Aktuelles September 2014

ISO 19600 - Messlatte für ein angemessenes Compliance-Managementsystem

ISO 19600: Messlatte für ein Compliance-Managementsystem
Der Entwurf der ISO 19600 steht - Ergebnis langjähriger internationaler Harmonisierungsbemühungen.

Die ISO 19600 - Leitfaden für Compliance-Managementsysteme - liegt jetzt im Entwurf vor und legt international einheitliche Rahmenbedingungen fest. Sie wird voraussichtlich eine zentrale Rolle beim Aufbau von Compliance-Managementsystemen spielen.
Es ist damit zu rechnen, dass die ISO 19600 als Messlatte herangezogen wird, wenn künftig im Rahmen behördlicher Ermittlungs- oder zivilrechtlicher Haftungsverfahren die Frage beantwortet werden muss, ob Führungskräfte ihrer Aufsichts- und Kontrollpflicht ausreichend nachgekommen sind.

Rechtskonformität als zentrales Element von Compliance-Managementsystemen
Inhaltlich stimmt der Entwurf weitgehend mit dem Prüfungsstandard 980 des Instituts der Wirtschaftsprüfer überein. Allerdings ist er etwas stärker operativ ausgerichtet.  Mit der Forderung nach „Rechtskonformität“ ist ein weiter Compliance-Begriff zugrunde gelegt.

Auch Fachthemen, wie Daten-, Umwelt- und Arbeitsschutz spielen eine Rolle  für ein Compliance-Managementsystem
Rechtskonformität betrifft über die klassischen Compliance-Themen hinaus, wie z. B. Verhaltenskodex, Diskriminierung, Interessenkonflikte, Geschenke, Korruption, mindestens alle straf- und bußgeldbewehrten Vorschriften.
Das bedeutet, dass jetzt Fachthemen, wie Datenschutz, Informationssicherheit, Exportkontrolle, Arbeitssicherheit, Umweltschutz usw.  in das Compliance-Managementsystem einzubeziehen sind und besondere Fachkenntnisse  voraussetzen.
Diese Spezialthemen sind bisher unter dem Blickwinkel des Ordnungswidrigenrechts v. a. von Compliance-Generalisten eher mit Zurückhaltung betrachtet worden.

Ethisches Verhalten bekommt größere Bedeutung im Compliance-Managementsystem
Integrität und Redlichkeit, d.h. angemessenes Verhalten unabhängig von gesetzlichen Regelungen sind nach ISO 19600 wesentliche Kriterien der Corporate Governance. Diese Gesichtspunkte waren in Folge der Compliance Definition der Deutschen Corporate Governance Kommission – Einhaltung externer und interner Regelungen und Prinzipien – in den Hintergrund getreten.

Auf die operative Umsetzung des Compliance-Managementsystems kommt es an
Entscheidend für die Bedeutung, die der Entwurf der ISO 19600 schon jetzt hat, ist die Entwicklung im Straf- und Ordnungswidrigkeitenrecht.
Auch Führungskräfte, die an straf- oder bußgeldbewehrten Rechtsverletzungen im Unternehmen nicht unmittelbar operativ beteiligt sind, können heute hierfür aufgrund ihrer Verantwortung für Organisationsstrukturen, Aufsicht und Kontrolle persönlich zur Verantwortung gezogen werden.
Daneben können Bußen und Mehrerlös- oder Vorteilsabschöpfung gegen das Unternehmen verhängt werden. In diesem Zusammenhang ist spätestens seit der Siemens-Affäre klar, dass ein ausgefeiltes Richtlinienwesen die Führungsebene eines Unternehmens nicht entlastet, sondern es auf die operative Umsetzung der vorgesehenen Maßnahmen im Rahmen eines Compliance-Managementsystems ankommt.

Compliance-Managementsystem kann haftungsentlastend sein
Die Ausgangslage hat sich jetzt noch verschärft durch den Vorschlag des Landes Nordrhein-Westfalen zur Einführung eines Verbandsstrafrechts und den Gegenvorschlag aus Wirtschaftskreisen, es bei den Sanktionsmöglichkeiten des  Ordnungswidrigkeitenrecht zu belassen, diese gegebenenfalls weiter auszubauen und dabei ein angemessenes Compliance-Managementsystem haftungsentlastend als "Safe Haven" anzuerkennen.
Ob es sich um einen Prüfungsstandard, eine ISO-Richtlinie oder eine ISO-Norm handelt, wird keine entscheidende Rolle spielen, weil Rechtsprechung und Behörden sich um solche Details im Ernstfall kaum kümmern dürften. Unternehmer tun deshalb gut daran, bereits jetzt ein risikoangemessenes, praktikables Compliance-Managementsystem aufzubauen, das den Anforderungen der ISO 19600 genügt.
(Quelle: Haufe Online Redaktion)

Drei Social-Media-Ziele, die Sie nicht außer Acht lassen sollten

In einer Studie der Universität Zürich in Zusammenarbeit mit Coundco, Lithium Technologies, SAP, Netconomy und Etecture zum Social-Media-Marketing wurde den Zielen Pressearbeit, Verkaufsförderung und Kostenersparnis die geringste Priorität eingeräumt. Wir zeigen Ihnen, warum Sie diese Punkte gerade nicht außer Acht lassen sollten.
1. Kundenservice optimieren
Kürzlich war es in acquisa Titelthema: Die Serviceverantwortlichen und ihre Dienstleister sind vielfach noch nicht im digitalen Zeitalter angekommen. Der Kunde erwartet heute Schnelligkeit, Mobilität, Flexibilität und Individualität. Eine mögliche Antwort kann Service über Social Networks sein, zum Beispiel in Service-Communities. Außerdem kann Social-Media-Monitoring helfen, aufziehende Serviceprobleme frühzeitig zu entdecken.
2. Die Presse erreichen
Für viele Journalisten sind die Social Media zu einer wichtigen Nachrichtenquelle geworden. Ereignisse wie Unwetter führen sofort zu einer Recherche auf News-orientierten Plattformen wie Twitter. Doch auch im Fachjournalismus gewinnt Social Media ganz klar an Bedeutung. Also wenn Sie etwas mit Neuigkeitswert mitzuteilen haben, tun Sie das auch dort.
3. Preisaktionen verbreiten
Auch wenn es nicht sehr kreativ und sexy ist: Im Web sind viele Kunden (auch) auf der Suche nach Rabatten. Deshalb sollten Unternehmen auch nicht die Möglichkeit außer Acht lassen, solche Promotions über soziale Netzwerke zu verbreiten.
Viele weitere Details und eine Downloadmöglichkeit der Studie "Social Business Solutions" finden Sie hier.
(Quelle: Haufe Online Redaktion)

Compliance-Anforderungen werden nicht eingehalten

IT-Verantwortliche schlagen Alarm
In regulierten Branchen gibt es viele Gebote und Verbote. Diese Richtlinien und Vorgaben einzuhalten, Risiken einzuschränken und alles so zu steuern, dass es reibungslos funktioniert, ist für IT-Verantwortliche eine große Herausforderung. Eine zu große Herausforderung?
Ob Finanzsektor, Energie- und Telekommunikationswirtschaft, Gesundheitswesen oder Einzelhandel – sie stellen sich dem Wettbewerb und verwalten Kundendaten.

Es müssen Jahresberichte abgegeben und darin die Geschäftszahlen und -daten veröffentlicht werden. Besondere Standards gelten für den Zahlungsverkehr. Zudem sind interne Richtlinien einzuhalten. Viele Schnittstellen, doch zu wenig Austausch, wie eine Studie von Dell zeigt.
Zu wenig Personal für zu viele Aufgaben und Anforderungen im Compliance
200 IT-Verantwortliche aus Unternehmen regulierter Branchen mit mehr als 2.000 Mitarbeitern wurden weltweit zu Governance, Risikomanagement und Compliance (GRC) befragt. Fast alle der Befragten befürchten, dass sie die GRC-Anforderungen nicht erfüllen können.
Ein Hauptgrund dafür: Die IT-Verantwortlichen müssen die IT-Umgebungen speziell für das Unternehmen konzipieren, implementieren und danach auch pflegen. In vielen Unternehmen gibt es aber nur einen IT-Verantwortlichen. Zu wenig Personal also für die vielen Aufgaben und Anforderungen im Compliance-Bereich.

Budget ist zu knapp, um Compliance-Anforderungen erfüllen zu können
Hinzu kommt, dass die Zahl der GRC-relevanten Daten ständig steigt. Nicht in gleichem Maße steigt jedoch das Budget, dass zur Verfügung steht, um alle GRC-Anforderungen erfüllen zu können. Außerdem findet kaum Kommunikation zwischen Security- und Compliance-Team statt. Gerade eine enge Zusammenarbeit dieser beiden Teams könnte eine Chance sein, die Sicherheit und Regelkonformität zu verbessern, so die Meinung von 83 % der Befragten.

IT-Verantwortliche: immer Ärger mit den Daten
Besondere Schwierigkeiten bereiten den IT-Verantwortlichen vor allem

  • unautorisierte Änderungen von GRC-relevanten Daten,
  • die Verwaltung von GRC-relevanten Daten,
  • die Überprüfung vorhandener Datenquellen,
  • das Entfernen von nicht länger benötigten Daten sowie
  • das Hinzufügen neuer relevanter Datenquellen.

(Quelle: Haufe Online Redaktion)

Über diese Trends spricht die Online-Marketing-Branche

Cross-Device-Tracking ist wichtig - und ein Problem.
Content Marketing ist der wichtigste Trend im Online-Marketing. Das geht aus einer Umfrage von Eprofessional hervor. Mobile Marketing landet nur auf Platz drei, noch hinter der Customer-Journey-Analyse. Auch die aktuell größten Herausforderungen wurden abgefragt.
Die Performance-Agentur Eprofessional hat im Vorfeld der Dmexco über 100 Online-Marketing-Experten zu ihrer aktuellen Einschätzung der Branche befragt. Mit spannenden Ergebnissen.

Die Trends im Online-Marketing
45 Prozent der Befragten nennen als Top-Trend Content Marketing. Knapp dahinter rangieren die Customer-Journey-Analyse (42 Prozent) und Mobile Marketing bzw. Mobile Advertising (41 Prozent). Jeweils rund ein Drittel nennen noch Cross Device Tracking, die Kreativität sowie Multichannel-Tracking.
Social Media und Social Media Marketing führen 28 Prozent der Online-Marketing-Experten an. Schlechter als erwartet schneidet zudem Bewegtbildwerbung bzw. Youtube Advertising ab. Nicht einmal ein Viertel der Befragten sehen das Thema als Trend. Ebenfalls unter die Top 10 geschafft haben es Real Time Bidding (Adtrading) und User-Centric-Marketing.

Die Herausforderungen im Online-Marketing
Als größte Herausforderung im Online-Marketing gilt den Experten ganz klar die Bewältigung von Big Data. Fast zwei Drittel sehen hier Handlungsbedarf. Jeweils rund ein Drittel nennen die mobile Nutzung des Internet, die Sensibilität der Nutzer in Hinblick auf Werbung sowie das Cross-Device-Tracking. Ebenfalls ein Top-5-Thema ist der Fachkräftemangel.
Dass die Technik ganz allgemein immer komplexer wird, "beklagen" 27 Prozent der Befragten. 26 Prozent sehen Multichannel-Strategien als Herausforderung und 25 Prozent die Einhaltung des Datenschutz. Mit den Entwicklungen im Bereich Suchmaschinenoptimierung (und hier natürlich insbesondere Google) mitzuhalten, sehen 23 Prozent als Herausforderung.
(Quelle: Haufe Online Redaktion)

Einsichten und Aussichten - Papiertiger "Leitbild" und die 6 großen Motivationskiller

Einsichten und Aussichten, Wissenswertes und Skurriles aus der Welt der Wirtschaft: die Top 10 Business News. Heute unter anderem: Papiertiger "Leitbild" - 86 Prozent aller Firmen haben sich ein Leitbild gegeben. Aber in sechs von zehn Firmen wird das gar nicht beachtet. Und: Nicht gemeckert ist genug gelobt - nach diesem Grundsatz handeln immer noch viele Führungskräfte. Die 6 großen Motivationskiller im Unternehmen.
TOP 1: Papiertiger. 86 Prozent aller Unternehmen haben Leitbilder definiert. Doch in sechs von zehn Fällen schert sich niemand um die Unternehmenswerte, sagt eine Studie.
TOP 2: Die 6 großen Motivationskiller. Nicht gemeckert ist genug gelobt - nach diesem Grundsatz handeln immer noch viele Führungskräfte.
TOP 3: 25 Top-Startups. Gründer sind der Treibstoff einer prosperierenden Ökonomie. Die 25 vielversprechendsten Vordenker und Strippenzieher der deutschen Gründerszene im Überblick.
TOP 4: Verräterische Haltung. Fakt ist: Körpersignale legen unsere Gefühle – von Angst über Freude bis zu Unsicherheit und Wut – gnadenlos offen. Geübten Beobachtern bleiben Diskrepanzen zwischen gesprochenem Wort und dem, was tatsächlich dahinter steckt, nicht verborgen.
TOP 5: Gründer-Garage. Google öffnet gemeinsam mit Unternehmen wie 3M, Volkswagen und Allianz die "Gründer-Garage". Das Trainingsprogramm soll Menschen mit kreativen Ideen dabei unterstützen, ein stimmiges Geschäftsmodell zu entwickeln.
TOP 6: Stimmungsbarometer. Mitarbeiterbefragungen können ein wichtiges strategisches Instrument sein, sagt Felix Brodbeck von der Ludwig-Maximilians-Universität München. Richtig eingesetzt sind Unternehmen dadurch erfolgreicher.
TOP 7: Teamplayer. Wann ist ein Team ein gutes Team? Und wie kann man als Vorgesetzter die Produktivität und Zufriedenheit der Mitarbeiter verbessern? Sechs Tipps können helfen.
TOP 8: Ist Google ein Monopol? Nein, findet die Monopolkommission. Ihr Mitglied Justus Haucap erläutert im Interview die Gründe.
TOP 9: Macht Studenten zu Gründern. Die Universitäten hätten das Zeug, Keimzelle innovativer Startups zu werden. Leider ergreifen die wenigsten Hochschulen die Chance, ihre Studenten fit für die Zukunft zu machen
TOP 10: Deutschland einig Autoland. Deutschland liebt das Auto – und investiert kaum in das Schienennetz. Die Zahlen, die die „Allianz Pro Schiene“ vorgelegt hat, verdeutlichen das.
(Quelle: Haufe Online Redaktion)

Compliance von Mitarbeitern

Lügen und Betrügen ist ansteckend, korrektes Verhalten auch
Korrektes Verhalten von Mitarbeitern ist ansteckend
Bindet man Mitarbeiter in Entscheidungsprozesse ein, wird "korrektes" Verhalten gefördert.

Große Korruptionsfälle machen Schlagzeilen. Doch wie sieht es mit der Ehrlichkeit der Beschäftigten generell aus? Das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen KPMG in der Schweiz wollte es genau wissen und startete eine Umfrage. Ergebnis: fast zwei Drittel der Angestellten verhalten sich nicht korrekt. Warum?

428 Beschäftigte aus privaten Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen in der Schweiz wurden befragt, wie genau sie es mit den Regeln und Geboten am Arbeitsplatz nehmen. Dazu erhielten sie einen Katalog, in dem 37 Formen unethischen Verhaltens aufgeführt waren. 64 % gaben an, sich innerhalb der letzten 12 Monate mindestens einmal nicht korrekt verhalten zu haben.

Die meisten Vergehen der befragten Beschäftigten wenden sich gegen das eigene Unternehmen
Eine Auswahl der Ergebnisse zeigt, welche Vergehen wie oft begangen werden:

  • die Verschwendung bzw. der Missbrauch von Ressourcen (über 36 %),
  • die Begünstigung von Freunden und Verwandten bzw. Entscheidungen zugunsten des Eigeninteresses (25 %),
  • Verstöße gegen Auflagen zur Dokumentenaufbewahrung (fast 10 %),
  • Umgehen von Kontrollsystemen der IT-Sicherheit (knapp 9 %),
  • Ungenauigkeiten bei Arbeitszeiten, Spesenabrechnungen sowie Diebstahl von Material und Unterschlagung von Geld (knapp 5 %),
  • Missbrauch von vertraulichen Informationen (4 %).

Lügen und Betrügen ist ansteckend, korrektes Verhalten auch
Wenn der Kollege betrügt, nimmt man es selbst auch nicht mehr so genau. Besonders gefährdet, sich nicht korrekt zu verhalten, sind Mitarbeiter, die ihr Arbeitsverhältnis als unsicher einschätzen und die wenig an Entscheidungsprozessen beteiligt sind.
Auffällig ist zudem, dass viele zum Stehlen, Betrügen und Unterschlagen animiert werden, wenn sie solches Verhalten bei Kollegen beobachten. Da 80 % der Studienteilnehmer angaben, in den letzten 12 Monaten unethisches Verhalten am Arbeitsplatz beobachtet zu haben, ist die Gefahr groß, dass Fehlverhalten in den Unternehmen weiter zunimmt.
Im Umkehrschluss liegt die Vermutung allerdings nahe, dass auch korrektes Verhalten - als Teil einer Unternehmenskultur - ansteckend ist .

Korrektes Verhalten als Unternehmenskultur: Ehrlichkeit fördern und Vertrauen aufbauen
Damit im Unternehmen die Ehrlichkeit gefördert wird und Vertrauen entstehen kann, raten die Experten von KPMG,

  • Mitarbeiter in Entscheidungsprozesse einzubinden,
  • die Erwartungen der Mitarbeiter zu kennen und mit ihnen darüber zu sprechen,
  • Arbeitsplatzsicherheit zu vermitteln,
  • grundlegende Verhaltensregeln zu vereinbaren,
  • die Regeln zu verbreiten und sie vorzuleben und
  • Vertrauenspersonen zu bestellen oder Hotlines einzurichten.

(Quelle: Haufe Online Redaktion)

Analyse: Was große Marken erfolgreich macht

Die Marke Apple hat einen rasanten Aufstieg erlebt.
Die Brand-Equity-Experten des Marketing- und Marktforschungsunternehmens Millward Brown haben die Entwicklung großer Marken in den vergangenen Jahren untersucht und daraus sieben grundlegende Konzepte und Lektionen zur Steigerung des Markenwerts abgeleitet.

Lektion 1: Wissen, was Menschen wichtig ist.
Der Aufstieg von Apple von Platz 29 im Jahr 2006 mit einem Markenwert von 16,0 Mrd. US-Dollar (USD) auf Platz 1 im Jahr 2012 mit einem Wert von 183,0 Mrd. USD gründet auf einer schlichten Wahrheit: Menschen wollen einfache, nutzerfreundliche Technologien. Dagegen hat Nokia etwa im selben Zeitraum – und im Vertrauen auf die anfangs überlegene Technologie – die Bindung an die Verbraucher verloren. Seit 2008 ist Nokia von Rang 9 mit einem Markenwert von 44,0 Mrd. USD auf Platz 82 im Jahr 2011 abgestürzt (Markenwert: 10,7 Mrd. USD). 2012 hat sich das Unternehmen dann auch komplett aus den Top 100 verabschiedet.

Lektion 2: Einzigartigkeit wird belohnt.
Auch mit der Wettbewerbsstrategie als "Fast-Follower" können Unternehmen zu großen Playern reifen. Das funktioniert jedoch nur, wenn diese Unternehmen den Konsumenten ein einzigartiges Markenerlebnis verschaffen. Vor dieser Herausforderung steht aktuell Samsung: Der Markenwert des Unternehmens hat einen steilen Aufstieg hinter sich – auch dank exzellenter Marketingideen, darunter die Oscar-Selfie-Kampagne. Gelingt es Samsung nun, die Einzigartigkeit der Marke klar herauszuarbeiten, dürften die Koreaner von Position 30 im Jahr 2013 (Markenwert: 21,4 Mrd. USD) noch weiter nach oben klettern.

Lektion 3: Technologische Überlegenheit ist nicht alles.
Da das Kaufverhalten vielen Einflüssen unterliegt, spielen rationale Faktoren häufig eine untergeordnete Rolle. Im Gegensatz zur Geschäftsentwicklung, liegen Unternehmen wie Apple oder Samsung in puncto Technologie häufig nur marginal auseinander. Die erfolgskritischen Einflüsse im Konsumprozess sind Markenliebe und Kundennähe. Apple und Samsung erfüllen diese Bedürfnisse und sind für Verbraucher daher relevanter als viele Wettbewerber.

Lektion 4: Wachstumsstrategien jenseits internationaler Expansion.
Die Marke gezielt in ausgewählten Kategorien zu stärken, ist häufig effektiver als eine kostspielige Internationalisierungsstrategie umzusetzen. Bei Walmart verlief die globale Expansion schwerfälliger als gedacht und die Position im Ranking der wertvollsten Marken ("Brandz") hat sich in den vergangenen Jahren leicht verschlechtert. Im Jahr 2013 rangierte Walmart mit einem Markenwert von 36,2 Mrd. USD auf Platz 18. Andere Retail-Marken haben ihr Wachstum durch einen stärkeren Fokus auf andere Kategorien vorangetrieben – vor allem Amazon mit der Entwicklung zum universellen Anbieter jenseits von Büchern.

Lektion 5: Wachstumsimpulse für Unternehmen, die sich in Teilen permanent neu erfinden.
Ein Beispiel ist Amazon. Das Unternehmen hat das heutige Kaufverhalten verändert und sich auf diesem Weg von Rang 92 im Jahr 2007 auf Rang 14 im vergangenen Jahr vorgearbeitet (Markenwert: 45,7 Mrd. USD). Vodafone hat einen ähnlichen Weg eingeschlagen und sich vom Mobildienstleister zu einem umfassenden Broadcast-Anbieter entwickelt. Im Jahr 2013 war Vodafone auf Rang 94 und damit erstmals in den Brandz Top 100 vertreten. Seither haben die Briten ihr Angebot dank erfolgreicher Expansion in den Bereichen Breitband, TV sowie Unterhaltung und Sport weiter geschärft.

Lektion 6: Wettbewerber außerhalb der eigenen Kernmärkte identifizieren.
Der Erfolg von Visa und Mastercard zeigt, dass Marken nicht nur gegen Unternehmen aus demselben Segment konkurrieren. Häufig finden sich Wettbewerber in Bereichen, die alternative Dienstleistungen oder Produkte anbieten. So profitieren Visa, Mastercard und American Express von der abnehmenden Bedeutung von Bargeld und Schecks. Vor allem Visa hat Fahrt aufgenommen und sich zwischen 2009 und 2013 von Rang 36 (Markenwert 16,3 Mrd. USD) auf Rang 9 (56,1 Mrd. USD) vorgearbeitet.

Lektion 7: Global handeln, lokal denken.
Obwohl Marken vielfach mit einem bestimmten Heimatland verknüpft sind, können sie auch in anderen Ländern zur lokalen Marke werden. So haben McDonald’s oder Coca-Cola ihre ursprünglich rein nationale Bindung erfolgreich überwunden und sich zu globalen Marken entwickelt. Mit klaren, universellen Botschaften haben beide Marken überall auf der Welt eine enge Verbindung zum Verbraucher aufgebaut. Beide Unternehmen sind dank dieser Strategie seit Jahren in den Top 10 der weltweit erfolgreichsten Marken vertreten.
(Quelle: Haufe Online Redaktion)

CIO: Vier Mythen über Big Data Analytics

Die Daten liegen nicht allein in der Hand der IT.
Eine Untersuchung von IDC und SAS hat sich mit dem Umgang von Unternehmen mit Big Data und Analytics beschäftigt. Dabei zeigten sich einige Fehlentwicklungen, die einem strategisch abgestimmten Vorgehen im Wege stehen. Zum Beispiel ist die IT weniger beteiligt als sie selbst glaubt.

Mythos 1: Die IT hat die Macht über die Daten
Die IT hat nicht das Daten-Monopol. In mehr als einem Drittel der Unternehmen ist die Mehrzahl der Analytics-Experten in einer zentralen Einheit außerhalb der IT angesiedelt. Mehr als 20 Prozent geben zudem an, dass diese Einheit die Analytics-Strategie maßgeblich bestimmt.

Mythos 2: Die Technik ist das größte Problem
Die größten Hemmnisse für Big Data Analytics sind die Einstellung der Beteiligten und die Unternehmenskultur. Widerstand im Top-Management, Silo-Denken und eine fehlende Abstimmung zwischen der IT und den anderen Abteilungen sind hier zu nennen.

Mythos 3: Jeder erkennt den Wert von Analytics
Einigkeit herrscht unter den Befragten, wenn es um das Potenzial von Big Data und Analytics für die Geschäftsentwicklung geht – rund 95 Prozent unterstreichen das. Allerdings kann weniger als ein Drittel diesen Mehrwert tatsächlich beziffern.

Mythos 4: Analytics ohne IT geht nicht
Die IT ist derzeit ein Teil des Problems, nicht dessen Lösung. Denn: Nur gut die Hälfte der Abteilungen sind mit der Zusammenarbeit mit der IT in Sachen Analytics zufrieden. Die IT selbst schätzt diesen Wert auf nahezu zwei Drittel. Zudem hält sich die IT in vielen Fällen für den Taktgeber in Sachen Analytics (40 Prozent). Doch nur ein Viertel der anderen sieht das so. Das verleitet die Fachbereiche unter anderem dazu, die IT zu umgehen oder eine eigene "Schatten-IT" aufzubauen.
Für die Studie mit dem Titel "The CIO's Chance of a Lifetime: Using Big Data and Analytics as the Ticket to Strategic Relevance" wurden 587 IT-Manager, Fachbereichsverantwortliche und Analytics-Experten befragt. Auf ein Kompetenzgerangel und weitere Probleme im Datenmanagement weist auch ein andere Studie hin.

(Quelle: Haufe Online Redaktion
Infografik der Woche - Das passiert in einer Minute im Internet

Die Grafik zeigt, was alles innerhalb einer Minute im Internet passiert.
Sechzig Sekunden sind ein überschaubarer Zeitraum. Fast unüberschaubar ist jedoch, was in dieser Zeitspanne im Internet an Suchanfragen läuft, an Nachrichten eingestellt oder an Videos und Bildern hochgeladen wird (zum Vergrößern auf "Bilderserie" klicken).
Diese Grafik zeigt, was alles innerhalb einer Minute im Internet passiert. Ob E-Mails, Google-Suchen oder Freundschaftsanfragen bei Facebook - in 60 Sekunden passiert so einiges im Internet.

Bild: Statista ⁄ Statista
(Quelle: haufe.de)

 

Marketing-Trends bis 2020

Voraussagen, was morgen in Sachen Online-Werbung und Web-Tech geht, gibt es viele. Nur wenige sind so vergleichsweise fundiert wie er Trend-Report des Verbandes der deutschen Internetwirtschaft. Hier steht, was bis 2020 wichtig werden wird - und was das für Marketer konkret bedeutet.

Eco ist mit über 700 Mitgliedsunternehmen der vielleicht wichtigste Verband der Internetwirtschaft. Seit 1995 beschäftigt sich der Verband mit der Entwicklung des Internets in Deutschland, mit neuen Technologien, Infrastrukturen und Marktveränderungen.

Der eco-Trend-Report 2020 hat rund 100 Profis vornehmlich aus der IT-Branche befragt, welche Veränderungen sie in den kommenden Jahren für wahrscheinlich halten. Die Fragen bezogen sich auf die Bereiche Online-Marketing (Suchmaschinen etc.), Internet-Technologie (Kommunikation, Bezahlsysteme etc.), sowie Gaming und Mobile.

Hier die vier wichtigsten Ergebnisse und was Sie praktisch bedeuten:

1. Neue Suchmaschinen brauchen komplexere Tags und leichtere Nutzbarkeit
Trend: Laut der Umfrage glauben die Experten, dass Suchmaschinen mit der Zeit immer pragmatischer funktionieren, das heißt per Sprache oder auf simpelste Sucheingaben reagieren, und nicht mehr über Trefferlisten (vorstellbar ist "habe hunger" oder "köln kino kids heute" usw.). Auch wird die Nutzbarkeit für viele wichtiger sein, als die Qualität der Quelle.

Folgerung: Ihr Online-Angebote, Werbetexte und sonstige Botschaften müssen wesentlich umfassender getagt sein und simpler strukturiert. Wenn Sie Ihr Angebot extrem übersichtlich und nutzerorientiert gestalten, etwa mit Produkt-Tests, können Sie sogar klassischen Monopolen wie Stiftung Warentest Konkurrenz machen.

2. SMS und E-Mail werden durch Instant-Messaging und Social Media ersetzt
Trend: Schon jetzt nutzen immer mehr Menschen Instant-Messaging und keine klassischen SMS oder E-Mails mehr. Bewahrheitet sich der Siegeszug der rein mobilen Online-Nutzung, dann werden bestehende Apps wie die von Facebook oder WhatsApp für die gesamte Kommunikation von Millionen sorgen.

Folgerung: Wer Menschen elektronisch direkt erreichen will, muss in den jeweils populärsten Diensten und Plattformen zu Hause sein. Auch die Inhouse-Kommunikation müsste umgekrempelt werden und transparenter werden.

3. Kreditkarten und Kassen verschwinden. Man zahlt mobil mit Smartphone
Trend: Bezahlen wird schneller und praktischer. Wenn man den IT-Fachleuten glauben darf, werden Menschen schon in wenigen Jahren ihre Geldströme nur noch spontan und mobil mit dem Smartphone lenken. Apps wie iWallet werden die passende und sichere Technologie besorgen.

Folgerung: Shoppen wird rasanter. Das heißt einerseits, dass beworbene Produkte über diese Technologie auch überall und rund um die Uhr bezahlbar sein müssen. (Das bedeutet Investitionen und Kampagnen, die mit diesem Vorteil werben). Andererseits muss Marketing den schnellen Griff zum Handy mit spektakulären Aktionen oder knapp befristeten Angeboten anheizen.

4. Gaming wird Bereiche wie Marketing und Bildung erobern
Trend: Wer heute in seinem engsten Bekanntenkreis keine Gamer kennt, ist nicht von dieser Welt. Das Daddeln auf der Spielkonsole ist längst als Freizeitbeschäftigung aller Altersstufen etabliert. Schon bald werden Senioren genauso mit der Playstation aufgewachsen sein, wie Lehrer oder Topmanager.

Veränderung: Die so genannte "Gamification" hat zur Folge, dass sowohl Optik und Begriffe, als auch Funktionsweise und Informationstechnologie aus dem Spielebereich kommen werden. Wer damit arbeitet und ganze Kampagnen darauf aufbaut, kann punkten.

Zum Abschluss seien hier noch ein paar übliche Verdächtige erwähnt, die es trotz aktuellem Hype laut Umfrage vielleicht doch nicht in die Zukunft schaffen werden:

Keine Chance werden bis 2020 dem "Smart Home" gegeben, also der Idee flächendeckend alle Haushalte über Spracheingaben etc. zu steuern. Genauso schlecht sieht es verblüffender Weise für fahrerlose Autos oder Smart-Brillen wie Google Glasses aus. Nur zwei Prozent der Befragten glauben, dass in fünf bis sechs Jahren jeder eine solche Brille hat. Da fehlt es noch an effektivem Marketing, Google! Wer seine Kampagnen und Werbeideen auf diese Produkte aufbaut, kann also vielleicht sein blaues Wunder erleben.
(Quelle: marketingfish.de)

Neuer Marketingansatz - Lebensstil statt Zielgruppe

Nicht Zielgruppen sondern Lebensstile sollen künftige Marketingansätze prägen.
Jung, alt, Großstädter oder Landei – über den Lebensstil sagt dies offenbar wenig aus. Das Zukunftsinstitut proklamiert deshalb das Ende der Zielgruppe. Eine aktuelle Studie macht vielmehr zehn verschiedene Lebensstile aus, nach denen sich Menschen künftig einordnen lassen.
Mit der aktuellen Lebensstil-Studie wollen die Autoren des Zukunftsinstituts ein neues Erklärungsmodell für den gesellschaftlichen Wandel liefern. Als Ausgangpunkt diente ihnen der Trend zur Individualisierung, der es Marketern immer schwieriger macht, Menschen nach soziodemografischen Kriterien in Zielgruppen einzuteilen. Stattdessen haben Sie versucht, die Gesamtgesellschaft zu analysieren und jene Innovatoren zu identifizieren, an denen sich die Masse orientiert. Trotz aller Individualisierungstendenzen müsse es, so die Basis der Studie, gemeinsame Lebensstile geben, anhand derer sich das Zusammenleben von Morgen ausmachen lässt. Die Studienautoren suchten deshalb nach Ähnlichkeiten in der Vielfalt und wurden fündig, indem sie biografische Lebenssituationen ins Zentrum der Analyse rückten. Zwar folgen viele moderne Lebensläufe keiner linearen Logik, dennoch muss die jeweilige Lebenssituation die Einstellung beeinflussen.
Insgesamt zehn Lebensstile machten die Autoren schließlich aus.

13,1 Prozent Creativiteens: Die Generation nach Facebook
Sie sind bekennende Bausparer, sehnen sich nach Familie und neuer Gemeinschaft. Und sind doch anders. Aufgeschlossener. Kreativer. Entspannter. (Anteil an der Altersgruppe 14 bis 25 Jahre: 13,1% = 1,4 Mio.)
7,1 Prozent Business Freestyler: Postmoderne Lebenskünstler
Sie sind hochqualifiziert, selbstbewusst und permanent auf der Suche. Nach sich selbst, nach mehr Verantwortung, nach größeren Herausforderungen, nach dem Glück, nach einem besseren Leben. (Anteil an der Altersgruppe 20 bis 35 Jahre: 7,1 % = 1,1 Mio.)
4,0 Prozent Proll Professionals: Extravaganz statt Understatement
Sie sind nicht klug, aber schlau. Sie haben Spaß an der Selbstinszenierung mit dicken Autos und Bling-Bling-Accessoires. Zugleich wissen sie, dass man ohne Anstrengung im Leben nichts erreicht. (Anteil an der Altersgruppe 20 bis 40 Jahre: 4,0 % = 0,8 Mio.)
10,4 Prozent Gutbürger: Öko-Pragmatismus mit Stil
Sie übernehmen Verantwortung und stoßen aktiv Veränderungen an. Dieser Avantgarde-Lebensstil verkörpert einen erwachsenen Community-Gedanken und einen zukunftsweisenden Öko-Pragmatismus. (Anteil an der Altersgruppe 25 bis 45 Jahre: 10,4 % = 2,3 Mio.)
13,7 Prozent Tiger Women: Das neue weibliche Role Model
Sie verkörpern das moderne Rollenbild der Frau: unabhängig, berufstätig, selbstständig. Ihr Erfolgsstreben macht sie aber nicht zum weiblichen „Lonely Wolf“. Ihr Ziel ist ein neues, paritätisches Lebensmodell. (Anteil an der Altersgruppe 30 bis 45 Jahre: 13,7% = 1,2 Mio.)
11 Prozent Superdaddys: Aktive Väter
Sie programmieren die Gesellschaft der kommenden Jahre um. Die Familie ergänzt die Arbeit als sinnstiftendes Element der männlichen Lebenswelt. (Anteil an der Altersgruppe 30 bis 55 Jahre: 11,0 % = 1,7 Mio.)
4,9 Prozent Mainstream-Stars: Leuchtende Sterne in der Masse
Sie möchten aus der breiten Masse, zu der sie gehören, herausstechen. Sie integrieren Glamour und Extravaganz in ihr häuslich-bodenständiges Leben und wollen sich nicht verstecken. (Anteil an der Altersgruppe 40 bis 60 Jahre: 4,9 % = 1,3 Mio.)
7,7 Prozent Sinn-Karrieristen: Mid-Ager auf Selbstfindung
Sie verfallen nicht in Lethargie, wenn sich in der Lebensmitte erste Krisentendenzen auftun. Sie wagen den Neuanfang, lassen alte Routinen hinter sich und steigen aus dem Hamsterrad aus – um endlich zu sich selbst zu finden. (Anteil an der Altersgruppe 45 bis 60Jahre: 7,7 % = 1,5 Mio.)
14 Prozent Silverpreneure: Vom Beruf zur Berufung
Sie setzen auf aktives Altern. Das heißt für sie, vor allem auch im Rentenalter noch berufstätig zu sein. Mit ihrem Engagement setzen sie wichtige Impulse für ein neues Altersbild in der Gesellschaft. (Anteil an der Altersgruppe 55 Jahre und älter: 14 % = 3,7 Mio.)
10,4 % Forever Youngsters: Alles auf „Los“
Sie betrachten den Start ins Rentenalter als Beginn der besten Lebenszeit. Voll Neugier und Tatendrang stürzen sie sich in neue Aktivitäten, testen ihre Grenzen, ergreifen Initiativen, verwirklichen Träume. (Anteil an der Altersgruppe 55 bis 80 Jahre: 10,4 % = 2,6 Mio.)
(Quelle: haufe.de)