App «Twitterific»)© PCtippZoom
Der ideale Begriff, um sich locker zu machen. Mit den «sozialen Medien» sind all jene Dienste gemeint, auf denen sich Menschen austauschen und neue Bande knüpfen. Das grösste Netz ist Facebook, darüber hinaus gibt es Twitter, Tinder, Instagram und weitere. Die Hemmschwelle, um mitzumachen, ist gering – denn niemand erwartet Beiträge, die einen Nobelpreis verdienen.

Posten
Sprich: «pousten», neudeutsch für «beitragen»
Wenn Sie auf einem sozialen Netz einen neuen Eintrag veröffentlichen, dann «posten» Sie. Sie könnten zum Beispiel ein neues Foto auf Instagram posten. Sehr beliebt sind auch die «Reposts»: Dabei nehmen Sie einen Eintrag von einer anderen Person und publizieren diesen zusammen mit Ihren eigenen Werken. Auf diese Weise verbreitet sich ein Post viel weiter, was erwünscht ist.

viral
Sprich: «wairahl», kann auch als deutsches Wort ausgesprochen werden
Im besten Fall geht ein Post viral. Das heisst, er verbreitet sich rasend schnell und millionenfach; halt so wie ein Virus. Das passiert dann, wenn ein Post so interessant oder witzig ist, dass er immer wieder repostet wird (siehe vorherigen Abschnitt).
Manchmal geht auch eine witzig gemachte Werbung viral, was für jeden Hersteller ein Traum ist.
Doch ob etwas viral geht, lässt sich zum Glück nicht steuern – denn ein viraler Post entsteht immer aus der Eigendynamik des Internets.

Follower
Sprich: «Follouer»
Soziale Netzwerke basieren darauf, dass man sich gegenseitig zusieht. Sie posten zum Beispiel ein Bild auf Instagram, das von anderen Personen betrachtet wird. Wenn Ihre Werke oder Aussagen interessant genug sind, werden die Betrachter Ihren Kanal abonnieren; auf diese Weise werden Ihre zukünftigen Beiträge automatisch eingeblendet. Für diese Abonnenten hat sich auch bei uns der englische Begriff «Follower» etabliert, denn eine wörtliche Übersetzung würde auf «Verfolger» hinauslaufen – und die machen höchstens Angst.

Liken
Sprich: «laiken», neudeutsch für «mögen»
Im schönsten Fall kommentieren die Follower Ihr Schaffen mit einigen Worten. Meistens beschränkt sich die Interaktion jedoch darauf, einen Beitrag zu «liken»: Das heisst, der Betrachter tippt einfach auf ein Herz chen, ein Sternchen oder ein ähnliches Symbol, um seine Zustimmung auszudrücken. Natürlich gibt es auch das gegenteilige Symbol, wenn jemandem Ihr Beitrag nicht passt.

Hashtag
Sprich: «Häschtäg»
Zu Deutsch das Rautezeichen «#». Ein Hashtag ist meistens ein Kunstwort, das es Ihnen erlaubt, einem Thema zu folgen. So wurde zum Beispiel das Hashtag #wm2018 während der Fussball-WM 2018 rege genutzt, um Meldungen zu finden, die mit der WM in Verbindung stehen. Damit dieses System funktioniert, muss das Hashtag vom Verfasser ausdrücklich benutzt werden. Wenn Sie also im Stadion sitzen und ein Foto posten, dann hängen Sie an die Meldung das Hashtag #wm2018, damit mehr Leute darauf aufmerksam werden, also: Die Stimmung hier ist grossartig! #wm2018. 
Oftmals entstehen Hashtags aus einer Laune des Internets heraus, andere werden durch Werbung bewusst publik gemacht. 

Influencer
Sprich: «Influenser»


Kylie Jenner – wenn sie vor ihren rund 114 Millionen Followern Werbung macht, dann rollt der Rube
Bei den meisten Menschen ist die Anzahl der Follower überschaubar, doch es gibt auch einige ganz grosse Fische. Diese Leute sind so erfolgreich, dass ihr Treiben die Meinung der Masse beeinflussen kann (engl. to influence) – und das macht sie natürlich für die Werbung unwiderstehlich.
Die 21-jährige Kylie Jenner, aus der Kardashian-Familie kann zum Beispiel auf kaum fassbare 114 Millionen Follower zählen. Wenn die junge Dame mit einem einzigen Post auf Instagram für ein Produkt werben soll, kostet das bis zu einer Million Dollar. Trotzdem lohnt sich das für eine Firma, denn meistens rennen die Leute los und kaufen wie von Sinnen die Regale leer. Allerdings: 99 Prozent der Leute, die sich selbst «Influencer» nennen, wären es zwar gerne, sind es aber nicht.
Wir fassen zusammen: Wenn einer Ihrer Posts auf Social Media dank unzähligen Followern und guten Hashtags viral geht und deshalb tonnenweise Likes erhält, dann haben Sie vielleicht das Zeug zum Influencer. Frohes Gelingen!

Community
Sprich «Kommiuniti», Gemeinschaft
Dieser Gummibegriff kann alles und nichts heissen. Einige sehen darin eine eingeschworene Gruppe, aber oft handelt es sich einfach um die Leute, die unter einem Artikel einen Kommentar schreiben. Auch Personen, die in einem Onlineshop ein Produkt bewerten und ihre Meinung kundtun, werden gerne als Community betrachtet. Das klingt aber wichtiger, als es ist – und deshalb ist der Begriff oft überbewertet.


Personen, die Produkte bewerten, werden in jedem Onlineshop gerne gesehen – und genauso gerne mit dem Begriff «Community» betitelt

CrowdFunding
Sprich: «Kroudfanding»
Der Begriff lässt sich ungefähr mit «Schwarmfinanzierung» übersetzen: Jemand hat eine tolle Idee, aber keine finanziellen Mittel für die Realisierung. Also wird die Idee auf einer Website wie indiegogo.com oder kickstarter.com mit viel Tamtam vorgestellt – in der Hoffnung, dass genügend Leute ein solches Produkt vorfinanzieren und dafür mit einem kleinen Extra oder Rabatt belohnt werden. Es bleibt allerdings ein Restrisiko, dass das Projekt versandet und das Geld danach weg ist. Vor allem aber werden die versprochenen Termine zur Markteinführung leider so gut wie nie von den Projektverantwortlichen eingehalten.

Auf der Website kickstarter.com lassen sich die unmöglichsten Ideen vorfinanzieren – natürlich mit dem Restrisiko des Totalverlusts

Meme
Sprich: «Mihm»


Meme sind kurze Texte, die mit bekannten Motiven unterlegt sind, so wie diese Beispiele
Wikipedia kennt seitenlange Abhandlungen zu diesem Begriff. In unserem Fall sind es meistens sehr kurze, witzige Aussagen, die einem Bild angedichtet werden. Bei diesen Bildern handelt es sich oft um die immer gleichen Szenen aus Filmen oder um bekannte Internetcartoons. Sind Meme wichtig? Nein – aber oft sehr unterhaltsam.

Internettechnik
Und jetzt wird es ein wenig technischer. Einige der folgenden Begriffe sind zwar relativ neu – aber sie sind gekommen, um zu bleiben. Wir sollten sie also verinnerlichen.

Abonnement
Statt eine Anwendung für einen einmaligen Betrag zu lizenzieren, schwenken immer mehr Softwarehäuser auf das Abonnement um. Für einen monatlichen Betrag kann die Anwendung genutzt werden, wobei automatisch immer die neuste Version zur Verfügung steht.
Obwohl diese Software-Abos bei Anwendern eher unbeliebt sind, werden sie in zwei, drei Jahren das dominierende System zur Monetarisierung bilden; von der einfachen App bis hin zur komplexen Geschäftsanwendung.

Affiliate-Link
Sprich: «Affiliäit»
Ein Affiliate-Link führt nicht nur zu einer bestimmten Website, sondern enthält auch ergänzende Informationen zur aktuellen Seite. Wenn Sie auf Ihrer Lieblingswebsite einen Link zu einem Produkt in einem Onlineshop anklicken, weiss der Shop, woher Sie kommen. Und falls Sie das Produkt tatsächlich kaufen, erhält die ursprüngliche Website eine kleine Provision.

Clickbait
Sprich: «Klickbeit», vom englischen «bait», Köder
Meistens völlig sinnentleerte Artikel mit einer hirnrissigen Schlagzeile als Köder, in der Absicht, möglichst viele Leute anzulocken. Beispiel: «Verlieren Sie in 2 Wochen 7 Kilo Bauchfett, indem Sie diese 5 Lebensmittel meiden.» Dazu ein Bild von einem Gemüse, das Sie niemals freiwillig in den Mund nehmen würden – und schon ist der Clickbait komplett. Der Übergang vom Clickbait zur seriösen Berichterstattung verläuft jedoch fliessend, weil mit Klicks Werbung ausgeliefert wird – und die wiederum generiert Einnahmen.

Flatrate
Sprich: «Fläträiht»
Die technische Entsprechung zum «All you can eat»-Buffet. Bei beiden können Sie für einen pauschalen Betrag hemmungslos zugreifen, bis Sie platzen. Technisch ist damit meistens ein Internetoder Telefon-Abo gemeint, das unbeschränkt und ohne Mehrkosten genutzt werden kann. Doch gerade bei Mobil-Abos kommt es vor, dass der Internetzugang zwar unbegrenzt ist, doch das Tempo ab einer gewissen Datenmenge stark reduziert wird; dann spricht man von einer Drosselung.

IoT – Internet of Things
Üblicherweise «betreten» Sie das Internet mit einem PC oder Mobilgerät. Mit dem «Internet of Things» sind hingegen alltägliche Geräte gemeint, die mit dem Internet verbunden sind. Heute zählen Lampen, Überwachungskameras oder Thermostaten zu dieser Gruppe. Morgen ist es die Waschmaschine, der fremdgesteuerte Toaster oder der Kühlschrank, der Sie bei der Bestellung von Zuckerwasser mit Vorwürfen überschüttet. Wir werden es lieben!


Intelligente Leuchtmittel gehören zu den beliebtesten, weil sinnvollsten IoT-Geräten; Platzhirsch ist das Philips-Hue-System

IPv4
Zurzeit arbeitet das Gros des Internets noch mit IPv4. Dieses Adressformat ist so alt wie das Internet selbst. Eine IPv4-Adresse sieht etwa so aus: 88.99.199.62. Das Problem: Diese Schreibweise mit 32 Zahlen erlaubt nur etwa 4,3 Milliarden einmalige Adressen, doch der Bedarf daran explodiert.
Daran sind auch die überheblichen Kühlschränke schuld (siehe vorherigen Abschnitt). Mit IPv6 besteht jede Adresse aus 128 Stellen, die sich zu 340 Sextillionen Adressen kombinieren lassen. Oder etwas anschaulicher: Auf jeden Quadratmillimeter der Erdoberfläche kommen ungefähr 668 Billiarden Adressen.
Diese komplizierte Umstellung ist unvermeidbar und in vollem Gange. Die gute Nachricht: IPv6 ist in erster Linie das Problem der Internetriesen und -provider. Lehnen Sie sich deshalb ruhig zurück, es gibt nichts zu tun.

Short-URL
Jede URL (Uniform Resource Locator) steht für eine Internetadresse wie pctipp.ch. Diese URLs können jedoch sehr lang werden, etwa wenn sie auf eine Seite in einem Webshop zeigen. Eine Short-URL ist eine stark abgekürzte Variante, die einfacher abgedruckt und von den Lesern eingetippt werden kann. Beim Aufruf wird die kurze Adresse vom Server automatisch entfaltet. Und so führt zum Beispiel die Short-URL go.pctipp.ch/1226 zu einer wesentlich längeren Adresse, die zu einer Software in Apples App Store leitet. 

Streaming
Sprich: «Strieming»
Beim Streaming werden Filme und Musik aus dem Internet geladen, ohne dass sie anschliessend auf einer Festplatte gespeichert werden. Die Betrachtung erfolgt dabei, noch während die Daten geladen werden. Wird ein Film ein zweites Mal gesehen, muss er erneut aus dem Internet geladen werden – was dank immer schnelleren Leitungen in unseren Breitengraden meist kein Problem ist.
Die bekanntesten Streaminganbieter sind Netflix für Filme und Serien sowie Spotify für Musik.


Filme werden beim Streaming direkt über ein Netzwerk übertragen und bereits konsumiert, noch während sie geladen werden (im Bild: Netflix)

VoIP
Das Kürzel steht für «Voice over IP». Dabei werden mündliche Gespräche nicht mehr über eine reguläre Telefonleitung geführt, sondern über das Internet (IP steht für «Internet Protocol»). Im Hintergrund wirken Dienste wie Skype, WhatsApp, Apple FaceTime und viele andere, aber auch die digitalen Anschlüsse unserer klassischen Provider.
Diese Form der Telefonie ist heute der Normalfall.

VPN
VPN steht für «Virtual Private Network» – also ein privates Netzwerk, das innerhalb des Internets aufgebaut wird. Allerdings ist die komplette Übertragung verschlüsselt und damit abhörsicher (VPNTunnel). 
So können sich Aussendienstmitarbeiter mit dem Firmennetzwerk verbinden und alle Dienste oder Server nutzen, als wären sie vor Ort.
VPNs werden oft auch verwendet, um staatliche Zensurmassnahmen zu umgehen. Mithilfe ausländischer Dienste ist es ausserdem möglich, die eigene Herkunft zu verschleiern. So könnten Sie ein VPN über US-Server umleiten; das sähe dann aus, als wären Sie selbst dort. Mit dieser Technik lassen sich Dienste nutzen, die nur für den US Markt bestimmt sind, zum Beispiel bestimmte Netflix-Ausstrahlungen.

Moderne Zeiten
Viele Begriffe beschreiben Techniken von Geräten oder Netzen, die man kennen sollte – aber schliesslich gehören sie «nur» zur Allgemeinbildung. Einige Schlagworte stehen hingegen für Entwicklungen, die unser Leben in der sehr nahen Zukunft verändern werden oder es bereits tun.

Assistent
Sprachschnittstelle für die Informationsbeschaffung oder für einfache Aufgaben wie: «Wie viel kostet die Microsoft-Aktie?» oder «Stelle einen Timer für 15 Minuten». Diese Assistenten werden in Zukunft immer wichtiger. Sie funktionieren vor allem in Smartphones und in Lautsprechern; doch jeder Hersteller versucht, seinen eigenen Assistenten in alle möglichen Geräte zu implementieren, bis hin zum Backofen («Heize den Backofen für einen Apfelkuchen auf»).
Die drei wichtigsten Assistenten sind Alexa von Amazon, Siri von Apple und derjenige von Google, der völlig farblos «Assistant» genannt wird – allerdings werden ihm zurzeit die besten Zukunftsaussichten attestiert.


Die Lautsprecher-Familie von Google ist mit dem «Assistant» ausgerüstet, reagiert auf alle möglichen Sprachbefehle und feiert gerade enorme Zuwachsraten

VR – Virtual Reality
Die «Virtuelle Realität» wird uns in den nächsten zehn Jahren in ihren Bann ziehen, doch dazu braucht es noch leistungsfähigere Geräte und vor allem bessere Brillen. Diese Brillen sind rundherum geschlossen und zeigen auf kleinen Displays eine Welt, die vollständig vom Computer generiert wird.
Innerhalb dieser virtuellen Welt ist deshalb alles darstellbar: Spiele, Filme, exotische Reisen, das zukünftige Häuschen im Grünen – es gibt keine Grenzen. Zurzeit sind die Brillen jedoch viel zu klobig, fast immer verkabelt und deshalb nur für eine kleine Zielgruppe interessant.

AR – Augmented Reality
Sprich: «Ogmented Riäliti», zu Deutsch «erweiterte Realität»


Mit der Ikea-App «Place» lassen sich die Schweden-Möbel von allen Seiten in den eigenen vier Wänden betrachten – massstabsgetreu
Im Gegensatz zu VR wird nicht das ganze Bild vom Computer berechnet; stattdessen werden künstliche Elemente mit dem echten Leben vermischt. Stellen Sie sich vor, wie Sie zu Fuss ein Restaurant in einer fremden Stadt suchen und dabei die richtungsweisenden Pfeile vor Ihnen auf der Strasse eingeblendet werden, zusammen mit dem Rest der Umgebung.
Bereits heute sind verblüffende AR-Beispiele im Umlauf, vor allem für die iOS-Geräte von Apple. AR dürfte wesentlich erfolgreicher werden als VR und unser Leben nachhaltig verändern. Allerdings sollten erst die passenden Brillen auf den Markt kommen, denn ständig ein Smartphone hochzuheben, klingt nicht verlockend.

Machine Learning
Sprich: «Mäschin Lörning»
Eines der ganz grossen Schlagworte heute: Es bedeutet, dass der Computer oder das Smartphone das Benutzerverhalten analysieren, um die nächste Aktion besser abzustimmen. Das kann die Optimierung eines Bildes sein oder die Verbesserung des persönlichen Fitnessprogramms, aber auch die Gesichtserkennung auf Fotos gehört dazu.
Die beiden grössten Rivalen im Endnutzerbereich sind derzeit Google und Apple, die unterschiedliche Ansätze verfolgen. Während Google die Algorithmen auf den Servern ausführt, laufen sie bei Apple lokal auf dem Gerät, damit die Privatsphäre unangetastet bleibt. Beides hat Vor- und Nachteile.

Qi
Sprich: «Tschi»
Der neuste Schrei beim Laden unserer Spielzeuge, die dazu nur auf eine Qi-Ladestation gelegt werden müssen. Die Aufladung erfolgt kabellos über elektromagnetische Induktion. Allerdings müssen die Geräte dafür gebaut sein, sonst funktioniert es nicht. Die Ladestationen gibt es unterdessen fürs Auto, in Möbel integriert oder als mobile Matten, während die Preise längst im tiefen zweistelligen Bereich angekommen sind.


Die Qi-Ladegeräte sind relativ einfach gestrickt und deshalb günstig, doch der Mehrwert des kabellosen Ladens ist enorm