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Aktuelles April 2011

Social Media: Marken-Fans mit hohen Erwartungen an Fanpages

Verbraucher hegen Erwartungen gegenüber Social-Media-Aktivitäten bekannter Marken. Millward Brown und die World Federation of Advertisiers haben Unterscheidungs- und Erfolgsmerkmale sogenannter Fanseiten analysiert und Fans nach ihren Erwartungen befragt.
Insgesamt 24 Unternehmen und mehr als 3.500 Fans wurden für die Studie „Value of Fans“ unter die Lupe genommen. Analysiert wurden die Aktivitäten von Verbrauchern und Werbetreibenden sowie die Erwartungen der beiden Gruppen. 85 Prozent der befragten Unternehmen wollen mit Fanpages die Markenloyalität steigern, 80 Prozent die Anzahl der Markenfürsprecher erhöhen. Zu diesem Zweck steigerten fast alle (96 Prozent) zuletzt die Investitionen im Bereich Social Media. 27 Prozent gaben in diesem Zusammenhang an, dass Fanpages sowohl mehr Zeit als auch ein höheres Budget erfordern als zunächst angenommen. On sich dieser Einsatz lohnt, ist vielen (50 Prozent) bislang nicht klar. Während 23 Prozent die Investitionen für rentabel halten, beurteilen 27 Prozent die Rentabilität als durchschnittlich oder niedrig.

Verbraucher hingegen hegen bestimmte Erwartungen, wenn es um die Fanseiten der Unternehmen geht: Sie sollen individuell und nicht auf andere Marken übertragbar sein, sollen regelmäßig vertrauensvolle Neuigkeiten liefern und über Produktneuheiten, Wettbewerbe sowie Aktionsrabatte informieren.

Verschwiegenheitsverpflichtung: Maulkorb für Plaudertaschen

Mittelständler wollen ihr Know-how, ihre Forschungsergebnisse oder technischen Entwicklungen vor der Konkurrenz schützen. Deswegen sollten sie verhindern, dass aktuelle oder ehemalige Mitarbeiter über Interna plaudern.
Viele mittelständische Unternehmen sind wegen ihres Know-how-Vorsprungs gegenüber ihren Wettbewerbern Marktführer. Für sie hängt ihr Unternehmenserfolg auch davon ab, dass der durch teure Forschungsarbeiten erzielte Wissensvorsprung gesichert und ihre Betriebsgeheimnisse gewahrt bleiben. Häufig drohen die größten Gefahren dabei nicht durch Spähangriffe von Dritten, sondern durch aktuelle oder ehemalige Mitarbeiter, die ungewollt oder bewusst nicht den Mund halten können. Aber wie kann ein Firmenchef verhindern, dass solche Arbeitnehmer Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse ihres Arbeitgebers offenlegen?

Trügerische Vertragsklausel
Manches Unternehmen löst die Frage - vermeintlich - mit der Verwendung der folgenden Vertragsklausel im Anstellungsvertrag: „Der Mitarbeiter hat alle Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse sowie sämtliche geschäftliche Angelegenheiten, von denen er im Rahmen seiner Tätigkeit für die Gesellschaft Kenntnis erlangt, unabhängig davon, ob sie die Gesellschaft, mit der Gesellschaft verbundene Unternehmen oder deren Kunden betreffen, strengstens vertraulich zu bewahren. Die vorgenannte Verschwiegenheitsverpflichtung gilt sowohl während der Dauer als auch nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses." Die mit dieser Klausel vermittelte Sicherheit ist jedoch trügerisch. Was ist rechtlich als Geschäfts- oder Betriebsgeheimnis zu verstehen?

Die Bedeutung der Frage liegt auf der Hand
Viele Arbeitgeber tendieren dazu, pauschal jeden Geschäftsvorgang als Betriebs- und Geschäftsgeheimnis zu bezeichnen. Umgekehrt sind Arbeitnehmer daran interessiert, das in ihrem bisherigen Berufsleben Erfahrene und Erlernte auch in einer neuen Stellung anwenden zu dürfen. Als Betriebs- beziehungsweise Geschäftsgeheimnis anerkannt sind Tatsachen im Zusammenhang mit einem Geschäftsbetrieb, die nur einem eng begrenzten Personenkreis bekannt und nicht offenkundig sind und die der Arbeitgeber aufgrund eines berechtigten wirtschaftlichen Interesses geheim halten möchte.

Karenzentschädigung droht
Eine über Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse hinausgehende nachvertragliche Verschwiegenheitsverpflichtung kommt also faktisch einem nachvertraglichen Wettbewerbsverbot gleich. Dies ist aber nur für höchstens zwei Jahre möglich und nur dann zulässig, wenn der Arbeitgeber eine Karenzentschädigung zahlt. Wegen deren Höhe (die Hälfte der zuletzt an den Arbeitnehmer gezahlten Vergütung während der Dauer der Verschwiegenheitspflicht) enthalten die meisten Anstellungsverträge keine solchen Karenzentschädigungsklauseln. Ohne sie ist aber eine über Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse hinausgehende nachvertragliche Verschwiegenheitsverpflichtung unwirksam.

Keine eindeutige Rechtslage
Aber auch bei den Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen ist die Rechtslage nicht eindeutig. Zunächst muss es sich objektiv um ein Betriebs- oder Geschäftsgeheimnis handeln. Dies beurteilt nicht etwa der Arbeitgeber, sondern ein Richter beim Arbeits- oder Landgericht. Und Richter sind bei der Anerkennung von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen deutlich restriktiver als Unternehmer.
Zudem wird vielfach gefordert, dass der Arbeitnehmer erkennen musste, dass ihm ein Betriebs- oder Geschäftsgeheimnis offenbart wurde. Aus diesem Grunde ist es ratsam, Arbeitnehmer vor der Offenlegung bestimmter Umstände nochmals nachdrücklich darauf hinzuweisen, dass es sich um ein Betriebs-/Geschäftsgeheimnis handelt und dieses, auch nach Ende des Arbeitsverhältnisses, strengstens vertraulich behandelt werden muss.

Betriebsgeheimnisse definieren
Selbst wenn dies alles gewährleistet ist, gehen die Arbeitsgerichte davon aus, dass auch die Verpflichtung zur nachvertraglichen Geheimhaltung von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen nur bei Zahlung einer Karenzentschädigung wirksam sei. Das Bundesarbeitsgericht hat mehrfach entschieden, dass die Verwertung von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen im Rahmen der eigenen Berufstätigkeit, sei es als Arbeitnehmer oder Unternehmer, nicht an sich verboten sei. Dies sei lediglich die Verwertung von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen in anderer Art, etwa durch Veräußerung an Dritte.

Für die Praxis bedeutet dies Folgendes: Auch bei sorgfältig formulierter (nachvertraglicher) Verschwiegenheitsabrede im Anstellungs- oder Aufhebungsvertrag muss der Arbeitgeber damit rechnen, dass Gerichte dem Arbeitnehmer die Verwertung und Nutzung von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen gestatten.
Darüber hinaus muss sich der Arbeitgeber darüber im Klaren sein, dass Verstöße gegen Verschwiegenheitsverpflichtungen und die im Zusammenhang damit begehrte Zahlung von Vertragsstrafen in aller Regel gerichtlich nicht durchgesetzt werden können. Den Arbeitgebern gelingt meist nicht der erforderliche Nachweis des Verstoßes durch den Arbeitnehmer.

Unternehmer müssen daher unabhängig von auf „geduldigem Papier" geschriebenen Vertragsklauseln an der Sicherung ihrer Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse arbeiten. Dazu gehört ein kluges Wissensmanagement, das nur dem kleinstmöglichen und -nötigen Personenkreis Zugang zu sensitiven Informationen gestattet.

Vorsicht mit Social Media
Ebenso gehören technische Lösungen dazu, die die Entwendung von Daten (per E-Mail, Fotokopie, Scan, Foto oder USB-Stick) unmöglich machen. Ein Teil dieser Sicherungsmaßnahmen wieder-um bedarf der Regelung, etwa das Verbot, bestimmte technische Geräte (Mobiltelefone mit Kamerafunktion usw.) am Arbeitsplatz zu betreiben. Auch die Reglementierung der E-Mail- und Internet-Nutzung (Social Media!) sollte einmal aus der Sicht des Know-how-Schutzes betrachtet werden. Bislang wird die Social-Media-Nutzung häufig recht unkritisch von Marketingabteilungen als das Werbemittel der Zukunft gefeiert. Ein Hype, der sich häufig als Eigentor in Sachen Know-how-Schutz herausstellt.

Die Zukunft der Arbeit

Zehn Thesen.
Keine Sorge, die Jobs gehen uns nicht aus. Doch die Berufswelt wird sich stark verändern. Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Klaus F. Zimmermann, erklärt wie.

Deutschland geht mit einem solchen Vorsprung aus der globalen Krise hervor, dass bereits von einem neuen deutschen Jobwunder die Rede ist. Wird dieser Vorsprung genutzt, ist in den kommenden Jahren sogar wieder Vollbeschäftigung möglich - mit einer Arbeitslosenquote unter vier Prozent. Doch die Erwerbsgesellschaft der Zukunft wird von sehr unterschiedlichen Trends bestimmt.

1. Aus dem Mangel an Jobs wird ein Mangel an Arbeitskräften
Nicht mehr die Knappheit an Kapital, sondern an personellen Ressourcen bestimmt mehr und mehr die Wachstumsperspektiven der Unternehmen. Bis zum Jahr 2025 geht das Potential der Erwerbsfähigen um 3,6 Millionen auf 41,1 Millionen Menschen zurück. Schon 2015 fehlen in Deutschland etwa drei Millionen Arbeitskräfte - nicht nur Hochqualifizierte wie Naturwissenschaftler oder Ingenieure, sondern ebenso Handwerker.
2005 gab es noch zwölf Millionen Schulabgänger. Bis 2020 sinkt diese Zahl auf weniger als zehn Millionen. Immer mehr Ausbildungsplätze bleiben leer. Verschärft werden diese Engpässe dadurch, dass mehr Menschen auswandern als einwandern. Die Konsequenz: Gebraucht werden ein internationales Personalmarketing und ein attraktives Deutschland- Bild, das junge Leute aus aller Welt für Ausbildung, Studium und Beruf anlockt.

2. Multikulturelle Belegschaften forcieren die Innovation
Heute stammt jeder fünfte Einwohner hierzulande aus einer Migrantenfamilie. Der Arbeitsmarkt von morgen wird noch internationaler sein. Wenn sich Deutschland - endlich - für einen nach dem Bedarf gesteuerten Zuzug von Fachkräften entscheidet, lässt sich das Inlandsprodukt bis zum Jahre 2020 um bis zu 100 Milliarden Euro steigern. Schon heute stützen Zuwanderer in Deutschland die Sozialsysteme, indem sie mehr einzahlen, als sie zurückerhalten. Ebenso stabilisieren sie bereits heute Beschäftigung und Wachstum: Sie erfüllen nämlich Jobprofile, die hierzulande entweder fehlen oder zu denen deutsche Arbeitnehmer nicht bereit sind. Multiethnisch aufgestellte Unternehmen, in denen Zuwanderer den betrieblichen Alltag durch ihre Erfahrungen ergänzen, gehören zu den Gewinnern. Denn ihre offenere Firmenkultur ist förderlich für Innovationen.

3. Das Wachstum der Zukunft ist weiblich
Bis zu 2,4 Millionen Frauen könnten bei einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf zusätzlich für den Arbeitsmarkt gewonnen werden. Denn in Deutschland arbeiten überdurchschnittlich viele Frauen nur in Teilzeit. Wenn das Potential an weiblichen Arbeitskräften voll ausgeschöpft würde, so würde dies unser Bruttosozialprodukt um neun Prozent steigern. Unternehmen mit hohem Frauenanteil im Top-Management sind schon heute bei Produktivität und Motivation erfolgreicher.

4. Die Alten verändern den betrieblichen Alltag
Im amerikanischen Boston gibt es ein Familienunternehmen, das ausschließlich ehemalige Lehrerinnen, Ingenieure, Designer oder Kellnerinnen beschäftigt. Das Durchschnittsalter liegt dort bei 71 Jahren. Dank der Verlässlichkeit der Mitarbeiter stieg der Umsatz in den letzten Jahren um 20 Prozent. Es ist nicht nötig, Angst davor zu haben, dass die Belegschaften auch bei uns älter werden - wenn dieser Prozess gut gemanagt wird. Spätestens vom Jahr 2020 an, wenn die geburtenstarken Jahrgänge in den Ruhestand gehen, wird dieser Alterssprung enorm.
"Diversity Management" wird deshalb immer wichtiger: Wie können Unternehmen ältere Mitarbeiter länger im Beschäftigungsprozess halten? Wie können Junge und Ältere möglichst effektiv zusammenarbeiten? Wie schafft man maßgeschneidert flexiblere Arbeitszeiten? Diese Fragen werden auch in den Tarifverträgen immer wichtiger. So hat die die Gewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie mit den Arbeitgebern 2008 einen "Tarifvertrag Demographie" vereinbart.

5. Attraktive Regionen bauen ihren Vorsprung weiter aus
Nicht nur global, sondern auch national wird sich zwischen den Regionen der Wettbewerb um Arbeitskräfte verschärfen - und damit um Konsumenten und Steuerzahler. In Deutschland bilden sich immer deutlicher bis zu zwei Dutzend Zukunftszentren heraus, die an Attraktivität gewinnen. Dazu gehören Hamburg, München, Stuttgart, Frankfurt, Bremen, Köln oder Düsseldorf und das entsprechende Wohnumland. Aber ebenso Kandidaten wie der Großraum Münster, Bonn, Aachen oder Dresden. Auch in der Hauptstadtregion um Berlin und Potsdam stieg schon in den letzten fünf Jahren die Erwerbstätigkeit dreimal so stark an wie im Rest der Republik.
Diese Job-Boomer zeichnen sich als Wissenschaftsstandorte aus, durch ein reiches kulturelles Angebot, hohe Wohnqualität und ein attraktives Freizeitumfeld. Das lockt Spitzenkräfte an und wirkt wie ein Hebel auf die gesamte Erwerbstätigenzahl: Parallel entstehen auch in den Dienstleistungen und bei der Industrieproduktion neue Jobs. Die Differenzierung wird weiter wachsen: Einerseits herrscht schon heute in einigen Arbeitsamtsbezirken im Süden Deutschlands faktisch Vollbeschäftigung. Andererseits schrumpft in knapp einem Drittel der 413 deutschen Kreise und kreisfreien Städte die Zahl der Erwerbstätigen drastisch, etwa im Osten oder im Ruhrgebiet.

6. Feste Arbeitszeiten gehören der Vergangenheit an
Im Schnitt werden schon im kommenden Jahr 40,4 Millionen Menschen in Deutschland arbeiten - so viele wie noch nie im vereinten Deutschland. Doch das Bild dahinter wird immer komplexer. Die Formen wie die Strukturen der Arbeit ändern sich. Nicht mehr Fabriken und Büros, nicht mehr feste Arbeitszeiten und Hierarchien bestimmen die Arbeit der Zukunft, sondern Information und Wissen, vernetztes Arbeiten, Denken und Handeln. Diese Fähigkeiten sind prinzipiell überall verfügbar. Dementsprechend werden die beruflichen Biographien vielfältiger, die Karrieren offener. Teamorientierte Projektarbeit ist auf dem Vormarsch, ebenso Arbeitsformen, die Beruf und Privatleben integrieren. Man organisiert sich lieber in Netzwerken wie Facebook als in den traditionellen Interessenvertretungen.
Auf dem Weg zu einer Gesellschaft der Wissensarbeiter, der Kreativwirtschaft und der Dienstleister etablieren sich neue Erwerbsformen vor allem in Sektoren wie Banken, Versicherungen, Medien, Beratung und öffentlicher Verwaltung: in sogenannten atypischen Beschäftigungsverhältnissen wie Honorar- und Zeitverträgen oder Projektvereinbarungen. Generell wachsen flexiblere Personaleinsätze wie Leiharbeit, befristete Beschäftigung, Teilzeitarbeit und Minijobs. Aber entgegen mancherlei Befürchtungen bleibt dennoch das sogenannte Normalarbeitsverhältnis prägend. So waren 2008 noch 60,1 Prozent aller Beschäftigten im Alter zwischen 25 und 64 Jahren in einer unbefristeten sozialversicherungspflichtigen Anstellung in Vollzeit tätig. Hier spricht nichts für eine grundlegende Veränderung.

7. Die Arbeit wird nicht weniger, aber anders
Wir bekommen nicht weniger Arbeit, aber andere Arbeit. Schon heute ist kaum ein Drittel der Erwerbstätigen in Deutschland in klassischen Produktionsbetrieben tätig. Die Sorge ist berechtigt, dass Deutschland seinen industriellen Kern verlieren könnte. Gewinner sind die wissensbasierten Dienstleistungen. Auch die sozialen Dienste boomen: Pflege, Erziehung und Betreuung, Familien- und Nachbarschaftshilfe. Weitere Potentiale für wachsende Beschäftigung liegen in der Freizeit- und Gesundheitsindustrie, der Medizin- und Biotechnik. Verkehr, Logistik und Kommunikationstechnologie gehören gleichfalls zu den Jobtreibern. Die Seniorenwirtschaft, die Silver-Economy, eröffnet neue Marktchancen. Keine Sorge also: Die Arbeit geht uns auch im 21. Jahrhundert nicht aus!

8. Ein neuer Typus des Mittelstands entsteht
Die Grenzen zwischen Arbeitnehmer und Unternehmer verschwimmen, selbständige Tätigkeiten nehmen zu: Alleinunternehmer, Solo-Anbieter formen den Typus des neuen Mittelstandes. Noch sind in Deutschland nur etwa elf Prozent aller Erwerbstätigen selbständig. Dies wird sich ändern. Vor allem Frauen haben Nachholbedarf; sie stellen derzeit weniger als ein Drittel aller Selbständigen. Der gesamte Mittelstand, der wichtigste Jobmotor auch in Zukunft, wird den demographischen Wandel massiv zu spüren bekommen.
Viele kleine und mittlere Familienbetriebe, die eher in der Provinz verwurzelt sind, haben im Kampf um die besten Köpfe das Nachsehen, wenn sie nicht aktiv dagegen halten. Sie brauchen Demographie-Berater, die ihnen beim Personalmanagement helfen. In Ländern wie Belgien unterstützen Diversitätsberater schon jetzt mittelständische Betriebe bei der Rekrutierung und Aufnahme von Ausländern.

9. In der Lohnpolitik wird Mitarbeiterbindung wichtiger
Mit dem knapper werdenden Angebot an Fachkräften steigen die Löhne - je nach Branche und Region unterschiedlich stark. Vor allem leistungs- und ergebnisabhängige Erfolgsprämien und Einmalzahlungen werden damit zunehmen. Zugleich rücken neue Vergütungsmodelle nach vorn, die sich weniger am kurzfristigen Unternehmenserfolg ausrichten als vielmehr daran, qualifizierte Köpfe langfristig an den Betrieb zu binden. Programme zur Mitarbeiterkapitalbeteiligung bekommen neue Konjunktur.

10. Bildung ist die beste Beschäftigungspolitik
Bildung ist die beste Investition in eine moderne Beschäftigungspolitik. Deutschland liegt im OECD-Vergleich mit seinen Bildungsausgaben nur auf Rang 23 unter den 27 wichtigsten Ländern. Die Folgekosten unzureichender Bildung und damit entgangenes Wirtschaftswachstum werden allein bis 2043 auf mehr als 311 Milliarden Euro (mehr als der heutige Bundeshaushalt) geschätzt.
Die Studienquote zum Beispiel reicht nicht aus, um den Bedarf an Hochqualifizierten zu decken. Auch sind die Übergangsphasen beim Berufseinstieg zu lang - und sie werden immer länger. Wie erreichen wir eine bessere Qualifizierung und Aktivierung jener, die bisher auf dem Arbeitsmarkt zu wenig Chancen haben? Den Sockel von derzeit mehr als 2,2 Millionen Langzeitarbeitslosen kann auch der demographische Wandel nicht einfach auflösen.
(Quelle: Süddeutsche Zeitung v. Januar 2011/ Autor: Klaus F. Zimmermann, Professor für Wirtschaftliche Staatswissenschaften an der Uni Bonn, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin und Direktor des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) in Bonn)

Edeka setzt Preissenkung für Kartenzahlungen durch

Edeka hat mit Kreditinstituten Preissenkungen für Kartenzahlungen vereinbart. Die Absprachen haben das Ende der gemeinsamen Preispolitik der Banken zur Folge.
Wie die Lebensmittel Zeitung in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet, spart der Lebensmittelhändler mit diesem Schritt einige Millionen Euro ein. Edeka ist damit der erste Händler, der die bislang herrschende Gebührenordnung sprengt. Bislang galten Preisverhandlungen zwischen Handel und Kreditinstituten als quasi unmöglich. Seit der Einführung der Kartenzahlung mit Geheimnummer im Jahr 1990 legte der Zentrale Kreditausschuss der fünf Spitzenverbände der deutschen Kreditwirtschaft (Zka) die Gebühren für Banken und Sparkassen fest. Der Handel bezahlt seitdem für jede Transaktion Gebühren in Höhe von 0,3 Prozent vom Umsatz.

Twitter: 140 Millionen Tweets am Tag

Der Microblogging-Dienst Twitter wird fünf Jahre alt – und immer erfolgreicher. Im vergangenen Monat wurden jeden Tag weltweit 140 Millionen Tweets gepostet.
Im vergangenen Jahr seien es noch 50 Millionen Tweets am Tag gewesen, wie das Unternehmen in seinem Blog mitteilt. Im vergangenen Monat wurden täglich durchschnittlich 460.000 neue Accounts angelegt. Und die mobile Nutzung von Twitter wird immer wichtiger: Im vergangenen Jahr ist die Zahl der mobilen Nutzer um 182 Prozent gestiegen. Um den mobilen Zugriff auf seinen Dienst auszubauen, will Twitter zudem sein SMS-Angebot, das es bereits in 60 Ländern gibt, auch in Deutschland einführen, wie die FAZ berichtet. So könnten auch Besitzer einfacher Handys ohne Smartphone-Funktionen den Kurznachrichtendienst nutzen.

Nielsen: Werbedruck steigt

Den aktuellen Zahlen des Marktforschers Nielsen zufolge, haben Werbungtreibende in den ersten beiden Monates des Jahres 3,5 Milliarden Euro brutto investiert. Dies bedeutet eine Steigerung von knapp neun Prozent im Vergleich zum Jahr zuvor.

Das Wachstum erstreckt sich über alle Mediengattungen hinweg. Mit einer Steigerung von 40 Prozent auf 385 Millionen Euro liegt das Internet klar auf Platz 1. Darauf folgen Radio (10,4 Prozent), Kino (32,9 Prozent) sowie Plakat (12,7 Prozent). Mit Brutto-Werbeeinnahmen in Höhe von 1,3 Milliarden Euro (plus sechs Prozent) bleibt insgesamt jedoch das Fernsehen Spitzenreiter. Auch bei den Printmedien hat sich einiges getan: Publikumstitel erzielten Einnahmen von etwa 547 Millionen Euro (plus acht Prozent), Zeitschriften 778 Millionen (plus 2,2 Prozent) und Fachmagazine 66 Millionen (plus acht Prozent).

Liquidität: So bleibt Ihr Unternehmen zahlungsfähig

Wer Rechnungen nicht begleichen kann, ist als Geschäftspartner nicht vertrauenswürdig und wird aussortiert. Deswegen ist selbst ein vorübergehender Liquiditätsengpass so gefährlich. Hier erfahren Sie, was in eine solide Finanzplanung gehört und wie Sie die Liquidität Ihres Unternehmens verbessern.

„Die Liquidität Ihres Unternehmens stimmt, wenn der Betriebsprüfer Sie um einen Kredit bittet." - Dieser Satz trifft einen wichtigen Kern: Wenn Sie über ausreichend liquide Mittel verfügen, haben Sie keinerlei Schwierigkeiten, Geschäftspartner zu finden. Egal ob Sie Aufträge vorfinanzieren, Material einkaufen, oder gute Kreditkonditionen für Investitionen bekommen wollen - all das fällt umso leichter, je mehr Geld Ihnen zur Verfügung steht. Trotzdem ist es nicht sinnvoll, Liquidität im Übermaß zu horten, weil dieses Geld in der Regel kaum Rendite bringt. Grundsätzlich sollte jedes Unternehmen stets über ausreichende Mittel verfügen, um das operative Geschäft nicht zu gefährden und geplante Investitionen bezahlen zu können. Zusätzlich kann es sinnvoll sein, einen schnell verfügbaren Puffer für unvorhergesehene Ereignisse (z.B. Schaden an einer wichtigen Maschine) bereit zu halten. Deshalb sollten Sie einen Liquiditätsplan (=> Hier geht's zum Gratis-Download) aufstellen. Ziel ist die Ertragsmaximierung bei Aufrechterhaltung der Liquidität und die Minimierung der Finanzierungskosten.
Bei der Liquiditätsplanung sind folgende Punkte wichtig:

  • Absatz- und Umsatzplanung, am besten dynamisch angelegt als Plan/Ist-Vergleich
  • Produktions- und Lagerkosten
  • Personalausgaben
  • Investitions- und Desinvestitionsplan
  • Eigene Verbindlichkeiten
  • Offene Forderungen
  • Sachvermögen
  • Vermietung/Verpachtung

=> Praxistipp: Überlegen Sie genau, welche der genannten Punkte für Ihr Unternehmen wichtig sind. Grundsätzlich gilt: Je kleiner der Betrieb, desto übersichtlicher die Finanzflussrechnung. In kleinen Unternehmen kann bereits eine Einnahmen-/Ausgabenrechnung ausreichend sein. In jedem Fall sollte die Aufstellung einen Plan/Ist-Vergleich beinhalten, der ständig angepasst wird. Auf diese Weise haben Sie alle wichtigen Informationen zur Zahlungskraft Ihres Unternehmens immer zur Hand.
Fünf Tipps, wie Sie die Liquidität Ihres Unternehmens verbessern können:

  • Prüfen Sie bei jeder Investition, ob sie strategisch sinnvoll ist, um Ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Wenn etwa der Kauf einer Maschine zuviel Kapital bindet, prüfen sie Alternativen zum Kauf (z.B. Leasing); prüfen Sie gezielt die Möglichkeit von Desinvestitionen
  • Halten Sie den Lagerbestand so gering wie möglich (Idealfall: Just-In-Time-Lieferung)
  • Treiben Sie Forderungen konsequent und unverzüglich ein (Forderungsmanagement betreiben!)
  • Stellen Sie Rechnungen sofort aus, dann erhalten Sie Ihr Geld schneller
  • Kalkulieren Sie Zahlungsverzug bei Ihren Kunden, Absatzschwankungen oder Verzögerungen bei Investitionen ein

Zahl der Handy-Surfer stark gestiegen

Mehr als vier Millionen Deutsche gehen mobil ins Internet, jeder Zweite tut dies sogar täglich oder mehrmals in der Woche. Dies ist das Ergebnis der Trendstudie „Mobile Internetnutzung 2011“ des Marktforschers Nordlight Research.

Damit hat sich die Zahl der mobilen Surfer im Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent erhöht. Die Zahl der sogenannten Vielnutzer hat sich im gleichen Zeitraum sogar fast verdoppelt. Aufgrund der hohen Akzeptanz dieser Technik und der rasanten Verbreitung der neuen Generation von Mobilfunkgeräten in der Bevölkerung, gehen die Studienleiter von einem enormen Wachstumspotenzial aus. Für jeden zweiten Internetnutzer spielt die Möglichkeit, mit dem Handy ins Internet zu gelangen, eine wichtige Rolle beim Kauf eines neuen Gerätes. Fast die Hälfte (44 Prozent) bezeichnen ihre Erfahrungen mit dem mobilen Internet als „ausgezeichnet“ oder „sehr gut“; Anfang 2010 waren es erst 36 Prozent gewesen. Gestiegen ist außerdem die Weiterempfehlungsbereitschaft von damals 42 auf nun 46 Prozent. Nach einer Phase der Zurückhaltung, freunden sich auch immer mehr ältere Nutzer der Generation 50 plus mit mobilen Endgeräten an: Hier stieg die Zahl der Nutzer von 23 auf 39 Prozent. Unter den Nutzern unter 30 Jahren, sinkt die Zurückhaltung gegenüber dem Handy-Surfen ebenfalls weiter. Die Anzahl der Nicht-Nutzer sank von 75 auf 58 Prozent und unter denjenigen, die weiterhin der Gruppe der Nicht-Nutzer angehören, können sich 41 Prozent vorstellen, ihre Einstellung in den nächsten zwölf Monaten zu ändern. Für die Studie waren insgesamt 1.000 Verbraucher ab 16 Jahren befragt worden.

Mittelstand noch nicht bereit für Cloud Computing

Kein Thema ist für viele Mittelständler derzeit noch das Cloud Computing. Sie sehen entweder keinen Bedarf, sorgen sich um ihre Datensicherheit oder wissen schlichtweg nicht worum es sich dabei handelt.

Derzeit nutzt laut einer Studie der Beratungsgesellschaft Pwc erst jeder zehnte Mittelständler Cloud-Computing-Lösungen. Mit 78 Prozent sieht die große Mehrheit dafür schlichtweg keinen Bedarf. 70 Prozent machen sich Gedanken um die Sicherheit ihrer Daten. Die Berater gehen davon aus, dass Kostenvorteile allein diese Einschätzung nicht auf absehbare Zeit ändern werden. Um die Firmen zu überzeugen, brauche es nachvollziehbare Sicherheitskonzepte. Als ein weiteres Problem konnte die Studie den Wissensstand über diese Technologie in den Unternehmen ausmachen: Nur knapp jeder Fünfte gibt an, sich gut oder sogar sehr gut mit der Technologie auszukennen und erst 54 Prozent der Unternehmen haben sich bislang mit den Vor- und Nachteilen auseinandergesetzt. Insgesamt wissen knapp sechs von zehn Befragten, was sich hinter Cloud Computing verbirgt und können den Begriff auch zutreffend erläutern. Hingegen gibt ein Drittel der Entscheider eine überwiegend falsche oder gar keine Definition . Redaktion acquisa

Cloud Computing

Hinter dem Begriff Cloud Computing, der die Virtualisierung der IT-Infrastruktur beschreibt,
stehen diverse Ideen, Konzepte - und hohe Erwartungen. Doch welche Prognosen sind realistisch? Im ProFirma-Dossier bieten wir Ihnen Anwendungsbeispiele, Checklisten zu den Themen Datensicherung und SaaS-Tauglichkeit, einen Kosten-Nutzen-Vergleich von Software-as-a-Service-Angeboten und Einschätzungen von Experten.

Blick auf die Wolke
Software gibt es schon seit Großrechner-Zeiten - doch erst seit kurzem ist das Internet schnell und stabil genug, um Datenbanken oder Anwendungen nicht mehr lokal im eigenen Server-Schrank vorhalten zu müssen. Unternehmen haben heute die Möglichkeit, die Softwareversorgung einem darauf spezialisierten Unternehmen zu überlassen, und sich je nach Bedarf zusätzliche Ressourcen zu mieten.

Interview: "Cloud Computing ist ein Prozess"
Mit welchen Herausforderungen werden Unternehmen und IT-Anbieter beim Sprung in die Cloud konfrontiert? Im ProFirma-Interview erläutert Alexander Braun, Country Manager der Mamut Software GmbH, welche Strategien Erfolg versprechen.

Checkliste SaaS-Tauglichkeit
Die neuen SaaS-Angebote sind webbasierende Lösungen, die leicht standardisierbare Abläufe übernehmen. Saas bietet mit seinen abgegrenzten und klar definierten Aufgaben die Chance, komfortable IT-Unterstützung für kleine und mittlere Unternehmen bezahlbar zu machen. Vorbereitung, Entscheidung und Umsetzung einer SaaS-Lösung folgen einem bestimmten Schema. Einzelne Schritte, in der richtigen Reihenfolge ausgeführt, erleichtern die Arbeit des verantwortlichen ITMitarbeiters. Eine Übersicht finden Sie hier.

Fachbeitrag zur Online-Datensicherung
In Zeiten von Green IT, Prozessoptimierung, Virtualisierung und nicht zuletzt einem neuen Kostenbewusstsein stellen sich immer mehr Unternehmen und Anwender die Frage, ob es notwendig ist, alle Daten auf eigenen Rechnern zu speichern oder ob eine Auslagerung nicht besser wäre. Ähnlich verhält es sich mit der Softwarenutzung. Doch was sollte man bei dieser Form des Outsourcing aus rechtlicher Sicht beachten? Der Beitrag gibt Antwort auf diese wichtigen Fragen.

Checkliste Datensicherung

Chancen und Risiken in der Cloud
Cloud Computing wird oft als "IT-Service aus der Steckdose" beschrieben: Jeder, der über einen Internetanschluss verfügt, kann auf IT-Angebote zugreifen wie auf Strom aus dem öffentlichen Netz. Es ist für kleine und mittlere Unternehmen verführerisch, komfortable Anwendungen nutzen zu können, ohne sich um Investitionen, Installationen und Aktualität kümmern zu müssen. Doch alles hat seine Schattenseiten. Wir stellen Ihnen hier die Vorteile und Einsatzmöglichkeiten von Cloud-Anwendungen vor, zeigen aber auch mögliche Probleme und Nachteile. Wie so oft, führen nur die intensive Beschäftigung mit dem Thema und die individuelle Beurteilung zur richtigen Entscheidung.

Kosten und Nutzen von Software as a Service
Vergleichen Sie die Situation mit Ihren privaten PC-Anwendungen. Wie viele Anwendungen sind auf ihrem Computer installiert, die Sie nur sehr selten benötigen? Es ist zwar schön, die Programme zu haben, jedoch ist der Einrichtungsaufwand im Vergleich zum Nutzen zu groß. Solche Anwendungen gibt es auch im kommerziellen Bereich und sie stellen einen Teil der möglichen SaaS-Nutzung dar. Redaktion ProFirma


Kundenbefragung: Multichannel bei Textilien am verbreitetsten

Im Bekleidungssegment nähert sich die Einkaufshäufigkeit in stationärem Handel und Online an. In allen anderen Branchen, die von der Universität St. Gallen und Hybris im Rahmen einer Studie untersucht wurden, liegt der Handel weiterhin klar vorn.
Besonders groß sind die Unterschiede in der Kanalnutzung bei Lebensmitteln und bei Möbeln. Aber auch im Elektronik-Handel erfolgt der Einkauf dreimal so häufig im Ladengeschäft als im Online-Shop.
Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei den Einkaufsbeträgen je Kanal. In den meisten Branchen geben die Kunden nach wie vor im stationären Kanal deutlich mehr aus. Ausnahmen sind Bekleidung und Kosmetik.

Die Studie hat auch gezeigt, dass nicht nur Internet und stationärer Handel eine zentrale Rolle im Kaufprozess spielen. Insbesondere in der Nachkaufphase nutzen Kunden beispielsweise die telefonische Kontaktaufnahme relativ häufig, um Probleme rund um den Einkauf zu lösen. Der Katalog wird je nach Branche von 25 bis 58 Prozent der Kunden parallel zu anderen Kanälen genutzt. Im Bereich mobiles Internet sind zudem neue Interaktionsmöglichkeiten entstanden. Es deute sich an, dass der Online-Shop hier eine führende Rolle einnehmen werde, so die Forscher.

Für die Studie wurden über 1.000 Online-Shopper zu den Segmenten Bekleidung, Elektronik, Unterhaltungsmedien, Kosmetik, Lebensmittel und Möbel befragt. Die Studie "Cross-Channel Management 2011" mit detaillieren Ergebnissen kostet 49 Euro/69 CHF und ist als Printausgabe unter www.irm.unisg.ch zu beziehen. Redaktion acquisa

Studie: Online-Werbung wirkt

Online-Werbung wirkt und dient vielen als wichtigste Inspirations- und Recherchequelle für die Einkaufsplanung. So das Fazit einer Studie von Microsoft Advertising und Carat. Demnach bleibt Online-Werbung Wachstumstreiber Nummer eins im Werbemarkt. Neun von zehn Befragten (88 Prozent) betrachten Online-Werbung als wichtigste Informationsquelle für geplante Einkäufe. Fast drei Viertel (71 Prozent) treffen ihre Kaufentscheidungen auf Basis von Internet Ads und 45 Prozent informieren sich über Owned Media. Weitere 49 Prozent verlassen sich auf die Kommentare in Sozialen Netzwerken. Redaktion acquisa

Bundestag macht Weg frei für sichere De-Mail
Nachrichten, 25.02.2011, DerWesten

Vertrauliche E-Mails können demnächst sicher per De-Mail verschickt werden. (Foto: ddp)

Berlin. Der Bundestag hat für die sogenannte De-Mail den Weg frei gemacht. Damit können E-Mails künftig verbindlich und vertraulich verschickt werden. Ob sich der elektronische Brief gegen die Papierpost durchsetzen wird, ist allerdings noch offen.

Verbraucher, Unternehmen und Behörden sollen Nachrichten im Internet künftig verbindlich und vertraulich verschicken können. Der Bundestag machte am Donnerstagabend für die sogenannte De-Mail den Weg frei. Ob sich der elektronische Brief gegen die Papierpost durchsetzen wird, ist allerdings noch nicht ausgemacht.

Worin unterscheidet sich die De-Mail von der E-Mail?
Verglichen mit dem Postverkehr ist die E-Mail die Postkarte und die De-Mail der Brief. Auf dem Weg vom Sender zum Empfänger können Dritte die Postkarte lesen, der Brief hingegen ist verschlossen und das Innere für Fremde nicht zu erkennen. So verhält es sich auch mit der De-Mail, deren Inhalte verschlüsselt durch das Internet geschickt werden. Weil Nutzer sich beim Einrichten eines De-Mail-Postfachs außerdem identifizieren müssen, ist immer klar, wer Nachrichten schickt. Spam-Mitteilungen werden dadurch weitgehend ausgeschlossen. Zustellung und Empfang können außerdem nachgewiesen werden.

Wie funktioniert die De-Mail?
Provider, die ihren Kunden De-Mail anbieten wollen, müssen bestimmte Sicherheitskriterien erfüllen. Sie lassen sich beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zertifizieren und werden von diesem überwacht. Verbraucher müssen sich ein De-Mail-Postfach einrichten. Dabei müssen sie eindeutig ihre Identität nachweisen, entweder mit dem neuen Personalausweis oder per Postident-Verfahren bei der Deutschen Post.

Was sind die Vorteile der De-Mail?
Aufgrund der Verschlüsselung können per De-Mail behördliche wie geschäftliche Dokumente verschickt werden. Dazu zählen etwa amtliche, termingebundene Schreiben, bei denen bisher das Datum des Poststempels relevant ist. Auch die Korrespondenz etwa mit Bank und Versicherung ist per De-Mail möglich.

Wo liegen noch Schwierigkeiten?
Zwar ist mit dem neuen Gesetz geklärt, dass Behörden ihre Post elektronisch an die Bürger schicken dürfen - ob sie es tun, bleibt ihnen aber freigestellt. Gut möglich ist auch, dass manche Ämter und Firmen den Schriftverkehr per De-Mail nur für bestimmte Dienste freischalten und für andere weiter der normale Papierbrief notwendig ist. Teilweise könnten dann weiterhin klassische Einschreiben per Post notwendig sein.

Kostet das Versenden von De-Mails etwas?
Wie beim normalen Brief fällt auch bei der De-Mail Porto an. Wie hoch das ausfallen wird, ist derzeit noch offen. Einige Unternehmen kündigten aber bereits an, ihren Privatkunden ein bestimmtes De-Mail-Kontingent kostenlos anzubieten. Sparen können die Bürger nach Ansicht des Innenausschusses des Bundestages aber allein deshalb zwischen acht und 15 Cent pro Schreiben, weil sie etwa kein Briefpapier, keinen Umschlag und keine Tinte verbrauchen.

Wann kann De-Mail genutzt werden?
Etwa in der zweiten Jahreshälfte könnten sie mit ihrem De-Mail-Angebot starten, prognostizieren Anbieter. Zunächst müssen sie sich beim BSI zertifizieren lassen. Sobald das Verfahren abgeschlossen ist, dürfen die Unternehmen ihr De-Mail-Angebot starten. Bei vielen Anbietern wie der Deutschen Telekom und den E-Mail-Diensten von GMX und web.de ist es allerdings bereits möglich, sich eine De-Mail-Adresse kostenlos zu reservieren. (Nachrichten, DerWesten)