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Aktuelles Oktober 2008

Deutsche Konjunktur wird von Finanzmarktkrise gebremst

Die aktuelle Zuspitzung der Finanzmarktkrise wird nach Einschätzung von Volkswirten auch die deutsche Konjunktur belasten.

Ausgehend von der US-Bankenkrise dürfte Deutschland vor allem von einer schwächeren Weltkonjunktur und somit von geringeren Exporten betroffen sein. So dürften die US-Banken ihre Kreditvergabe weiter einschränken und damit das weltweite Wachstum belasten, erwarten Experten. Zudem ist das Rettungspaket mit hohen Kosten verbunden, welche die US-Konjunktur dämpfen dürften.

Die deutsche Bundesregierung wird nach Einschätzung der Commerzbank ihre Konjunkturprognose für das Jahr 2009 senken müssen. "Das bisher erwartete Wirtschaftswachstum von 1,2 Prozent dürfte nicht mehr zu erreichen sein", sagte Commerzbank-Volkswirt Matthias Rubisch am Montag. Zuletzt seien die Konjunkturdaten doch sehr schlecht ausgefallen.

Bundesregierung: Auswirkungen der Finanzkrise völlig unklar

Die Auswirkungen der weltweiten Finanzkrise auf die deutsche Konjunktur sind nach Darstellung der Bundesregierung völlig offen. Die Sprecher von Wirtschafts- und Finanzministerium wiesen am Montag in Berlin die Zahlen, die bisher genannt wurden, als Spekulationen zurück. Der Sprecher des Wirtschaftsministeriums Steffen Moritz verwies darauf, dass die neue Wachstums-Prognose erst Ende Oktober anstehe und die Berechnungen noch liefen. Anfang November kommt dann vom Finanzministerium die neue Steuerschätzung.

Laut eines Berichts des "Spiegel" stellen sich die Experten von Wirtschaftsminister Michael Glos darauf ein, ihre Prognose für das kommende Jahr von 1,2 Prozent noch einmal deutlich in Richtung 0,5 Prozent nach unten zu korrigieren. "Eine Prognose von 0,5 Prozent ist durchaus realistisch", sagte Rubisch. Die Prognosen der Bundesregierung seien zuletzt eher zurückhaltend gewesen und hätten zumeist 0,2 bis 0,3 Prozentpunkte unter den Marktprognosen gelegen.

"Die Kosten und die Finanzierung des geplanten Rettungspaketes des US-Regierung sind noch völlig unklar", sagten Klaus Schrüfer, Leiter Investment Strategy der SEB Bank. So könnte es in den USA zu Steuererhöhungen kommen. Die Kosten des Programm würden die gesamte Weltwirtschaft und damit auch die deutsche Wirtschaft belasten. "Angesichts der angespannten Lage am US-Bankenmarkt hat es zu dem beschlossen Paket jedoch keine Alternative gegeben." Die US-Regierung hat am Wochenende ein Rettungspaket zur Bekämpfung einer der größten Finanzkrisen der Geschichte mit 700 Milliarden Dollar zum Aufkauf fauler Kredite beschlossen.

'Technische Rezession' erwartet

"Der international angeschlagene Bankenmarkt dürfte die Konjunktur weltweit weiter belasten", sagte Rubisch. Dies dürfte die deutsche Wirtschaft vor allem über eine niedrigere Nachfrage aus dem Ausland treffen. Die Bundesregierung dürfte ihre Prognose laut Rubisch jedoch wie geplant erst im Oktober aktualisieren. So könne sie die aktuelle Entwicklung noch abwarten. Die Commerzbank erwartet auch für das dritte Quartal ein leicht negatives Wachstum. Die deutsche Wirtschaft dürfte also in eine "technische Rezession" mit zwei aufeinanderfolgenden Quartalen negativer Wachstumsraten schlittern. Im vierten Quartal dürfte die deutsche Wirtschaft stagnieren.

Der Abschwung der US-Wirtschaft wird laut Commerzbank lang ausfallen. Die Häuserpreise dürften weiter deutlich fallen. Auch wenn der Staat das US-Bankensystem am Ende stabilisiert, dürfte der Schock tief sitzen und die US-Banken ihren Kreditbestand nur unterdurchschnittlich ausweiten.

Eine technische Rezession in Deutschland ist laut Schrüfer im laufenden Jahr "gut möglich". Nachdem das deutsche Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal zurückgegangen sei, könnte es auch im dritten Quartal leicht schrumpfen, sagte Schrüfer. Im vierten Quartal sei jedoch wieder ein leichter Anstieg zu erwarten. Von einer tiefen Rezession könne auch angesichts des starken ersten Quartals nicht gesprochen werden.

Ausgeglichener Staatshaushalt schwierig

Schwierig dürfte für die Bundesregierung auch das Erreichen des angestrebten Ziels eines ausgeglichenen Staatshaushalts im Jahr 2011 werden. Die sich abschwächende Konjunktur dürfte den Anstieg der Staatseinnahmen vermindern. "Im Rahmen des deutschen Wahlkampfs 2009 werden weitere Ausgabenwünsche an die Regierung herangetragen", sagte Schrüfer. Der Experte spricht sich ausdrücklich gegen ein Konjunkturprogramm aus: "Ein solches Programm bringt nichts und wird vor allem zu einer weiteren Erhöhung der Staatsverschuldung führen."

"Das Ziel der Bundesregierung, bis zum Jahr 2011 einen ausgeglichenen Staatshaushalt zu erreichen, dürfte sehr schwierig zu realisieren sein", sagt auch Commerzbank-Experte Rubisch. Bereits vor der jüngsten konjunkturellen Abschwächung sei dies ein anspruchsvolles Ziel gewesen. Falls die Regierung dieses Ziel tatsächlich noch erreichen wolle, müsse sie aktiv Maßnahmen ergreifen, um die Schulden zu senken.(Quelle:dpa)

Bund will Mehrwertsteuer für Geschäftskunden der Post ab 2010 einführen

Die Bundesregierung will einem Pressebericht zufolge die Mehrwertsteuerbefreiung der Deutschen Post für Geschäftskunden zum Jahr 2010 aufheben.

Privatkunden sollen beim Marktführer weiterhin Briefe und Pakete ohne Mehrwertsteuer verschicken können, berichtet die Tageszeitung "Die Welt" am Dienstag unter Berufung auf einen Entwurf des Bundeswirtschaftsminister iums. Geschäftskunden müssten ab 2010 - wie bei der Konkurrenz - den vollen Steuersatz von derzeit 19 Prozent zahlen.

Als Unterscheidungskriterium gilt dem Bericht zufolge, ob ein Kunde mit der Post individuelle Leistungen oder Sonderkonditionen vereinbart hat. Derartige Einzelverträge hat die Post mit fast allen größeren Kunden abgeschlossen, um ihnen Rabatte gewähren zu können. Einzelne Briefe, Pakete oder Einschreiben für Privatkunden sollen dagegen weiter von der Mehrwertsteuer ausgenommen bleiben. Das Bundeskabinett werde am Mittwoch einen entsprechenden Gesetzentwurf verabschieden. Hintergrund ist das Drängen der EU-Kommission nach Gleichbehandlung der Wettbewerber auf dem Postmarkt. Dazu will der Europäische Gerichtshof noch in diesem Jahr ein Grundsatzurteil fällen. (Quelle:dpa)

Coca Cola ist 66 Milliarden wert

Alle Jahre wieder werden die größten Marken von Experten von Interbrand bewertet. Coca Cola ist auch dieses Jahr wieder top.

Der Markenwert des Brauseherstellers wird mit 66,7 Milliarden US-Dollar taxiert. Auf Platz zwei folgt IBM mit 59,03 und MSN mit 59,01. Die "teuerste" deutsche Marke ist Mercedes mit 25,58 auf Platz elf, gefolgt von BMW (23,51) auf Platz dreizehn. Die Weiteren Platzierung sind: General Electric (53,08), Nokia (35,94), Toyota (34,05), Intel (31,26), MacDonald's (31,05), Disney (29,25) und Google (25,59)

Im Oktober: Franchising-Messe Start in Essen

Die Franchising- und Existenzgründer-Messe Start bietet am 17. und 18. Oktober in Essen Franchise-Interessenten und jungen Unternehmen umfangreiche Informationen rund um die Selbstständigkeit. Nach Angaben des Veranstalters präsentieren sich auf der Schau über 280 Aussteller, darunter rund 140 Franchise-Systeme.

Wer sich für eine Franchise-Partnerschaft interessiert, hat hier Gelegenheit, Hintergrundinformationen zu sammeln und sich mit Gleichgesinnten und Franchise-Gebern zu vernetzen. Darüber hinaus bietet die Messe ein Vortrags- und Workshopprogramm mit Themen wie Ideenfindung, Finanzierung sowie Chancen und Stolpersteine auf dem Weg in die Selbstständigkeit .

Die Messe findet in den Hallen 10, 11 und 12 des Essener Messegeländes statt. Eine Tageskarte kostet regulär 15 Euro, ermäßigt 10 Euro. Anmeldung und weitere Informationen unter www.start-messe.de .

Im November: 5. Internationale Franchise-Messe in Budapest

Vom 6. bis 8. November 2008 findet die 5. "International Franchise Expo" zusammen mit der "BuyBrand Show" in Budapest statt. Im vergangenen Jahr präsentierten sich den Veranstaltern zufolge rund 110 Aussteller auf der Messe, knapp die Hälfte davon kamen aus dem Ausland.

Dabei konnte die Messe etwa 5.000 Besuchern verzeichnen. Unterstützt wird die Messe vom Ungarischen Franchise-Verband. Weitere Informationen für Aussteller und Besucher stehen unter www.dakexpo.com  bereit.

Unternehmen können Mehrwertsteuer im Ausland zurückfordern

Die Deutschen Auslandshandelskammern (AHK)unterstützen deutsche Unternehmen bei der Rückerstattung der innerhalb der EU gezahlten Mehrwertsteuer.

Nach der 8. EU-Richtlinie können sich deutsche zum Vorsteuerabzug berechtigte Unternehmen die im europäischen Ausland gezahlte Mehrwertsteuer erstatten lassen. Der Rückerstattungsantrag ist bei der zentralen Erstattungsbehörde des jeweiligen Landes zu stellen.

Die AHKs Belgien-Luxemburg, Frankreich, Großbritannien, Irland, Polen, Portugal, Schweiz und Spanien haben eine Arbeitsgemeinschaft zur Vermarktung dieser Dienstleistung im Rahmen von DEinternational ins Leben gerufen. Dieses Jahr wurde das "KoordinationsbüroUmsatzsteuer International" (KUI) eingerichtet, das die Abwicklung sämtlicher Rückerstattungsanträge in allen EU-Mitgliedstaaten sowie in Norwegen, Island, Kanada und der Schweiz durchführt.

Das KUI, das bei der Geschäftsstelle der AHK Belgien/Luxemburg - AHK debelux - in Köln angesiedelt ist, gibt Informationen über die Voraussetzungen einer Erstattung in den jeweiligen EU-Mitgliedstaaten und übernimmt die zentrale Annahme von Anträgen. Die Anträge werden dann an die AHK in dem jeweiligen Land weitergeleitet und dort bearbeitet. Bei Rückfragen der Behörden steht die jeweilige AHK als deutschsprachiger Vermittler zur Seite.

Die AHKs vor Ort beraten über die Voraussetzungen, übermitteln die benötigten Formulare, helfen beim Ausfüllen, überprüfen die Rechnungen und einzureichenden Dokumente, reichen den Antrag in der jeweiligen Landessprache bei der zuständigen Behörde ein und stehen dieser als Ansprechpartner vor Ort bei Rückfragen zur Verfügung.

In den meisten Ländern der EU gilt eine Antragsfrist von 6 Monaten nach Ende des Kalenderjahres, in dem die Steuer fällig geworden ist. Um eine fristgerechte Bearbeitung zu gewährleisten, sollten Unternehmen ihre Unterlagen jedoch spätestens bis zum 30.4. nach Ende des Referenzjahres beim KUI in Köln einreichen. In Belgien gilt dagegen eine Antragsfrist von 3 Jahren, wobei die Unterlagen zur fristgerechten Bearbeitung spätestens bis zum 30.9. des jeweiligen Jahres beim KUI einreicht werden sollten.

Weitere Informationen: http://www.erstattung.mwst-international.ahk.de

Musterklage gegen einheitliche Steuernummern

Köln. Gegner der einheitlichen Steuernummern für alle Bundesbürger haben nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" eine Musterklage am Finanzgericht Köln eingereicht.

Gegen die neue einheitliche
Steuernummer wird geklagt.
(Bild van Melis/pixelio)

Die Klage wegen der Zuteilung einer Steueridentifikationsnummer richte sich gegen das Bundeszentralamt für Steuern in Bonn. Wegen der grundsätzlichen Bedeutung könne der Rechtsstreit bis vor das Bundesverfassungsgericht gehen, bestätigte ein Sprecher des Finanzgerichts dem Magazin (Az: 2K 2822/08).

Die Musterklage wurde von der "Humanistischen Union" vorbereitet. Deren Sprecher Sven Lüders sagte dem "Spiegel": "Wir fürchten, dass mit der einheitlichen Steuernummer ein Personenkennzeichen geschaffen wird, das nach und nach die Erkenntnisse verschiedener Behörden über jeden Einzelnen abrufbar macht - von den Punkten in Flensburg bis hin zu ansteckenden Krankheiten." Mit der Klage solle zumindest erreicht werden, dass die neuen Nummern nur für Aufgaben des Finanzamts verwendet werden dürfen.

Die Nummern mit elf Ziffern werden seit Anfang August an alle Bundesbürger - auch Babys und Kleinkinder - verschickt. Die Steueridentifikationsnummer gilt ein Leben lang. (Quelle: dpa)

Krankengeld für Selbstständige gestrichen

Beinahe unbemerkt im ständigen Expertenstreit um die Gesundheitsreform ist eine Regelung verabschiedet worden, die jene Unternehmer trifft, die sich bisher nicht aus der Solidargemeinschaft der gesetzlich Krankenversicherten verabschiedet haben: Ab dem 1. Januar 2009 erhalten sie kein Krankengeld mehr.

Selbständige in der GKV
bekommen am Januar kein
Krankengeld mehr. (pixelio)

Wollen Selbständige, die freiwillig in einer gesetzlichen Kasse versichert sind, ihre Ansprüche sichern, müssen sie eine zusätzliche Versicherung abschließen. Ob dabei bessere Konditionen auszuhandeln sind, ist mindestens fraglich.

Rund 1,474 Millionen Selbständige, die freiwillig Mitglieder der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sind, müssen jetzt schnell für den Krankheitsfall vorsorgen. „Sie erhalten ab dem 1.Januar 2009 kein Krankengeld mehr von ihrer Kasse“, sagt Ann Hörvath vom GKV-Spitzenverband in Berlin..

Ob Unternehmer von dieser Regelung bislang überhaupt etwas erfahren konnten, ist fraglich. Denn nach Auskunft des Bundesgesundheitsministeriums müssen Krankenkassen ihre Mitglieder nicht über jede Gesetzesänderung informieren, auch nicht über den Wegfall des Krankengeldes. Wenn die Selbständigen in der GKV weiter wie bisher im Krankheitsfall Leistungen haben wollen, müssen sie, wenn sie bei ihrer Kasse bleiben wollen, mit dieser einen gesonderten Wahltarif abschließen. Wie dieser aussieht, ist noch nicht bekannt. (Quelle: Haufe Online-Redaktion)

BSG: Gründungszuschuss auch für Selbstständigkeit im Ausland

Arbeitnehmer können unter bestimmten Umständen einen Existenzgründungszuschuss auch dann beanspruchen, wenn sie eine selbstständige Tätigkeit im Ausland aufnehmen.

Dies hat der 11. Senat des Bundessozialgerichts (BSG) in Kassel im Falle eines Arbeitnehmers entschieden. Der Mann, der seine Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Tätigkeit als Rechtsanwalt in Luxemburg beendet hat, behielt seinen deutschen Wohnsitz aber bei.

BSG: Territorialitätsprinzip aus § 421l SGB III nicht abzuleiten

Das im Sozialrecht geltende Territorialitätsprinzip steht der Aufnahme einer selbständigen Tätigkeit in Luxemburg nicht entgegen. Dies ergibt sich aus § 421l SGB III, der nach Wortlaut, Sinn und Zweck nicht auf die Förderung einer Inlandstätigkeit beschränkt ist - so die Richter.

Das Urteil vom 27.08.2008 trägt das Aktenzeichen B 11 AL 22/07 R.

(Quelle:Bundessozialgericht)

Den Kleinen traut die Bank nicht mehr

Stuttgart. Mittelständische Unternehmen klagen zunehmend über Probleme bei der Kreditvergabe. Dabei haben vor allem Klein- und Kleinstunternehmen Schwierigkeiten, einen Kredit zu bekommen. Dies ergab eine Befragung unter 1.174 Unternehmen des Bundes der Selbständigen Baden Württemberg (BDS) im Rahmen seiner halbjährlichen Konjunkturumfrage.

„Die Situation auf dem Kreditmarkt hat sich weiter verschärft. Das spüren vor allem die kleineren Unternehmen, denen es ohnehin schon schwer fällt, einen Kredit zu bekommen“, kommentierte BDS-Präsident Günther Hieber die Ergebnisse der Befragung. So gaben gut 19 Prozent der befragten Unternehmen an, ihr Kreditzugang habe sich in den letzten zwölf Monaten verschlechtert. Verbessert hat sich die Situation dagegen nur bei sechs Prozent. Für das nächste Jahr rechnen rund 25 Prozent der Firmen sogar mit einer weiteren Verschlechterung der Kreditvergabe. Insgesamt gaben rund 36 Prozent der Unternehmen an, es sei für sie derzeit schwer oder sehr schwer einen Kredit von ihrer Bank zu bekommen. Rund 42 Prozent beurteilen dies als befriedigend, nur für 22 Prozent ist der Kreditzugang leicht oder sehr leicht.

Angesichts der Ergebnisse forderte Hieber, selbst Fachanwalt für Steuerrecht, spürbare steuerliche Entlastungen, damit die Firmen besser Eigenkapital bilden können. Auch müsse man prüfen, ob das Hausbankprinzip in der bestehenden Form bei Förderkrediten aufrechterhalten könne, oder ob es doch sinnvoller sei, für bestimmte Förderkredite speziell für kleine Unternehmen einen direkten Kreditzugang zu schaffen. (Quelle:Haufe Online-Redaktion/BDS)

Ergebnisse der Umfrage mit Grafiken

Umfrage: Kleinunternehmen beklagen Kreditvergabe
Kreditzugang stark von Unternehmensgröße abhängig

Stuttgart .
Mittelständische Unternehmen klagen zunehmend über Probleme bei der Kreditvergabe. Dabei haben vor allem Klein- und Kleinstunternehmen Schwierigkeiten, einen Kredit zu bekommen. Dies ergab eine Befragung unter 1.174 Unternehmen des Bundes der Selbständigen Baden Württemberg (BDS) im Rahmen seiner halbjährlichen Konjunkturumfrage.

"Die Situation auf dem Kreditmarkt hat sich weiter verschärft. Das spüren vor allem die kleineren Unternehmen, denen es ohnehin schon schwer fällt, einen Kredit zu bekommen", kommentierte BDS-Präsident Günther Hieber. So gaben gut 19 Prozent der befragten Unternehmen an, ihr Kreditzugang habe sich in den letzten 12 Monaten verschlechtert, verbessert hat sich die Situation dagegen nur bei 6 Prozent. Für das nächste Jahr rechnen rund 25 Prozent der Unternehmen sogar mit einer weiteren Verschlechterung der Situation ( Graphik 1 ). Insgesamt gaben rund 36 Prozent der Unternehmen an, es sei für sie derzeit schwer oder sehr schwer einen Kredit von ihrer Bank zu bekommen. Rund 42 Prozent beurteilen dies als befriedigend, nur für 22 Prozent ist der Kreditzugang leicht oder sehr leicht ( Graphik 2 ).

Je kleiner das Unternehmen, desto größer die Probleme
Auf dem BDS-Kreditbarometer ( Graphik 3 ) ist deutlich zu erkennen, wie Unternehmensgröße und Kreditzugang zusammenhängen. Je größer ein Unternehmen, desto leichter der Kreditzugang. Dementsprechend erreichen die großen Mittelständler über 50 Mitarbeitern mit 32,8 Punkten den höchsten Wert, während die Einzelunternehmer mit minus 40,9 Punkten die meisten Schwierigkeiten haben, einen Kredit zu bekommen.

Lediglich in der Industrie fließen die Kredite
Im Branchenvergleich erreicht lediglich die Industrie mit 22 Punkten noch einen positiven Wert auf dem BDS-Kreditbarometer ( Graphik 4 ). Unternehmen aller anderen Branchen bewerten den Zugang zu Krediten als eher schwierig denn leicht. Besonders Hotels und Gaststätten bekommen nur selten Kredite: 45,2 Prozent der Betriebe bewerten hier den Kreditzugang negativ.

Hieber fordert steuerliche Entlastung
Angesichts der Ergebnisse forderte Hieber, selbst Fachanwalt für Steuerrecht, spürbare steuerliche Entlastungen, damit die Firmen besser Eigenkapital bilden können. Auch müsse man prüfen, ob das Hausbankprinzip in der bestehenden Form bei Förderkrediten aufrechterhalten könne, oder ob es doch sinnvoller sei, für bestimmte Förderkredi-te speziell für kleine Unternehmen einen direkten Kreditzugang zu schaffen.

Graphik 1: Entwicklung des Kreditzugangs
Frage: Wie hat sich der Kreditzugang im Vergleich zum Vorjahr entwickelt und wie wird er sich voraussichtlich im kommenden 2. Halbjahr entwickeln?



Graphik 2: Aktueller Kreditzugang
Frage: Wie beurteilen Sie es zurzeit, einen Kredit bei Ihrer Bank zu erhalten?



Graphik 3: BDS-Kreditbarometer* im Größenvergleich
Wie hängen Unternehmensgröße und Kreditzugang voneinander ab?



Graphik 4: BDS-Kreditbarometer* im Branchenvergleich
Welche Branchen haben guten, welche schlechten Zugang zu Krediten?



Daten :



"Bei vielen Selbstständigen ist Altersarmut programmiert"

Von einer Weiterentwicklung der Arbeitslosenversicherung zu einer Beschäftigungsversicherung profitiert besonders der Mittelstand,argumentiert der Sozialwissenschaftler
Prof. Dr. Günther Schmid vom Wissenschaftszentrum Berlin.

Zum Interview

http://www.haufe.de/Auftritte/ShopData/media/attachmentlibraries/rp/pf09_68-71_Interview_Schmid.pdf

Microsoft gibt Empfehlungen für den Erwerb gebrauchter Softwarelizenzen

Microsoft rät Unternehmen, die sich für den Kauf von gebrauchten Softwarelizenzen entscheiden, einen Händler zu wählen, der mit dem Hersteller zusammenarbeitet. Denn das Übertragen von Nutzungsrechten einer Software bedarf nach Auffassung von Microsoft der Zustimmung des Rechteinhabers. Dies entschied das Oberlandesgericht München in seinem Urteil vom Juli 2008 im Rechtsstreit zwischen Oracle und der Firma usedSoft. Nach Auffassung von Microsoft greift das OLG-Urteil auch für Softwarelizenzen aus Microsoft-Volumenlizenzverträgen. Liegt die Zustimmung der Hersteller nicht vor, drohen den Nutzern hohe Nachzahlungen. Zudem haftet die Unternehmensleitung für Verstöße gegen IT-Compliance-Richtlinien, denn Unternehmen müssen unter IT-Compliance und IT-Governance-Gesichtspunkten auch die Risiken von gebrauchten Lizenzen bewerten. Verwenden Unternehmen illegal übertragene Softwarelizenzen, drohen ihnen rechtliche Schritte, für die das Management haftbar ist.

Das Risiko für Unternehmen, die nicht ordnungsgemäß übertragene Softwarelizenzen kaufen, wird häufig unterschätzt. Stellt sich heraus, dass die Übertragung rechtswidrig war, darf der Kunde die Software erst wieder nutzen, wenn er ordnungsgemäße Lizenzen (nach-)erworben hat. Gegebenenfalls muss er zusätzlich noch Schadenersatz an den Hersteller zahlen.

Jede Art der Nutzung illegaler Software kann nicht nur zivil-, sondern auch strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. So drohen im Falle einer nachweisbaren Unterlizenzierung nicht nur die bereits erwähnten Schadenersatzforderungen der Hersteller. Vielmehr drohen den im Unternehmen Verantwortlichen - sofern sie vorsätzlich handeln - auch empfindliche Geldstrafen. Selbst Freiheitsstrafen sind möglich.

Unternehmen und deren Management gehen ein großes rechtliches Risiko ein, wenn sie die rechtmäßige Herkunft ihrer Software nicht nachweisen können. Das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) verlangt beispielsweise für Gesellschaften, die dem Aktiengesetz unterliegen, dass die Unternehmensleitung ein Früherkennungssystem für Risiken einführt und betreibt. Etwaige Risiken müssen transparent und nachvollziehbar im Lagebericht des Jahresabschlusses veröffentlicht werden. Diese Vorschriften werden auf GmbHs mit einer bestimmten Größe und Struktur entsprechend angewandt.

Die schriftliche Urteilsbegründung des Oberlandesgerichts München zum oben genannten Fall (Az. 6 U 2759/07) und weitere Hintergrundinformationen finden Interessierte auf dem «Informationsportal Gebrauchte Software» ( www.gebrauchte-software.org ).

'impulse'-Analyse der 100 besten Franchise-Systeme 2008 erschienen

McDonald's, Fressnapf und Burger King wurden von Unternehmermagazin impulse als Spitzenreiter unter den besten Franchise-Systemen 2008 in Deutschland genannt. Mit Joey's Pizza (Platz 5), Hallo Pizza (Platz 6) und Subway (Platz 9) gehören allein fünf Unternehmen der Top Ten-Liste der Food-Branche an. Aus den rund 900 am Markt aktiven Franchise-Systemen hatte impulse in einem aufwändigen Analyse-Prozess die 100 besten Franchise-Geber ermittelt. Dabei bewertete 'impulse' in den drei übergeordneten Bereichen Nachhaltigkeit des Franchise-Konzepts, Nachhaltigkeit der Geschäftsidee und Dynamik der Franchise-Idee insgesamt zwölf Kriterien, für die die Jury jeweils maximal zehn Punkte geben konnte.

Die Franchise-Systeme Town & Country Haus, ZGS Schülerhilfe, Studienkreis, Apollo-Optik, Go Dentis und Tee Gschwendner gehören auf den Rängen vier, sieben, acht, neun und die beiden Letztgenannten auf dem geteilten elften Platz zur Spitzengruppe der besten Franchise-Modelle. Mehr als 5.000 neue Franchise-Partner suchen die in der 'impulse'-Top-100-Liste aktuell ausgewiesenen Unternehmen und bieten damit potenziellen Gründern einen attraktiven Einstieg in die Selbstständigkeit. Besonders gute Chancen sehen Experten in Nischenmärkten wie etwa Reiterhöfen oder mobilen Hunde-Schulen. Als neuen Trend ermittelte 'impulse' das Social Franchise - also die zunehmende Anlehnung von Non-Profit-Organisationen an Projektsteuerungsmodelle der Franchise-Branche.

Lesen Sie hier die komplette Liste!