Aktuelles Februar/März 2020

Fast die Hälfte der Weltbevölkerung nutzt Social Media

Digital 2020: 4,54 Milliarden Menschen sind inzwischen online – 298 Millionen neue Internetnutzer kamen im vergangenen Jahr dazu.
Hootsuite Media Germany GmbH


Hootsuite, der Marktführer für Social-Media-Management, und We Are Social, die weltweit agierende Social-Media-Kreativagentur, haben ihren neuesten Jahresbericht „Digital 2020“ über soziale Medien und digitale Trends weltweit veröffentlicht.

Zu den wichtigsten Erkenntnissen gehören die anhaltende Kluft zwischen den Geschlechtern bei der Social-Media-Nutzung, das globale Wachstum bei der Nutzung von Voice Interfaces und die Bedenken hinsichtlich der Sicherheit persönlicher Daten.

Internet: 4,54 Milliarden Menschen sind derzeit online. Die Hälfte der Internetnutzer verwendet dabei Werbeblocker
4,54 Milliarden Menschen – knapp 60 Prozent der Weltbevölkerung – sind inzwischen online. Das sind 298 Millionen oder sieben Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahr. Deutschland belegt mit 93 Prozent der Gesamtbevölkerung Platz 10. Weltweit gesehen haben etwa 3,2 Milliarden Menschen nach wie vor keinen Zugang zum Internet.

Der durchschnittliche Internetnutzer wird in diesem Jahr sechs Stunden und 43 Minuten pro Tag online sein. Das sind zusammengerechnet mehr als 100 Tage. Weltweit ist der Internet-User 2020 rund 1,25 Milliarden Jahre online. Spitzenreiter sind dabei die Bewohner der Philippinen, die durchschnittlich neun Stunden und 45 Minuten pro Tag im Netz unterwegs sind. Die Deutschen verbringen vier Stunden und 52 Minuten im Internet. Google und YouTube sind auch in diesem Jahr weltweit die meistbesuchten Webseiten, aber auch Yahoo! ist weiterhin sehr beliebt und verzeichnet mehr Traffic als Amazon.com oder die weltweiten To- Adult-Webseiten.

Die Bedenken der Menschen hinsichtlich der Weitergabe ihrer Daten ist weltweit groß. Fast zwei Drittel (64 Prozent) der Internetnutzer zwischen 16 und 64 Jahren machen sich Sorgen, wie Unternehmen ihre Daten verwenden. Fake News beunruhigen 56 Prozent der User über 18 Jahren. 49 Prozent der Nutzer zwischen 16 und 64 Jahren setzen jeden Monat Werbeblocker ein.

Soziale Netzwerke: Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung ist in den sozialen Netzwerken aktiv. Diese verzeichnen aktuell 321 Millionen neue User
49 Prozent der Gesamtbevölkerung oder 3,8 Milliarden Menschen nutzen soziale Medien. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das ein Plus von 321 Millionen Social-Media-Nutzern und damit einen Anstieg von neun Prozent. Frauen machen hier nur 45 Prozent der weltweiten Social-Media-Nutzer aus.

Mit drei Stunden und 53 Minuten pro Tag sind auch hier die Menschen auf den Philippinen am aktivsten. Der weltweite Durchschnitt der täglichen Nutzungsdauer von sozialen Netzwerken beträgt zwei Stunden und 24 Minuten. Das entspricht mehr als einem Drittel der gesamten Internetnutzungsdauer.

Facebook, YouTube und WhatsApp sind weltweit die am häufigsten genutzten Netzwerke. TikTok, an siebter Stelle, hat inzwischen 800 Millionen aktive Nutzer pro Monat, davon kommen 500 Millionen aus China.

Die Zielgruppe für Werbung auf den wichtigen sozialen Plattformen ist gewachsen. Die Daten von Facebook zeigen ein Wachstum von einem Prozent im letzten Quartal, während das Werbepublikum bei Instagram im gleichen Zeitraum um fast sechs Prozent gewachsen ist. Nachdem Pinterest eine Reihe weiterer Länder zu den Targeting-Möglichkeiten hinzugefügt hat, stiegen die Zahlen hier sogar um zwölf Prozent.

Mobilfunk und E-Commerce: Der 5G-Standard ermöglicht Internetgeschwindigkeiten von mehr als 100Mbps
2020 gibt es 5,19 Milliarden mobile Nutzer weltweit. Erstmals wird sogar mehr als die Hälfte (50,1 Prozent) der Online-Zeit auf mobilen Endgeräten verbracht. Der 5G-Standard zeigt hier bereits Wirkung: Die durchschnittliche Geschwindigkeit der mobilen Datenverbindungen in Südkorea liegen aktuell bei +100Mbps (Million Bits pro Sekunde), im Vorjahr lediglich bei 51 Mbps. Nur noch neun Prozent der Zeit, die wir auf mobilen Geräten online sind, verbringen wir mit Surfen im Netz. Zehn von elf Minuten verwenden wir für mobile Anwendungen.

74 Prozent der Internetnutzer zwischen 16 und 64 Jahren haben im vergangenen Monat ein Produkt online gekauft, davon 52 Prozent über ihr Mobiltelefon. Das Smartphone ist inzwischen zum Lieblingsgerät für Online-Shopping avanciert. Mehr als drei Billionen US-Dollar gaben Online-Shopper 2019 im B2C-Bereich aus, was einen Anstieg von neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Der durchschnittliche Käufer tätigte online allein für Konsumgüter Einkäufe im Wert von 500 US-Dollar.

Unterdessen zahlen Konsumenten zunehmend digital, also im Internet oder mobil via Smartphone Apps. Mit einer jährlichen Transaktionssumme von 4,14 Billionen US-Dollar im Jahr 2019 entspricht das einem Anstieg von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch der weltweite Einsatz von Kryptowährungen nimmt zu – von 5,6 Prozent der Internetnutzer im Alter von 16 bis 64 Jahren im Vorjahr auf 7,4 Prozent im Jahr 2020.

43 Prozent nutzen Voice-Geräte und -Angebote
Der Einsatz von Voice Interfaces ist im vergangenen Jahr um mehr als neun Prozent gestiegen. 43,2 Prozent der Internetnutzer im Alter von 16 bis 64 Jahren nutzen jeden Monat die Sprachsuche und geben unterschiedlichen Geräten Sprachbefehle. Im Vorjahr lag diese Zahl noch bei 39,5 Prozent. In Deutschland ist die Sprachsuche mit 21 Prozent weniger populär.

Die Zahl der Haushalte weltweit, die mindestens ein Smart-Home-Gerät besitzen, ist im letzten Jahr um ein Drittel auf 134,1 Millionen gestiegen. Mittlerweile besitzen elf Prozent der Internetnutzer ein Smart-Home-Gerät. Spitzenreiter sind Großbritannien und die USA: Hier haben 17 Prozent bzw. 16 Prozent im Alter von 16 bis 64 Jahren ein entsprechendes Gerät zu Hause.

Online Entertainment
Das Internet ist inzwischen fest in unsere Fernsehgewohnheiten integriert. Zwei Drittel der weltweiten Internetnutzer im Alter zwischen 16 und 64 Jahren streamen Fernsehinhalte. Andere beliebte Entertainment-Quellen im Internet sind Musik-Streaming (70 Prozent) und Podcasts (41 Prozent).

Auch aktive Unterhaltungsangebote werden wahrgenommen. Vier von fünf Internetnutzern im Alter von 16 bis 64 Jahren spielen jeden Monat Videospiele. Eine Stunde und zehn Minuten werden pro Tag im Schnitt vor den Spielkonsolen verbracht. 20 Prozent haben im letzten Monat außerdem einen Live-Stream anderer Spieler gesehen, weitere 14 Prozent haben in den vergangenen 30 Tagen ein eSports-Turnier besucht.

Henk Campher, VP of Corporate Marketing bei Hootsuite: „Diese Daten bestätigen, was viele von uns bereits vermutet haben: Immer mehr Menschen werden mit mehr Tools, auf mehr Geräten und Plattformen und über mehr Kanäle ständig in Verbindung stehen. Dies verändert grundlegend die Art und Weise, wie wir als Gesellschaft miteinander umgehen. Als Brand und Marketer ist es daher unsere Aufgabe, zu verstehen, wie das Publikum mit den von uns produzierten Inhalten umgeht. Wir müssen uns ebenfalls überlegen, wie wir die Tools, die uns bereits zur Verfügung stehen, so einsetzen, dass wir diejenigen erreichen, die noch nicht online unterwegs sind.“

Roberto Collazos Garcia, Geschäftsführer von We Are Social in Deutschland: „Fast die Hälfte der Weltbevölkerung ist in sozialen Netzwerken aktiv und das fast zweieinhalb Stunden pro Tag. Fernsehen und Internet verschmelzen zu einer Einheit, die On demand-Nutzung insbesondere von Entertainment ist mittlerweile Teil unseres Alltags. Dazu gehören immer öfter auch Geräte im Smart Home. Dort und auf mobilen Geräten werden die Sprachsuche oder Sprachbefehle ein Teil der Customer Journey. Der Report DIGITAL 2020 zeigt aber auch, dass nicht nur wir Deutschen sensibel beim Thema Datenschutz sind. Die Bedenken vor einem Missbrauch von Daten wachsen weltweit und die Menschen werden sich mehr Gedanken darüber machen, welche Daten sie künftig an wen weitergeben werden.“
(Quelle: marketing-boerse.de)

Social Media Trends 2020


LinkedIn ist das neue Facebook, Instagrams Likes verschwinden, Pinterest Ads erleben einen Rollout in Deutschland – so könnte man die Social Media-Schlagzeilen des letzten Jahrs zusammenfassen. Was könnt ihr für 2020 daraus ableiten? Welche sozialen Netzwerke lohnen sich wirklich? Wir geben Tipps.

Für PR und Marketing sind soziale Netzwerke wichtige Tools. Doch allein mit der Anmeldung und ein paar Postings ist es nicht getan. Vielmehr solltet ihr im Rahmen eurer Social-Media-Strategie festlegen, welche Zielgruppen ihr auf welchen Kanälen am besten erreichen könnt. Der Bereich Social Media ist ein fortlaufendes Projekt – somit gehört es (mindestens) einmal im Jahr auch dazu, neue Trends und Entwicklungen zu überprüfen. Und auch einen Redaktionsplan braucht es definitiv für Social Media Marketing 2020.

Facebook? Ja, aber…!
Bereits bei der Analyse der Social Media Trends 2016 sind wir der Frage auf den Grund gegangen, ob Facebook stirbt… oder eben doch nicht. Sagen wir mal so: An Facebook kommen auch in diesem Jahr die wenigsten Start-ups vorbei. Dafür ist das Netzwerk einfach zu etabliert und so gut wie auf jedem Smartphone vorhanden.

Tatsache ist auch, dass der Facebook-Algorithmus bestimmt, dass Beiträge von Unternehmen seltener in den Feeds der User auftauchen als die der eigenen Freunde. Somit ist es 2020 auch immer wichtiger, Budget für die entsprechende Reichweite einzukalkulieren. Oder sich darauf einzustellen, dass kostenloses Social-Media-Marketing und Facebook im Jahr 2020 einfach nicht mehr zusammenpassen.

Ob ihr nun Geld in die Hand nehmt oder nicht: Wichtig ist, sich auch mit den aktuellen Entwicklungen zu befassen. Während bereits im Jahr 2017 Video-Content immer relevanter wurde, stand 2018 der Facebook Messenger als integrierte Kaufoption im Vordergrund. 2019 war das Thema Live Video bzw. Audio groß – und in diesem Jahr steht Conversational Commerce hoch im Kurs. Bedeutet im Klartext: Beziehungsaufbau und Verkauf über den Dialog mit dem Kunden im Messenger werden immer wichtiger.

Fazit: Facebook lohnt sich weiterhin – doch einfach werblichen Content auf der Fanpage zu teilen, reicht nicht mehr. Gezielt eingesetzes Budget und kreative Inhalte sind gefragt. Im Mittelpunkt steht 2020 das Verkaufserlebnis im Messeging-Dialog mit dem Kunden.

LinkedIn ist das neue Facebook
Was ist damit gemeint? Nun ja, LinkedIn bietet etwas, wofür Facebook vor vielen Jahren einmal bekannt war: organische Reichweite. Hochwertige Postings haben gute Chancen auf Sichtbarkeit in dem Business-Netzwerk. Teilt zum Beispiel eure Blogartikel mit ansprechenden Teasern oder veröffentlicht über die Publishing-Funktion exklusiv für LinkedIn geschriebene Artikel.

Mit der Bevorzugung der organischen Reichweite geht das Netzwerk den gegenteiligen Weg zum blauen Giganten. Qualität hat dabei oberstes Gebot: Eine 50-köpfige Redaktion kümmert sich um die Prüfung der Postings auf journalistische Glaubwürdigkeit.

Darüber hinaus geht es bei LinkedIn um den fachlichen Austausch: Es gibt derzeit keinen besseren Ort in Social Media, um mit Geschäfskunden und anderen Unternehmern in einen fruchtbaren Dialog zu treten.

Fazit: LinkedIn lohnt sich fürs Networking und Branding. Nutzt die Chance auf organische Reichweite für euer Business, bevor der Trend vorüber ist.

Instagram? Unbedingt!
2018 knackte Instagram den Rekord von 1 Milliarde aktiven Usern. Und im vergangenen Jahr nutzten allein in Deutschland 15 Millionen Menschen das Netzwerk. Dies verdeutlicht, welch hohe Relevanz Instagram mittlerweile hat – und weiterhin bekommen wird, trotz der Entfernung der Like-Zahlen.

Während der Schwerpunkt zu Beginn auf attraktiven Bildern lag, sind es heute vielmehr die Stories, die sich besonderer Beliebtheit erfreuen. Schließlich zeigen die aktuelle und oftmals auch hilfreiche Inhalte wie Tipps. Im Idealfall verbindet man die Story natürlich mit der integrierten Kaufoption. Wenn ihr Einsteiger beim Thema Instagram seid, dann erfahrt ihr in unserer Anleitung, wie ihr Instagram für Unternehmen aufsetzt.

Fazit: Instagram kann sich wirklich lohnen – auch die Storyfunktion solltet ihr regelmäßig nutzen. Und vergesst nicht IGTV: Dort könnt ihr wie ein TV-Sender dauerhaft bestehenden Video-Content hochladen.

Pinterest? Los geht‘s!
Zwar nicht neu, aber oft unterschätzt! Bei Pinterest stehen Kreativität und Inspiration zu übergeordneten Bereichen im Vordergrund – in erster Linie präsentiert in Form von Bildern. Über 250 Millionen aktive Nutzer zählt das soziale Netzwerk monatlich. Schon längst haben das auch Unternehmen für ihr Marketing entdeckt: Vor allem Start-ups, die mit einem Produkt im B2C-Bereich glänzen, haben gute Chancen.

Im Saison-Guide für 2020 präsentiert Pinterest besonders spannende Themen: Low-waste Living,  Second Hand Fashion, Feng Shui-Dekoration, Indoor-Wasserfontänen etc. Wem außerdem eine originelle Inszenierung seines Produkts zum Thema Valentinstag, Ostern, Sommer, Ferien oder Black Friday einfällt, der sollte sich schleunigst in diesem Netzwerk anmelden.

Neu seit Februar 2019 stehen die Pinterest-Ads auch Usern in Deutschland zur Verfügung. Bisher haben nur wenige Unternehmen die vielversprechende Werbefunktion, die mit einem vergleichsweise günstigen Cost-per-Click-Preis glänzt, im Blick. Pinterest Ads sind also auch 2020 noch ein echter Geheimtipp!

Fazit: Ihr arbeitet im B2C-Sektor und euer Produkt bietet Potenzial für kreative Bilder und Inspiration? Dann mal los… Und traut euch, die Pinterest Ads auszuprobieren.

Und was ist mit TikTok, Xing, YouTube & Co.?
Während ihr bei TikTok eine sehr junge Zielgruppe ansprecht, könnt ihr über das soziale Netzwerk für berufliche Kontakte Xing wie auch bei LinkedIn in Sachen Mitarbeiterakquise oder Pflege von Businesskontakten punkten.

Auf Twitter tummeln sich viele Journalisten, das reine Streuen von Werbung ist dort absolut nicht sinnvoll. Argumente und inhaltlicher Austausch steht hier im Vordergrund. Aber auch als Kanal für den Kundenservice bleibt Twitter beliebt. YouTube solltet ihr auf keinen Fall vernachlässigen, da es sich dabei um die zweitgrößte Suchmaschine der Welt handelt und Videos die mit Abstand beliebteste Content-Form im Netz sind.

Ein weiterer wichtiger und bei den Deutschen nach wie vor sehr beliebter Kanal ist Snapchat. Das Netzwerk musste bereits Nutzerabwanderungen zu Instagram hinnehmen, hat sich aber erholt und verzeichnet seit Monaten wieder steigende User-Zahlen. Beschäftigt euch also zumindest damit, bevor ihr die zugegebenermaßen etwas schwer zugängliche App kategorisch für euer Marketing ausklammert.

Denn generell gilt der Grundsatz:

Jeder Social-Media-Kanal hat seine Funktion und Berechtigung.
Nicht wenige Gründer eiten daraus ab, dass sie alle Kanäle bespielen müssen. Ein Fehler! Entscheidend ist, dass ihr euch nicht von der Flut an Social-Media-Kanälen überschwemmen lasst.

Darauf kommt es im Social-Media-Marketing 2020 an:

  • Bespielt die Kanäle, die eure Zielgruppen tatsächlich nutzen
  • Qualität vor Quantität: Jeder Post sollte einem Ziel folgen und qualitative Mindeststandards einhalten
  • Regelmäßigkeit ist dennoch wichtig: Verwaiste Social-Media-Profile hinterlassen einen schlechteren Eindruck als gar keine
  • Nicht von Social Media Hypes verführen lassen, überall dabei sein zu müssen, sondern die eigenen Ressourcen realistisch einschätzen
  • Social-Media-Strategie festlegen und mindestens 1 x im Monat gründlich prüfen: Erreichen wir unsere Ziele wie Branding und Kundengewinnung über unsere bisherigen Aktivitäten oder laufen sie ins Leere?
  • Strategie immer wieder anpassen

 

Kreativität, Aktualität und guten Beziehungen soziale Netzwerke 2020 erobern
Wichtig wird 2020 in Social Media sein, dass ihr mit guten, kreativen und aktuellen Inhalten überzeugt. Denkt dabei nicht nur von eurem Produkt oder eurer Dienstleistung aus, sondern stellt immer den Mehrwert für den Nutzer in den Vordergrund. Jeder Kanal verdient dabei eine individuelle Aufbereitung eures Contents.

Besonders gut werden 2020 voraussichtlich interaktive Formate funktionieren: Bezieht die User in euren Instagram Stories mit ein, beispielsweise durch Umfragen. Diese könnt ihr auch bei Twitter starten und so wertvolles Feedback erhalten.

Wichtig ist auch, Influencer Relations aufzubauen: Schmiedet Kooperationen mit Influencern, die eure Zielgruppe authentisch und effektiv bespielen. Geht dabei nicht nach Masse, sondern nach Klasse: Auch Micro-Influencer mit ein paar Hundert Followern können hocheffektiv Marketing für euch betreiben. Häufig sogar effektiver als Influencer mit hohen Followerzahlen, bei denen ihr mit einem hohen Streuverlust rechnen müsst.

Die Social Media Trends 2020 stehen ganz im Zeichen von Interaktion und nutzbringendem Content für eure Kunden. Wenn ihr das beherzigt, seid ihr gut für das neue Jahr gewappnet.
(Quelle: fuer-gruender.de)

Social-Media-Erfolg ist messbar

Ein gut organisierter Social-Media-Auftritt ist für erfolgreiches Marketing unerlässlich. Umso wichtiger ist es daher, Performance und Wirkung des Auftrittes in den sozialen Netzwerken regelmässig zu überprüfen.

Reichweitenstarker Twitter-Account, durchdachte Kompositionen auf Instagram – aber hat der Content auch Wirkung? Der aktive Betrieb von verschiedenen Social-Media-Profilen ist unerlässlich für erfolgreiches Marketing, da qualitative Inhalte Nutzer in ihrer Kaufentscheidung beeinflussen können. Mithilfe zahlreicher Werkzeuge und KPIs kann die Performance von Beiträgen genau analysiert werden.

Erfolg auf Social Media – was ist das überhaupt?

Erfolg ist häufig Auslegungssache – vor allem bei Social Media. Ob Anzahl der Follower, Likes, oder Kommentare: Es gibt zahlreiche Kennzahlen, mit denen die Reichweite in sozialen Netzwerken gemessen werden kann. Welche KPIs besonders wichtig sind, hängt von der Zielsetzung des jeweiligen Kanals ab. Die eigenen Ansprüche an ein Social-Media-Profil sollten zunächst klar definiert werden. Mithilfe der Anzahl von Likes, Kommentaren und Shares lässt sich beispielsweise messen, in welchem Masse andere User mit den eigenen Inhalten interagieren.

Für B2B-Kunden bietet beinahe jedes soziale Netzwerk einen Bereich mit erweiterten Statistiken und Analytics an. Hier können Marketer zusätzliche Kennzahlen wie Page Impressions oder die Anzahl von Klicks einsehen. Für verschiedenartige Posts sind dabei auch andere KPIs relevant: So lässt sich der Erfolg eines Text-Beitrags anhand der Anzahl von Likes und Kommentaren ablesen, während Views und Verweildauer die Wirkung eines Videos besser offenbaren.

Tracking: Erkenntnisse über die eigene Zielgruppe gewinnen
Jeder Besucher eines Social-Media-Kanals ist ein potenzieller Kunde. Aus diesem Grund sind es die wichtigsten Ziele, einerseits möglichst viel Traffic auf die eigenen Profile zu leiten, andererseits – vor allem im E-Commerce – die Verkaufsrate zu erhöhen. Hierfür muss die eigene Zielgruppe gezielt angesprochen werden. Um die eigene Zielgruppe gezielt anzusprechen, beschreiben Marketing-Experten möglichst genau die Charakteristika und Verhaltensmuster der Menschen, die sie erreichen und zu Kunden machen wollen. Diese definierte Gruppe wird nun mithilfe von gezieltem Targeting auf die Social-Media-Kanäle aufmerksam gemacht.

Um zu überprüfen, ob und wie effektiv die Massnahmen funktionieren, können verschiedene Hilfsmittel eingesetzt werden. Spezielle Tracking-Pixel in Websites oder E-Mails erfassen etwa das Nutzungsverhalten der User. Tracking-Links geben dagegen Aufschluss über die Art und Weise, wie Nutzer auf die eigenen Seiten gelangen. Ein beliebtes niedrigschwelliges und kostenloses Tool ist hier Bit.ly: Dieses Werkzeug ermöglicht nicht nur das Kürzen von Links, sondern identifiziert auch die Herkunft der Nutzer, die auf die verlinkten Inhalte zugreifen. Basierend auf diesen Einsichten in die eigene Zielgruppe können Marketer ihre Targeting-Massnahmen immer weiter anpassen.

Funnels: Conversions über Social Media generieren
Die Grenze zwischen Social-Media-Plattformen und digitalen Marktplätzen verschwimmt immer mehr. Viele soziale Netzwerke – darunter Pinterest, Instagram, Snapchat, TikTok und Facebook – bieten mittlerweile die Funktion an, Nutzer direkt auf Shops und Produktseiten zu leiten. Noch müssen Anwender den Kauf noch ausserhalb der Plattform tätigen, doch schon jetzt erhalten sie bereits in den jeweiligen Feeds der sozialen Netzwerke individuelle Produktvorschläge. Mit diesem ersten Markenkontakt beginnt der Conversion Funnel, der den Nutzer im besten Fall zu einem Kaufabschluss führt. Ein immer wiederkehrender Schritt ist hierbei das Retargeting, um potenzielle Interessenten oder Warenkorbabbrecher gezielt erneut anzusprechen.

Dazu werden präzise Informationen über die Position des Users im Conversion Funnel und die ausgeführten Handlungen benötigt. Auf dieser Basis definieren Marketer statistische Zwillinge (sogenannte Lookalike Audiences), also eine Gruppe, die der realen Zielgruppe mit einer minimalen Abweichung gleicht. Mithilfe der technologischen Möglichkeiten der Werbenetzwerke können User, die dieser Gruppe ähneln, identifiziert und im Zuge der Kampagne gezielt adressiert werden.

Fazit: Eine gründliche Messung bedingt den Erfolg auf Social Media
Erfolg in sozialen Netzwerken hängt unter anderem auch davon ab, wie gut Marketing-Experten Aufruf-, Interaktions-, Abonnenten- und Like-Zahlen sowie auch generelle Conversions verstehen. Die Kenntnis über die Bedürfnisse und Eigenschaften der eigenen Zielgruppe sind der Schlüssel zu erfolgreichen Kampagnen bei Facebook, Instagram, Snapchat und Co. So können potenzielle Kunden individuell angesprochen und ihre Bedürfnisse adressiert werden. Denn: Nur mit ansprechendem und überzeugendem Content applaudiert die Zielgruppe virtuell und erhöht sich langfristig die Conversion Rate.
(Quelle: werbewoche.ch)

Drei Gründe, warum B2B-Unternehmen soziale Netzwerke nutzen sollten

"Social Media ist eine Chance für B2B-Unternehmen"
Schwerpunkt Social Media - „Was bringt mir das denn?“ ist immer noch eine der meist gestellten Fragen, wenn es um Social Media im Mittelstand geht – vor allem im B2B-Umfeld. Die Antwort darauf lautet in der Regel: "... abhängig von Ihren Zielen und Herausforderungen eine ganze Menge!" Viele Gründe sprechen dafür, dass Unternehmen mit einem Fokus auf B2B in sozialen Netzwerken kommunizieren sollten. Drei davon stellt sie in ihrem Gastbeitrag vor.

Der „War for Talents“ wird nicht analog gewonnen
Die größte Herausforderung für mittelständische Unternehmen ist der Fachkräftemangel. Mehr als die Hälfte, nämlich 56 Prozent der Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer im Mittelstand, betrachtet die Suche nach geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern als ihre größte Sorge. Dies geht aus einer Studie der Wirtschaftsprüfung Ernst & Young aus dem Januar 2020 hervor.

Qualifizierten Nachwuchs zu finden fällt Unternehmen also zunehmend schwerer. Je weniger bekannt ein Unternehmen oder eine Marke ist, desto geringer fällt die Anzahl der Bewerbungen aus. Denn sie heißen nicht adidas, BMW und Apple oder stehen im Supermarkt in den Regalen und dringen daher weniger leicht zum potentiellen Nachwuchs durch. So weit, so logisch.

Einige locken mit Kickertisch und Spielkonsole. Doch das allein genügt nicht, um im Wettbewerb um die besten Talente die Nase vorn zu haben. Bewerber möchten heute mehr denn je verstehen, wofür ein Unternehmen steht und was sich hinter den Kulissen verbirgt. Erst wenn es menschelt, wenn echte Geschichten erzählt statt Bullshitbingo gespielt wird, beißen auch Young Professionals an. Die junge Generation möchte „Purpose“ spüren, eine Haltung wahrnehmen. Nur die Lohntüte und der Firmenwagen allein scheinen nicht mehr zu locken.

Schauen wir auf die Statistiken: 99 Prozent der 14- bis 29-Jährigen besitzen ein Handy (Quelle: JIM-Studie 2018), 98 Prozent von ihnen sind online (Quelle: ARD-/ZDF-Onlinestudie 2019) und 85 Prozent nutzen täglich soziale Netzwerke (Quelle: DAK). Dabei ist die tägliche Nutzungszeit des Internets in dieser Altersgruppe innerhalb eines Jahres um gigantische 29 Prozent auf inzwischen 353 Minuten – also 5 Stunden und 53 Minuten – gestiegen (Quelle: ARD/ZDF-Onlinestudie 2019).

Wo also, wenn nicht im Netz und in den sozialen Medien können potentielle Arbeitgeber und der passende Nachwuchs aufeinandertreffen? Eine Chance auch und gerade für B2B-Unternehmen.

73 Prozent der deutschen Firmen sind bereits auf sozialen Netzwerken aktiv. 99 Prozent von ihnen nutzen Business-Netzwerke wie XING oder LinkedIn (Quelle: Bitkom 2019). Heißt aber auch: Jedes vierte Unternehmen ist noch gänzlich „Social-Media-offline“. Hier ist also noch Luft nach oben.

Commitment statt Reichweite
„Wie viele Follower brauchen wir denn, damit Social Media sich für unser Unternehmen lohnt?“ Eine weitere häufig gestellte Frage in Unternehmen. Die Antwort darauf wäre: Auf die Anzahl und damit die Reichweite allein kommt es nicht an. Vielmehr geht es in der Social-Media-Kommunikation um die Qualität der Kontakte, die ein Unternehmen herstellen kann, um die Gespräche, die es anstoßen und führen kann. Und damit einhergehend geht es um das Commitment, das es mit seinen Aktivitäten erzielen kann.

Ist ein Mittelständler beispielsweise Spezialist in seiner Nische? Dann kann er sein Know-how auch ins Social Web tragen: Blogbeiträge zu Spezialthemen, das Teilen relevanter Inhalte aus Fachmedien, Berichterstattung von Messen und Kongressen – wer tief in einem Thema verwurzelt ist, hat jede Menge zu erzählen.

Dieses Know-how ist gefragt. Es gibt kaum eine Disziplin, zu der sich nicht die passende Online-Gruppe finden lässt. Allein bei XING gibt es über 80.000 Gruppen, in denen sich Menschen zusammenfinden, um sich über ein gemeinsames Thema auszutauschen. Bei LinkedIn sind es weltweit sogar fast zwei Millionen Gruppen. In diesen Netzwerken können Unternehmen ihre Expertise zeigen und im Gespräch bleiben.

Der positive Nebeneffekt: Know-how-Träger bekommen nicht nur mehr Aufmerksamkeit und haben häufiger Gesprächsaufhänger. Sie gelten auch als glaubwürdiger, sie verkaufen einfacher und müssen ggf. weniger Budget in Werbung investieren. Nebenher steigt die Auffindbarkeit im Netz: Das Unternehmen kann zu den Keywords rund um seine Themen besser gefunden werden.

Nicht zu unterschätzen ist auch die unternehmensinterne Wirkung von Social Media. Selbst wenn es im Unternehmen etablierte Kommunikationswege oder ein Intranet gibt, sind LinkedIn, XING, Instagram & Co. häufig gut funktionierende Informationskanäle für Mitarbeiter. Der Nebeneffekt: Je interessanter die Inhalte in den sozialen Netzwerken für die eigene Belegschaft, desto eher sind diese bereit zu teilen, zu kommentieren, zu empfehlen – und boosten damit automatisch die Inhalte des Unternehmens.

Heißt: B2B-Unternehmen werden sicherlich selten Reichweiten in Millionen-Höhe erreichen. Aber das muss auch nicht das Ziel sein. Die Devise sollte vielmehr lauten: Lieber eine kleine, aber verlässliche Community um die Marke herum aufbauen, Expertise zeigen und auf diese Weise Aufmerksamkeit erhöhen, Image stärken und im Gespräch bleiben.

Lass es menscheln
Anna-Lena Müller, Plattform-Strategin bei Volkswagen und digitale Vorreiterin, sagte neulich in einem Interview, dass Stephanie Tönjes, Social-Media-Expertin bei der Telekom, mit ihr führte: „Ich folge in den Sozialen Medien lieber Menschen, die für und in Unternehmen arbeiten, als den Unternehmensaccounts“.

Damit ist sie nicht allein. Der Boom der Corporate Influencer zeigt, dass immer mehr Unternehmen auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Botschafter setzen. In sozialen Netzwerken geht es um Vernetzung und Beziehung, um Gespräche und Interaktion, um Austausch und Erkenntnisgewinn. In der Summe: um Kommunikation zwischen Menschen.

Egal, ob jemand eine berufliche oder eine private (Kauf-)Entscheidung trifft – also in einem B2B- oder B2C-Umfeld unterwegs ist – am Ende sprechen wir mit Menschen. Oder um es mit dem 1999 veröffentlichten Cluetrain Manifest zu sagen: „Märkte sind Gespräche“. Egal ob Corporate Influencer oder unternehmenseigene Kanäle: Die Chance auf ein gutes Gespräch sollten sich auch B2B-Unternehmen nicht entgehen lassen.
(Quelle: pr-journal.de)

Datenschutz nach dem Tod

So regeln Sie Ihren digitalen Nachlass
Was passiert mit meinen E-Mails, wenn ich sterbe? Obwohl rund 90 Prozent aller Deutschen ab zehn Jahren im Internet unterwegs sind, hat sich eine Mehrheit noch nicht mit dieser Frage auseinandergesetzt. Es gibt viele Gründe, sich noch heute um den eigenen digitalen Nachlass zu kümmern. Was Sie dafür tun können.

Eine Grafik mit drei Tipps, wie man seine Daten auch über den Tod hinaus schützt
Nur, wer einen Überblick über seine digitalen Accounts hat, kann sie auch sicher an den gewünschten Erben übergeben.

Foto: Bundesregierung

Bundesverbrauchschutzministerin Christine Lambrecht hat darauf hingewiesen, dass die digitale Welt "einen immer größeren Raum in unserem Leben" einnimmt. Gleichzeitig haben zwei Drittel der Internetnutzer ihren digitalen Nachlass nicht geregelt. Das ist das Ergebnis einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnik, die von der Bundesregierung gefördert wurde. Lambrecht möchte deshalb jetzt prüfen, wie die Verbraucherfreundlichkeit bei der Vererbung digitaler Werte verbessert werden kann.

Der digitale Nachlass schließt alle elektronisch verfügbaren Daten, Vertragsbeziehungen und Vermögen mit ein, die Verstorbene hinterlassen. Dazu gehören sowohl finanzielle Werte wie ein PayPal-Guthaben sowie ideelle Werte wie ein Facebook-Profil. Sind diese Daten den Erbenden nicht bekannt, können sie sich auch nicht um deren Abwicklung kümmern. Ungeahnte Verträge bleiben häufig im Dunkeln, bis plötzlich Mahnungen eintreffen. Das können Sie tun:

1. Liste anlegen
Um für den digitalen Nachlass vorzusorgen, sollte man eine Person seines Vertrauens bestimmen und eine Liste mit allen Konten, einschließlich der Passwörter, anlegen. Sie sollte stets aktuell gehalten und ausgedruckt an einem sicheren Ort oder als Dokument auf einem verschlüsselten USB-Stick hinterlegt werden.

Ein Muster für diese Liste sowie für die Anweisungen, wie mit dem digitalen Nachlass zu verfahren ist, bietet die Verbraucherzentrale an. Hier werden die Konten und Passwörter für genutzte E-Mail-Dienste, den Versandhandel, soziale Netzwerke, Bezahldienste, eigene Webseiten und Internetverkäufe abgefragt. Auch Daten etwa zu Online-Banking oder zu Streaming-Diensten sollte man hinterlegen.

2. Vollmacht für Vertrauensperson erstellen
Mit der Vollmacht wird die Vertrauensperson benannt, die den digitalen Nachlass im Sinne des Verstorbenen beziehungsweise der Verstorbenen regeln soll. Ergänzt wird sie durch weitere detaillierte Angaben: Welche Daten sollen gelöscht, welche Verträge gekündigt werden und was soll mit den Profilen in sozialen Netzwerken und mit ins Netz gestellten Fotos geschehen? Ebenso kann man festlegen, was mit Geräten wie Computer, Smartphone, Tablet und den dort gespeicherten Daten passieren soll.

Wichtig: Die Vollmacht muss handschriftlich verfasst, mit einem Datum versehen und unterschrieben sein. Unabdingbar ist, dass sie "über den Tod hinaus" gilt. Sollten Zugangsdaten auf einem lokalen Datenträger wie einem USB-Stick für die Erben gesichert worden sein, sollte dieser mit einem Masterpasswort verschlüsselt sein, das bei einer Vertrauensperson wie einem Notar hinterlegt ist. Das Programm KeePass bietet unabhängig von einem Serveranbieter viele zusätzliche Sicherheitsoptionen und ist deshalb gut für diesen Zweck geeignet.

3. Rechtssicher: ein Testament verfassen
Man kann den digitalen Nachlass auch in einem Testament regeln. Dieses muss ebenso alle Zugangsdaten zu E-Mail-Konten und anderen Internet-Diensten enthalten. Hier lässt sich beispielsweise festlegen, dass nur bestimmte Personen Einblick in die Daten erhalten.

Auch das Testament muss handschriftlich verfasst, klar formuliert und unterschrieben sein. Selbstformulierte Testamente können schnell unwirksam sein. Deshalb lohnt sich der Gang zum Fachanwalt für Erbrecht oder zum Notar.

Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofes (BGH) von 2018 haben Betroffene nun Klarheit: Der digitale Nachlass ist wie das Erbe von Gegenständen zu behandeln. Das heißt: Alle Rechte und Pflichten der Verstorbenen an Online-Diensten gehen auf die Erbinnen und Erben über. Sie können über alle persönlichen Daten der Verstorbenen in E-Mail-Diensten und über deren Konten in sozialen Netzwerken verfügen - auch wenn, wie im Fall des BGH, bei Facebook ein Konto in den Gedenkzustand versetzt wurde.

4. Digitalen Nachlass bei Google und Facebook regeln
Bislang haben nur wenige Internetanbieter Regelungen für den digitalen Nachlass erlassen. Im Zweifel lohnt sich ein Blick in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) der Dienste oder in den Nutzerbereich. Google beispielsweise bietet einen Kontoinaktivität-Manager an. Über ihn können Nutzerinnen und Nutzer Google zu Lebzeiten mitteilen, wer nach einer längeren Inaktivität Zugriff auf ihre Daten haben darf.

Facebook kann Konten in den sogenannten "Gedenkzustand" versetzen. Außerdem gibt es bei Facebook die Möglichkeit, einen Nachlasskontakt zu benennen, der sich um das Konto im Gedenkzustand kümmert. Alternativ können Nutzerinnen und Nutzer festlegen, dass das Konto im Todesfall dauerhaft gelöscht werden soll.

Die Verwaltung des digitalen Nachlasses wird nicht zuletzt von einigen Firmen auch als Dienstleistung angeboten. Verbraucherschützerinnen und Verbraucherschützer weisen darauf hin, dass hierbei Kosten entstehen und Zugriff auf - zum Teil sehr persönliche - Daten gewährt wird. Auch die Sicherheit der Daten sei bei solchen Unternehmen schwer einzuschätzen.

Mit dem Wissen, dass die persönliche digitale Kommunikation komplett für Erbinnen und Erben zugänglich wird, sollte jede Online-Nutzerin und jeder Online-Nutzer festlegen, wer ihr digitales Erbe verwalten und wie mit den persönlichen Daten umgegangen werden soll. Weitere Informationen dazu finden Sie auch bei der Stiftung Warentest.
(Quelle: bundesregierung.de)