Aktuelles Januar 2013

Digitales Marketing - Das sind die Trends 2013

Die digitale Welt wird auch 2013 weiter wachsen.
Auf welche digitalen Trends sich Unternehmen 2013 einstellen müssen, hat der Marktforscher Millward Brown ermittelt. Es sind Display Werbung, Mobile Marketing und natürlich Social Media. Außerdem werde Facebook die Monetarisierung seines Geschäftsmodells weiter vorantreiben.

Dr. Bernd Büchner, Deutschland-Geschäftsführer von Millward Brown, erwartet für das kommende Jahr ein deutliches Wachstum in den Bereichen Display Werbung, Mobile Marketing und Social Media. Triebfedern dieser Entwicklung seien weitere technologische Fortschritte, die Weiterentwicklung bestehender Geschäftsmodelle und die gestiegenen Erwartungen der Verbraucher an digitale Werbeformate. Als einen der zentralen neuen Trends nennen die Marktforscher von Millward Brown die fortschreitende Monetarisierung von Facebook, eine Entwicklung, die in den letzten Tagen bereits in der Presse besprochen wurde. Werbung soll deutlich interaktiver werden und sich viel direkter als bislang an die Mitglieder wenden. Außerdem soll der klassische Newsfeed um Werbemodelle wie gesponserte Stories erweitert werden. Dies soll insbesondere den Umsatz in den USA ankurbeln.

Herausforderung für Marketer
Büchner sieht in den Entwicklungen enorme Chancen, User mit kreativen Formaten anzusprechen und langfristig zu binden. Keine ganz leichte Aufgabe fürs Marketing, denn Bildsprache und Botschaften müssen dann so aufeinander abgestimmt sein, dass die Inhalte als qualitativ wertvoll und nicht als rüder Eingriff in den privaten Account empfunden werden. Es werde interessant sein zu beobachten, wie Facebook mit den Reaktionen der Nutzer umgehe, so Büchner. Er glaubt nicht, dass alle Nutzer die neuen Werbemodelle gutheißen werden.

Social TV wird wachsen
Die Furcht der Industrie vor der digitalen Revolution hat sich als unbegründet erwiesen, das Web hat das Fernsehen nicht ersetzt. Im Gegenteil, Studien belegen, dass noch nie so viel ferngesehen wurde wie heute. Eine Herausforderung bleibt dabei die Interaktion über die anderen Kanäle hinweg. Das wird sich 2013 nicht ändern. Sozialen Netzwerken und Apps wie Zeebox ist es bereits gelungen, Konsumenten und Marketern die Möglichkeiten des Social TV aufzuzeigen. Das Unternehmen zeigt Nutzern, welche Sendungen Freunde und Bekannte sich gerade anschauen, bietet Interaktionsmöglichkeiten und liefert Zusatzinformationen zu den Sendungen. Millward Brown sieht hier Potenzial: Zwar würden sich gewisse Zuschauergruppen auch weiterhin eher passiv verhalten, ein wachsendes Publikumssegment werde jedoch mitmachen, sich aktiv in Formate einbringen und interessante Stories mit- und weiterentwickeln. Dies böte zwar einerseits große Chancen, andererseits stellten sie Marketer aber auch vor die Herausforderung, den Content so maßzuschneidern, dass er Verbraucher über die unterschiedlichen Kanäle anspreche. Ein Hashtag oder ein Tweet reichen dann nicht mehr aus. (Quelle: Haufe Online-Redaktion)


Welchen Nutzen haben soziale Online-Netzwerke?

Wer im 21. Jahrhundert aufwächst und modern sein will, registriert sich bei „Facebook“, dem derzeit größten privaten Anbieter sozialer Netzwerke. Noch sind die Menschen nicht soweit, die ganze Tragweite ihres Handelns bewerten zu können. Da scheinbar der Maßstab zur Orientierung fehlt, unternahm Dominik J. Leiner eine Spurensuche nach dem Nutzen von Sozialen Netzwerken für die Jugendliche zwischen 14-19 Jahren.1

Knapp die Hälfte (46% laut JIM Studie 2011) der 14 – 19 jährigen deutschsprachigen Kinder und Jugendliche nutzen soziale Netzwerke, wobei Facebook im westlichen Raum die Plattform mit der größten Anzahl registrierter Nutzer/innen stellt. Dass Jugendliche dabei eine prominente Gruppe darstellen, verwundert nicht. Sie sind prädestiniert, wenn es um Neugierde, Spieltrieb, Zeitressourcen, Mitteilungsdrang und experimentorientierte, innovative Aneignungspraktiken geht.

Generell sind die technischen Möglichkeiten digitaler sozialer Netzwerke sehr interessant. Sie schaffen in Echtzeit eine größtmögliche Erreichbarkeit mit hohem Unabhängigkeitsgrad der Teilnehmer/innen von Zeit, Ort und Personen. Eine Bühne zu schaffen und zu teilen ist soziale Interaktion, die sich an allen Orten durchführen lässt – in der Lebens- und in der digitalen Rekonstruktion.

Nutzen- und Belohnungsansatz
Leiner beschreibt den Uses-and-Gratifications-Approach von sozialen Online-Plattformen, ein theoretisches Modell, „wonach Menschen ihr Verhalten und ihre Mediennutzung danach richten, welchen Nutzen und welche Gratifikationen (Belohnungen) sie daraus ziehen“2. Es können vier grundlegende Arten von Gratifikationen bestimmt werden, nämlich das Sammeln und Erhalten von Informationen, die reine Unterhaltung, die Integration und soziale Interaktion mit seinen Mitmenschen sowie das Schaffen und Darstellen einer persönlichen Identität3.

Idealisierte Identitäten
Vor allem letzterer Punkt bietet Anlass, den Nutzen sozialer Online-Netzwerke zu hinterfragen. Teile der Identität und Persönlichkeit können per Mausklick variiert, sogar konstruiert werden. Facebook stellt dafür ein ideales Experimentierfeld dar.

„Wie viel mehr sind wir Schauspieler unseres eigenen kleinen Theaterstückes, wenn wir im Raum der unbegrenzten Möglichkeiten ohne direkten Gegenüber ein Profil unserer Selbst erstellen und der ganzen Welt zugänglich machen?“

Jeder ist bemüht, ein idealisiertes Bild seiner Rolle darzustellen, offizielle Werte und Normen der Gesellschaft zu vertreten. Wenn man diese Sicht berücksichtigt und auf die Konzeptualisierung des Begriffs des Sozialkapitals blickt, der auf Bourdieu (1983) zurück geht, wird deutlich, dass gelungene zwischenmenschliche Beziehungen im Internet mit einem „idealisiertem“ Profil wahrscheinlicher stattfinden kann. Was nun als Ideal betrachtet wird, hängt von den jeweiligen sozialen Kontakten, der Peer Group, und der eigenen Haltung ab. Somit ist das idealisierte Bild eines Profils trotzdem subjektiv und individuell.

Vernetzung mit Anderen
Eine weitere wichtige Gratifikation von sozialen Online-Netzwerken stellt die Integration und Vernetzung mit anderen dar. Doch stellt sich die Frage, ob Facebook einen Einfluss auf das eigene Sozialkapital hat oder ob alleine durch das digitale Netzwerken Sozialkapital entstehen kann. Betrachtet man die Beziehungen zu seinen echten Freunden, bleibt der Einfluss auf das Sozialkapital sehr gering. Diese Freundschaften bestehen schon fest und durch soziale Netzwerke wird lediglich ein weiterer Kommuniktionskanal geschaffen. Dagegen werden die Beziehungen zu seinen flüchtigen Bekanntschaften oder losen Kontakten durch Facebook genährt, wenn nicht sogar am Leben gehalten. „Freundschaften“ werden gesammelt und das eigene Repertoire an Sozialkontakten wächst stetig. Es ist möglich, die soziale Zugehörigkeit virtuell zu konstruieren. Online-Netzwerke besitzen also einen großen Einfluss auf das eigene soziale Kapital5. Welchen persönlichen Gewinn und Mehrwert man aus diesen Beziehungen hat, sollte jeder für sich selbst bewerten.

Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der funktionale Umfang von sozialen Online-Netzwerken wie Facebook enorm ist und breite Kommunikationsmöglichkeiten mit anderen bietet. Doch daran geknüpft ist immer die Selbstdarstellung und der Umgang mit seinem Sozialkapital. Sie stehen in einer ständigen Wechselwirkung zueinander. Sich selbst sollte man dabei nie aus den Augen verlieren. Manchmal hilft es schon, sich genau zu beobachten und kritisch zu hinterfragen, damit man sich über seine Rolle im Beziehungsnetz klar wird und den persönlichen Nutzen der Online-Netzwerke für sich entdecken kann. (Quelle: soziale Medienbildung/ FH Fulda)

Digitale Marketing Trends: Was 2013 alles bringen wird

Alle Jahre wieder in der Vorweihnachtzeit erfolgt der Blick in die Glaskugel: Welche Themen werden wohl die Agenda im kommenden Jahr dominieren? Womit werden sich Professionals beschäftigen? Was werden die Kunden nachfragen? Dieses Jahresend-Phänomen macht auch vor dem Digitalen Marketing nicht Halt.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Technologietrends lassen sich in erster Linie vier Gebiete benennen, die das Zentrum des Digital-Marketing-Kosmos in 2013 bilden werden: Mobile Devices, integrierte Lösungen, Big Data und Googles neue Product Listing Ads.

Im Folgenden die digitalen Marketing Trends für das Jahr 2013.

Trend 1: Mobile Devices
Für das Thema mobile Geräte unterstreicht unter anderem der Adobe Digital Index Report diese Prognose. Der Bericht basiert auf der regelmäßigen Auswertung von ausgewählten anonymen und gesammelten Daten von über 5.000 Anwenderunternehmen der Adobe Marketing Cloud weltweit.

Die Ergebnisse des Berichts besagen unter anderem, dass Onlinewerbeausgaben für den Searchbereich bereits in 2012 verstärkt auf mobile Geräte wie Tablets und Smartphones umgeleitet wurden. Daraus resultiert auch die Zunahme der Conversion Rate bei mobilen Betriebssystemen. Auch einer der wachstumsstärksten Bereiche, nämlich das Markenengagement über Facebook, findet inzwischen verstärkt via mobiler Geräte statt. Für 2013 wird erwartet, dass der mobile Datenverkehr über Tablets und Smartphones auf 20 Prozent der bezahlten Search-Klicks anwachsen wird. Marketingexperten werden (und sollten) folglich zunehmend maßgeschneiderte Kampagnen für diese Plattformen fokussieren.

Trend 2: Integrierte Lösungen
Gleichzeitig ist mobile Datennutzung Auslöser und Triebfeder des zweiten Trendthemas für Digital Marketiers: Die Produktion und Auslieferung integrierter Lösungen. Integration umfasst in diesem Zusammenhang nicht nur Initiativen und Maßnahmen im digitalen Marketing, sondern auch die zugrundeliegenden Technologien.

So gilt es also die Teilbereiche Content Management von Webseiten, Datenbanken für Produkte und Inhalte, Virtualisierungslösungen für Waren und Dienstleistungen sowie hochskalierbare Datenanalyse-Systeme für Traffic und Nutzerprozesse auf jedem Endgerät zu integrieren. Hinzu kommen Variantenoptimierung für alle Angebote und das Kampagnenmanagement. Im Endergebnis geht es also darum, den Nutzern eine einzigartige Erfahrung über alle Gerätearten hinweg zu liefern und als Werbetreibender dabei die volle Transparenz darüber erhalten, was auf den Angeboten, ob stationär und mobil, passiert.

Dabei genügt es jedoch nicht, unterschiedliche Komponenten zu einem größeren Ganzen zusammenzubauen. Entscheidend ist, einen konsolidierten Datenaustausch über die unterschiedlichen Schnittstellen zu gewährleisten, um so das Big Picture zu erhalten.

Trend 3: Big Data
Big ist auch das Stichwort für den Trend Nummer 3 im Digital Marketing 2013: Big Data ist in aller Munde. Die Bedeutung der schier unüberwindbaren Datenberge, die sich in Unternehmen, nicht zuletzt über das Web, angesammelt haben und denen nun mit neuen, intelligenteren Lösungen zu Leibe gerückt werden muss, um ihr volles Potenzial zu heben, liegt auch für das Marketing auf der Hand. Moderne Technologien ermöglichen es, Daten zu jedem beliebigen Aspekt des Lebens zu sammeln und zu speichern.

Im Falle von Werbung und Marketing betrifft dies detaillierte Informationen über das Konsumentenverhalten im Internet, zu Vorlieben und Interessen. Marketiers können aus diesen Erkenntnissen verschiedenste Vorteile ziehen, indem sie die Kunden etwa genau zur richtigen Zeit im richtigen Kontext ansprechen können. Um dies zu erreichen, ist jedoch eine Vielzahl an Daten auszuwerten. Auch dafür bedarf es integrierter Technologien wie Werkzeuge für soziales und mobiles Marketing, Analyse, Personalisierung etc. Plattformübergreifende Kampagnen müssen so ausgewertet werden, dass die dort gesammelten „Big Data“ in nutzbare Informationen umgewandelt werden.

Trend 4: Product Listing Ads
Der Übergang von Google Shopping Listings auf die bezahlten Product Listing Ads (PLA) hat viele Marketiers bereits in 2012 beschäftigt. Google hatte zum breiten Betatest aufgerufen und wird das Feature am 13. Februar 2013 für alle Anzeigenkunden zur Verfügung stellen. Bereits heute fließen 10 Prozent der Ausgaben für das Suchmaschinenmarketing dorthin, mit einem durchschnittlichen ROI von 119 Prozent. Um von diesen Erfolgen profitieren zu können, müssen Händler ihre Suchergebnisse möglichst genau an die Suche der User anpassen und damit auch beim Bidding strategisch vorgehen. Dieser erhöhten Komplexität lässt sich mit den richtigen Werkzeugen begegnen. Zu den wenigen Bid Management-Systemen, die das Feature bereits heute implementiert haben, gehört Adobe AdLens. Damit lässt sich der anspruchsvolle Workflow effizient umsetzen, indem sich die Bids an die jeweils individuelle Suche anpassen. Wer bereits heute diese Chancen nutzt, verschafft sich einen enormen Vorsprung für 2013.

Fazit: Auch 2013 bleibt das Spielfeld des Digitalen Marketing nach wie vor dynamisch, und den Verantwortlichen werden die Hausaufgaben bis auf Weiteres nicht ausgehen. Es bleibt spannend, wohin die Reise letztendlich geht, wenn erst diese Hürden auf breiter Front erfolgreich genommen sind.
(Quelle: marketingfish.de)

Was wird 2013? Die wichtigsten Prognosen für den E-Commerce

Vorhersagen und Studien sind ein bisschen wie Glaskugelschau und manchmal so sinnig wie Bleigießen. Doch manche Studie gibt zumindest einen Fingerzeig, manches Statement der Zukunft ein Stück Kontur. Wir haben für Sie die wichtigsten Prognosen  zum E-Commerce, zu Multichannel,  Mobile Commerce, Social Media, Couponing, E-Food, Click&Collect und Big Data für 2013 zusammengestellt. Eine Infografik gibt es auch. Natürlich.

E-Commerce:
72 Prozent der Befragten in der eBay-Studie „Die Zukunft des Handels“ sagen, dass sie Tickets in Zukunft nur noch per Handy oder Computer kaufen werden. Ähnliches gilt für elektronische Medien (65 Prozent), Reisen (57 Prozent) und Bücher (55 Prozent). Fast die Hälfte der Konsumenten (45 Prozent) kann sich vorstellen, in Zukunft nur noch online und mobil einzukaufen. 60 Prozent geben an, dass sie digital einkaufen würden, wenn die Ware noch am selben Tag geliefert würde. Weitere Szenarien der Studie in “Der Handel”.  

Das EHI Retail Institute erwartet, dass der E-Commerce im Jahr 2025 einen Umsatzanteil am gesamten Einzelhandelsumsatz von bis zu 27 Prozent erreichen wird. Die EHI Prognose geht von einer Steigerungsrate des Online-Umsatzes von mindestens 10 Prozent und maximal 15 Prozent aus.

E-Food:
Gerade einmal sieben Prozent der Internetnutzer wollen Lebensmittel und Getränke im nächsten halben Jahr online kaufen, ebenso sieht es bei Wasch-, Putz- und Reinigungsmitteln aus. Das meldete Nielsen im September.

Bis 2017 soll sich der E-Food-Markt in Großbritannien auf 11 Milliarden Pfund verdoppeln. Das entspräche einem durchschnittlichen Wachstum von knapp 15 Prozent, zitiert Talking Retail eine  IGD-Studie.

Multichannel:
“Die Kanäle werden so eng verschmelzen, dass die Kunden gar nicht mehr definieren können werden, ob sie gerade offline, online oder mobil einkaufen“, sagt Martin Tschopp, Geschäftsführer von Ebay in Deutschland.

Click & Collect:
Fast jeder zweite Befragte möchte laut der EHI-Studie “Trends im Handel 2020″ das Konzept “Online-Bestellung, Filial-Kommissionierung und Selbstabholung“ künftig bestimmt oder zumindest wahrscheinlich nutzen.

Mobile Commerce:
“Mobiles Shoppen ist die Zukunft”, sagt Roman Kirsch, Senior Vice President von Fab. Aber auch auf der Couch: 80 Prozent der Smartphone und Tabletbesitzer nutzen ihr Gerät, während sie fernsehen. Das sagt eine Studie von eDigitalResearch und IMRG laut Internet Retailer.  Mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent) gehen in einer Experten-Studie des BVDW davon aus, dass der M-Commerce dem E-Commerce in den nächsten fünf Jahren signifikante Umsatzanteile abgreifen wird.

Couponing:
Gutscheine von Anbietern wie Groupon bleiben ein Wachstumsmarkt. Die Ausgaben für solche Deals sollen in den USA von zwei Milliarden auf vier Milliarden Dollar in 2015 steigen, sagt eine Prognose von BIA/Kelsey laut Ad Age.

Social Media:
Knapp 78 Prozent der Onlinehändler geben in einer Sonderauswertung zum ECC-Konjunkturindex an,  bereits Shop- oder Produktbewertungen zu nutzen. Weitere 12,5 Prozent planen in Zukunft die Integration eines Bewertungssystems.

Big Data:
63 Prozent der Unternehmen glauben, mit Big Data- und Analytics-Technologien Wettbewerbsvorteile erlangen zu können. Drei Viertel der Befragten bauen momentan den Big Data-Bereich aus, allerdings befindet sich die Mehrzahl (47 Prozent) noch in einem frühen Planungsstadium, sagt eine weltweite Studie von IBM und der Said Business School.

Eine Infografik von eBay

Grundlagen der Mediation in rechtsvergleichender Perspektive

Neues Sammelwerk beleuchtet Grundfragen außergerichtlicher Streitbeilegung vor dem Hintergrund aktueller Reformen in 22 Ländern.

Klaus J. Hopt, emeritierter Direktor am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht, und Felix Steffek, Wissenschaftlicher Referent am Institut, legen als Herausgeber das aktuelle Sammelwerk Mediation – Principles and Regulation in Comparative Perspective, erschienen bei Oxford University Press, vor. Insgesamt 30 Autoren aus Wissenschaft und Praxis analysieren darin die Gestaltung der außergerichtlichen Streitbeilegung in 22 Ländern. Eingebettet wird diese Bestandsaufnahme in die Beleuchtung grundsätzlicher Fragen darüber, wie Mediation sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene geregelt werden kann und soll.

Flexibilität, dauerhafte Konfliktlösung, Gerechtigkeit und Selbstbestimmung im Sinne aller Beteiligten, Zeit- und Kostenersparnis sowie eine Entlastung der Gerichte sind die wichtigsten Argumente für den Einsatz von Mediation als Alternative zur gerichtlichen Streitbeilegung. Gesetzlich geregelt und praktisch gehandhabt wird sie weltweit auf der Grundlage unterschiedlicher Modelle. In Europa hat die 2008 erlassene EU-Mediationsrichtlinie, die von den Mitgliedstaaten bis Mai 2011 umzusetzen war, einen verbindlichen Rahmen für grenzüberschreitende Mediationen geschaffen. Im Zuge dieser Regulierung haben viele Mitgliedstaaten erstmalig die Mediation in ihre zivil- und öffentlich-rechtlichen Instrumentarien der Konfliktlösung integriert oder ihre bestehende Mediationsgesetzgebung neu ausgerichtet.

„Mit diesem Buch wollen wir zum Verständnis und der Diskussion der Grundlagen und Regulierung der Mediation beitragen“, erklären die Herausgeber. Die außergerichtliche Streitbeilegung ist am Hamburger Max-Planck-Institut für Privatrecht seit langem Gegenstand intensiver rechtsvergleichender Forschung. Unter anderem wurde hier 2008 ein Großgutachten für das Bundesministerium der Justiz erstellt, das die wissenschaftliche Grundlage für das 2012 in Kraft getretene Mediationsgesetz bildet.

Zu den im Buch ausführlich behandelten Ländern zählen neben insgesamt 13 EU-Mitgliedern, darunter Bulgarien, England, Frankreich, Deutschland, Irland, die Niederlande, Polen und Portugal, auch maßgebliche außereuropäische Jurisdiktionen wie China, Japan, Russland und die USA. Diese Darstellungen schöpfen weitgehend aus dem Spezialwissen der verschiedenen Länderreferate und regionalen Kompetenzzentren, die seit vielen Jahren am Institut bestehen.

Mediation – Principles and Regulation in Comparative Perspective
Edited by Klaus J. Hopt and Felix Steffek
Erschienen 2012 im Verlag Oxford University Press, Oxford, 1408 Seiten

Kontakt:
Monika Lehner
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht
Mittelweg 187
20148 Hamburg
E-Mail: m.lehner@mpipriv.de
Tel:  +49 40 419 00 - 377

(Quelle: idw)

Das iPad ist ein Shopping-Kanal mit eigenen Gesetzen

iPad-Nutzer reagieren anders als andere digitale Kunden.
53 Prozent aller Transaktionen im europäischen Mobile Commerce entfallen aufs iPad. Neben einer höheren Kaufkraft unterscheiden sich die Nutzer der Geräte auch durch ihre Kaufgewohnheiten deutlich von PC- und Smartphone-Usern. Dies hat das "Mobile Performance Barometer 2012" von Zanox herausgefunden.

Auf Basis von über 1.000 Advertiser-Programmen hat das Performance Advertising Netzwerk Zanox abgeschlossene Einkäufe analysiert, um herauszufinden, ob und wie sich das Shopping-Verhalten von iPad-Nutzern von dem anderer Käufergruppen im M-Commerce unterscheidet. Auffallend ist zunächst, dass die Durchdringung von iPads inzwischen so hoch ist, dass immerhin 53 Prozent aller Transaktionen im europäischen M-Commerce darüber abgewickelt werden. Auf iPhones und Android-Geräte entfallen nur 19 beziehungsweise 25 Prozent.

iPad-Nutzer kaufen sonntags
Heraus kam auch, dass iPad-Nutzer nicht nur deutlich kaufkräftiger sind als andere M-Shopper, sie unterscheiden sich ebenso in ihren Kaufgewohnheiten. Wenn sich Smartphone und PC-Nutzer mit anderen Dingen beschäftigen, fangen sie erst mit dem Shopping an. So wird beinahe ein Drittel der täglichen Transaktionen zwischen 18 und 21 Uhr getätigt, der Sonntag ist mit 25 Prozent aller Einkäufe der bevorzugte Shoppingtag. Anders bei Nutzern anderer mobiler Endgeräte: Sie kaufen vorwiegend zwischen Montag und Donnerstag ein und sind den ganzen Tag über aktiv.

Marketer müssen umdenken
63 Prozent des M-Commerce-Umsatzes über das iPad wurden in den ersten drei Quartalen des Jahres 2012 durch Einzelhändler und Modeanbieter generiert. Beim Vergleich der Wachstumszahlen verschiedener Branche fällt auf, dass vor allem die Bereiche „Retail und Shopping“ (plus 222 Prozent), „Telekommunikation und Dienstleistungen“ (plus 223 Prozent) sowie „Reisen“ (plus 213 Prozent) vom I-Pad-Boom profitieren konnten. Das iPad ist demnach ein M-Commerce-Kanal mit eigenen Gesetzen. Darauf müssen sich Marketer einstellen. Sales-Kampagnen müssten an das spezielle Konsumverhalten dieser Nutzer angepasst werden, sagt Stefanie Lüdecke, Chief Sales Officer bei Zanox. Andernfalls sei es kaum möglich, das Absatzpotenzial dieses Kanals voll auszuschöpfen. (Quelle: Haufe Online Redaktion)

 

Studie: Welche sozialen Netzwerke wachsen

Facebook, Twitter und Google+ sind die Platzhirsche im Bereich Social Media und verfügen weltweit über die höchsten Nutzerzahlen. Damit sich soziale Netzwerke jedoch dauerhaft am Markt durchsetzen können, ist das Wachstum in den ersten sechs Jahren entscheidend: Während in der Startup-Phase noch neun von elf Portalen stetig wachsen konnten, gelingt dieser Coup nur noch fünf von ihnen in den darauffolgenden drei Jahren. Zu diesem Ergebnis kommt Silverpop, ein Anbieter von Marketingtechnologien. Für die Studie wurde die Entwicklung der Nutzerzuwachsraten von den 20 größten sozialen Netzwerken innerhalb der vergangenen zehn Jahre analysiert. Mit 12 Millionen Nutzern sichert sich XING als einziger deutscher Vertreter Platz 16 (siehe Grafik). (Quelle: markenartikel – magazin für markenführung)

Soziale Netzwerke - Facebook darf seine Benutzerregeln wieder nach
Belieben ändern

Facebook darf in Zukunft wieder nach Belieben über das Kleingedruckte bestimmen (Keystone)
Ein Hauch demokratischen Frühlings bei Facebook hat sein Ende gefunden: Das soziale Netzwerk darf künftig wieder seine Benutzerregeln nach Belieben ändern, nachdem zu wenige Personen an einer Abstimmung über Mitspracherechte teilgenommen haben.

Dieses Resultat war erwartet worden: Noch in keiner der seit 2009 durchgeführten Abstimmungen war das nötige Quorum von 30 Prozent erreicht worden. Dies war mitunter ein Grund, wieso Facebook die Befragungen absetzen wollte.
Am Montagabend hatten sich erst rund 670'000 Mitglieder - also nur 0,07 Prozent der Netzwerk-Community - am digitalen Urnengang beteiligt. 589'000 von ihnen hatten sich dabei für den Erhalt der Mitspracherechte ausgesprochen. Damit das Resultat verbindlich gewesen wäre, hätten rund 300 Millionen Mitglieder teilnehmen müssen.
An der letzten Abstimmung im Juni betrug die Wahlbeteiligung sogar nur 0,04 Prozent. Facebook beschloss daraufhin, die Abstimmungen abzuschaffen. Stattdessen soll es zusätzliche Möglichkeiten geben, den Verantwortlichen für Datenschutz Fragen zu stellen.
Das Online-Netzwerk, das oft von Datenschützern kritisiert wird, hatte die Abstimmungen immer wieder als einzigartiges Beispiel für Demokratie im Verhältnis zwischen einem Unternehmen und seinen Kunden hervorgehoben. Das Verfahren war eingeführt worden, als Facebook noch rund 200 Millionen Nutzer hatte.
Kritiker hielten Facebook vor, die Abstimmungen seien angesichts der unrealistisch hohen Hürde stets eine Farce gewesen. Facebook hatte diesmal jeden Nutzer per E-Mail auf die Möglichkeit zur Meinungsäusserung hingewiesen. (Quelle: Blick.ch)

Einfachere Jahresabschlüsse für Kleinstbetriebe

Kleinstbetriebe müssen ihren Jahresabschluss nicht mehr veröffentlichen.
Nach Personengesellschaften und Einzelkaufleuten werden auch kleine Kapitalgesellschaften bei der Bilanzierung entlastet.

Der Bundestag verabschiedete ein Gesetz, wonach Kleinstbetriebe ihre Jahresabschlüsse nicht mehr veröffentlichen müssen, sondern sie einfach bei der zuständigen Behörde hinterlegen können. Darüber hinaus dürfen sie bei der Aufstellung ihrer Bilanz auf einen Anhang verzichten. Die jährliche Entlastung für die Wirtschaft soll sich Schätzungen zufolge auf 36 Millionen Euro summieren. Als Kleinstbetriebe gelten Kapitalgesellschaften mit höchstens zehn Beschäftigten sowie einem Jahresumsatz von weniger als 700.000 Euro oder einer Bilanzsumme von unter 350.000 Euro. Vor drei Jahren waren bereits Personengesellschaften und kleine Kaufleute von Bilanzierungs- und Buchführungspflichten befreit worden.(Quelle: dpa/Haufe Online Redaktion)

Nicht alle Unternehmen lieben Facebook

Angst vor Sicherheitsrisiken: 40 Prozent der deutschen Unternehmen blockieren Soziale Netzwerke
Online-Games, Filesharing und Video-Streaming- beziehungsweise Internet-TV sind in deutschen Unternehmen in höherem Maße untersagt
 
Die Nutzung Sozialer Netzwerke wie Facebook, Twitter oder Flickr gehört für viele Nutzer zum Alltag. Unternehmen stellen sich daher zwei große Fragen: Welche Sicherheitsprobleme ergeben sich, wenn zum Beispiel die Nutzung von Facebook am Arbeitsplatz zugelassen wird und wie beeinflusst es die Produktivität der Mitarbeiter? In einer weltweiten Umfrage von Kaspersky Lab gibt jede zweite Firma (50,2 Prozent) an, dass sie Soziale Netzwerke blockiert. Dies bedeutet Rang drei der gesperrten Dienste, hinter Online-Games (58,7 Prozent) und Filesharing (53,6 Prozent).

Deutsche Unternehmen sind hinsichtlich der Nutzungsmöglichkeit Sozialer Netzwerke etwas großzügiger. Hierzulande stehen Facebook und Co. bei 40,2 Prozent der befragten Organisationen auf der Verbotsliste. Damit belegen Soziale Netzwerke den vierten Rang blockierter Dienste. Denn die Nutzung von Online-Games (52,3 Prozent) Filesharing (47,7 Prozent) und Video-Streaming- beziehungsweise Internet-TV (46,2 Prozent) sind in deutschen Unternehmen in höherem Maße untersagt.

Hauptmotivation für die Blockade von Facebook & Co. ist, dass die Unternehmen Angst vor Sicherheitsrisiken haben. Etwa jedes dritte (rund 32 Prozent) von Kaspersky Lab befragte Unternehmen – sowohl international als auch in Deutschland – zählt Soziale Netzwerke zu den drei größten IT-Sicherheitsrisiken. Nur Filesharing wird als Bedrohung noch gefährlicher eingeschätzt (45,0 Prozent weltweit und 38,2 Prozent in Deutschland).

Sperren allein sind allerdings kein oftmals kein adäquates Mittel, um das Sicherheitsrisiko ‚Soziale Netzwerke‘ zu minimieren.

Umfrage
Die Umfrage wurde von B2B International im Auftrag von Kaspersky Lab im Juli 2012 durchgeführt. Dabei wurden mehr als 3.300 IT-Entscheider aus 22 Ländern befragt – u.a. 199 deutsche. Es wurden Unternehmen jeglicher Größe erfasst, in drei Klassen von 10 bis 99 Arbeitsplätzen, über 100 bis 999 Arbeitsplätzen und Unternehmen mit mehr als 1.000 Arbeitsplätzen.
(Quelle: Kaspersky Lab)

Jim-Jugendstudie - Vertrauen in Facebook schrumpft

Einen Rechner haben mehr als 80 Prozent, bei Facebook sind genauso viele. Doch die Einstellung gegenüber persönlichem Datenschutz beginnt sich bei Deutschlands Jugendlichen zu wandeln. Einer aktuellen Studie zufolge schwindet das Vertrauen in soziale Netzwerke, was die Datensicherheit angeht.

Das Vertrauen von Jugendlichen in den Schutz ihrer Daten in sozialen Netzwerken ist bei deutschen Jugendlichen gesunken. Das ist ein Ergebnis der sogenannten Jim-Studie (Jugend, Information Multimedia), die am Freitag vorgestellt wurde. Vor einem Jahr waren es noch zwei Drittel, die mit Blick auf den Datenschutz in sozialen Netzwerken ein gutes oder sehr gutes Gefühl hatten. Jetzt sind es nur noch 54 Prozent. "Sehr sicher" fühlt sich nur noch jeder zehnte Befragte.

Inzwischen schützen der Studie zufolge 87 Prozent der Jugendlichen ihre Profildaten in den Netzwerken mit der sogenannten Privacy Option, die nur bestimmten Personengruppen den Zugriff erlaubt. Vor dem Hintergrund der gestiegenen Freundeszahlen sei diese Privatheit aber "relativ", schreiben die Autoren in der Studie.

Der durchschnittliche Netz-Freundeskreis von Jugendlichen in Deutschland wächst der Studie zufolge nämlich ungebrochen. Im Mittel haben die Jugendlichen dort derzeit im Schnitt 272 Freunde, bei der Erhebung ein Jahr zuvor waren es noch 206. 57 Prozent der 12- bis 19-Jährigen sind der Studie zufolge täglich im Social Web unterwegs.

78 Prozent der Jugendlichen nutzen Social Networks mindestens mehrmals in der Woche. Im Schnitt melden sie sich im Alter von 12,7 Jahren das erste Mal in einer Netz-Community an. Mit weitem Abstand führend ist dabei auch in dieser Altersgruppe Facebook, in dem 81 Prozent der jungen Internetnutzer aktiv sind.

82 Prozent der 12- bis 19-Jährigen besitzen der Studie zufolge einen eigenen Computer oder Laptop. Mobilrechner sind hier mittlerweile mit einem Anteil von 56 Prozent in der Mehrzahl. Eine immer größere Rolle spielt aber heute das Handy: Setzte vor einem Jahr noch nur jeder sechste der täglichen Netzwerknutzer auch sein Mobiltelefon ein, so sind es jetzt schon 41 Prozent. Der KurznachrichtendienstTwitter dagegen sei für die meisten Jugendlichen eher ein "Randphänomen".

Die Forscher befragten für die Studie im Frühsommer etwa 1200 junge Menschen. Der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest führt die Untersuchung seit 1998 in Zusammenarbeit mit dem Südwestrundfunk durch.
Im Mai und Juni 2012 wurden dem Forschungsverbund zufolge 1201 Jugendliche telefonisch befragt. 86 Prozent von ihnen gehen noch zur Schule, zehn Prozent waren Auszubildende und zwei Prozent haben bereits ein Studium aufgenommen. 54 Prozent der befragten Schüler gingen aufs Gymnasium, 32 Prozent auf die Realschule und elf Prozent auf die Hauptschule. (Quelle: dpa/dapd)

Ruhe nach dem Streit  - Per Mediation lassen sich Streitigkeiten oft schnell und günstig lösen

Eine Streitschlichtung per Mediation löst in vielen Fällen einen Konflikt schneller und dauerhafter als der Gang vor Gericht. Darauf weist Finanztest in seiner Januar-Ausgabe hin. Zudem, so betont die Zeitschrift der Stiftung Warentest, sei eine Mediation besonders attraktiv, wenn es bei einem Streit um sehr viel Geld gehe. Denn die Kosten bei einem Prozess sind oft sehr viel höher.

Ein Mediator hilft Streitenden als neutraler Dritter, einen Konflikt auszuräumen und verbindliche Absprachen für die Zukunft zu treffen. Er macht keine Lösungsvorschläge, sondern moderiert das Gespräch. Die Streitenden entwickeln ihre Lösung selbst.

Mediatoren helfen mittlerweile bei Streit in allen Rechtsbereichen. Sie schlichten nicht mehr nur Zwist in Familien und unter Nachbarn. Sie vermitteln bei Konflikten mit dem Arbeitgeber, mit Banken oder Behörden genauso wie bei Auseinandersetzungen zwischen Gesellschaftern eines Unternehmens. Sogar im Streit mit dem Finanzamt können sie helfen, Lösungen zu finden.

Das neue Gesetz fördert Mediation
Mediation gibt es in Deutschland schon seit gut 20 Jahren, doch erst am 26. Juli 2012 ist das Mediationsgesetz in Kraft getreten. Mehr als drei Jahre hat es gedauert, bis der Bundestag das Gesetz beschlossen hat. "Durch das langwierige Gesetzgebungsverfahren und die damit verbundene Berichterstattung hat sich der Bekanntheitsgrad der Mediation deutlich verbessert", sagt Sosan Azad vom Bundesverband Mediation. "Bei uns sind die Anfragen in den letzten drei Jahren – sowohl bei der Suche nach einem Mediator als auch für die Mediatorenausbildung – um mindestens 70 Prozent gestiegen."

Das neue Gesetz regelt unter anderem, dass Mediation nur außerhalb eines Gerichts stattfinden kann – Schlichter in Verfahren vor Gericht heißen deshalb jetzt "Güterichter".

Der zertifizierte Mediator
Die Ausbildung zum Mediator regelt das neue Gesetz noch nicht, doch in der Beschlussempfehlung ist aufgelistet, was ein Mediator vorweisen muss, um sich als "zertifiziert" bezeichnen zu dürfen. Dazu gehören: 120 Unterrichtsstunden, Kenntnisse über die rechtlichen Rahmenbedingungen der Mediation, über Verhandlungs- und Kommunikationstechniken, Gesprächsführung und Konfliktkompetenz. Auch praktische Übungen, Rollenspiele und Supervision sind wichtig. In der Supervision tauschen sich Mediatoren aus, überprüfen und verbessern das, was sie gelernt haben.

Viele Mediatoren erfüllen die Vorgaben schon, weil Berufsverbände wie der Bundesverband Mediation und die Bundesarbeitsgemeinschaft für Familien-Mediation (BAFM) schon in den 90er-Jahren solche Kriterien für die Ausbildung festgelegt haben. Die BAFM zertifiziert auch Ausbildungsinstitute, die sich verpflichten, nach ihren Standards auszubilden.

Der günstige Weg
Eine Stunde kostet etwa zwischen 90 und 400 Euro – je nach Konflikt, Region und beruflicher Vorbildung des Mediators. Damit kommen die Streitenden meist günstiger weg, als wenn sie vor Gericht klagen. Geht es bei einer Erbstreitigkeit beispielsweise um ein Vermögen von 25 000 Euro, würden für eine Klärung bei Gericht in erster Instanz schnell 5 000 Euro und mehr fällig. Für eine Mediation über fünf Termine fallen die Kosten deutlich geringer aus. Selbst bei einem hohen Stundensatz von 400 Euro müsste jede Partei nur 1 000 Euro zahlen – meistens teilen sich die Streitenden die Kosten für die Mediation.

Bei Gericht vergehen zudem oft Monate, bis es zu einem Termin kommt – ein erster Mediationstermin ist hingegen innerhalb weniger Wochen vereinbart.

Rechtsschutzversicherer bezahlen
Auch die Rechtsschutzversicherer haben erkannt, dass eine Mediation eine günstige Alternative zu einem Gerichtsverfahren sein kann und übernehmen die Kosten bis zu vorgegebenen Grenzen. Einige Unternehmen weiten ihren Leistungsbereich für Mediationsverfahren auch aus und leisten zum Beispiel bei Familienstreitigkeiten oder Erbrechtsstreit, schreibt Finanztest.

Fast alle Versicherer legen in ihren Bedingungen fest, dass sie den Mediator bestimmen. Die Mediatoren, mit denen sie zusammenarbeiten, sind oft gelernte Anwälte. Nur selten können Rechtsschutzversicherte den Mediator frei wählen. Manchmal wird den Versicherten zusätzlich ein beratender Anwalt für die Mediation gewährt, sofern die Kostenobergrenzen nicht überschritten werden. Scheitert eine Mediation, ist der Weg vor Gericht nach wie vor offen. Fast alle Versicherer übernehmen die Kosten für den folgenden Rechtsstreit.

Die Abschlussvereinbarung
Eine erfolgreiche Mediation endet mit einer abschließenden Vereinbarung. Eine Formvorschrift gibt es dafür nicht. Die Streitenden tun aber gut daran, die Vereinbarung vor der Unterschrift von einem Anwalt prüfen zu lassen – wenn bei der Mediation kein eigener Anwalt dabei war. Hält sich – wider Erwarten – eine der Parteien nicht an die Abmachung, kann die andere Klage erheben und die Vereinbarung durchsetzen lassen.

Geht es um konkrete Geldforderungen oder streiten die Parteien um Wert- oder Vermögensgegenstände, können sie ihre Vereinbarung auch durch einen Notar beglaubigen lassen oder als Anwaltsvergleich beschließen. Damit hat die Mediationsvereinbarung die gleiche Verbindlichkeit wie ein gerichtliches Urteil.

Finanztest-Tipps:
Streit. Bevor Sie vor Gericht gehen, denken Sie über eine Mediation nach. Sie ist günstiger, hilft einen Streit langfristig auszuräumen und erleichtert Ihnen in der Zukunft den Kontakt mit dem "Gegner".

Vorgespräch. Ob Mediation eine geeignete Methode für Ihren Konflikt ist, klären Sie am besten in einem unverbindlichen und kostenlosen Vorgespräch mit einem Mediator. Die Schlichter helfen nicht nur bei Streit mit Familie oder Nachbarn, sondern auch bei Konflikten in Unternehmen oder mit Behörden.

Rechtsschutz. Die meisten Rechtsschutzversicherer übernehmen die Kosten für eine Mediation oft bis zu einer vorgegebenen Grenze. Fragen Sie Ihren Versicherer.(Quelle: Berliner Morgenpost)